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Emulation von morgen: Mac OS X und Windows gleichzeitig richtig schnell...

Freitag, 07. Apr. 2006 08:42 - [fs]

Mit der Software Boot Camp konnte Apple am Mittwoch für Aufsehen sorgen, schließlich lässt sich damit Windows auf den Intel-Macs installieren. Eine Emulation ist nicht erforderlich und somit steht die volle Geschwindigkeit dem Gast-System zur Verfügung. Es geht aber auch parallel!

So kündigte der Softwarehersteller Parallels seine gleichnamige Emulationssoftware am Dienstag auch für den Mac an. Seit Donnerstag lässt sich eine Beta-Version herunterladen und im Probebetrieb verwenden.

Nun könnte man sich denken, dass dies doch nichts Neues ist. Emulatoren für Betriebssysteme gibt es doch bereits zu Hauf. Sortiert sich Parallels nicht einfach neben VMWare, Virtual PC, Qemu und wie sie alle heißen ein?

Nicht ganz, denn es gibt ein nettes Feature, welches Parallels nutzt, aber die anderen Emulatoren bislang aber nicht nutzen: Intels Virtualisierungs Technologie (VT). Die teuersten Pentiums der Extreme Edition sind bereits mit dieser Technik ausgestattet und eben auch Intels Core-Prozessoren, wie sie in Intel-Macs eingesetzt werden. Mit dieser Technik kann das emulierte Gastsystem auch auf die Hardware zugreifen, ohne dies über einen emulierten Aufruf zu tun. Die Performance sollte also deutlich steigen.

Wir haben auf unserem Test iMac mit 2 GHz Core Duo und 2 GByte Ram einen Testlauf gestartet. Zum einen haben wir Ergebnisse aus dem per Boot Camp installierten Windows XP aufgenommen und zum anderen auch Ergebnisse mit dem Emulator Parallels erzeugt. Beide Systeme sind neu installiert. Ferner wurden die beigelegten Treiber entweder von Apple über Boot Camp oder von Parallels für den Emulator installiert. Außer den beiden installierten Benchmark-Programmen Everest 2.20 und Sandra 2005 SR3 wurden keine Anwendungen installiert.

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Erstaunt haben uns die Ergebnisse des Speicherdurchsatzes unter Parallels. Diese liegen deutlich höher als bei einer nativen Windows-Installation, hier scheint noch ein Treiber-Problem in Apples Boot Camp vorzuliegen, anders sind diese Unterschiede kaum zu erklären. Interessant sind auch die Benchmarkdaten für die CPU-Performance, so erreicht der Core Duo in der Emulation eine höhere Geschwindigkeit als im nativen Betrieb. Auch hier scheinen die Treiber unter Windows noch sehr wenig optimiert.

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Sehr lustig auch die Angabe von PCMark unter der Emulation Parallels. So wird der zwei Kern Prozessor Core Duo als Intel CPU T2500 @ 2.00 GHz @ 5832 MHz erkannt. Vielleicht lassen sich hiermit die besseren Ergebnisse ja erklären. :-)

Leider konnten wir keine Endergebnisse mit PC Mark erzeugen, da die 3D-Funktion unter Parallels nicht funktioniert. Ebenfalls sind dadurch keine Vergleichswerte für Spiele-Benchmarks oder 3DMark möglich.

Die Ergebnisse geben also einen kleinen Ausblick in die Zukunft. Sollten bald auch die anderen Emulatoren Intels VT oder AMDs Pacifica unterstützen, so stehen uns erfreulich schnelle Emulationen zur Verfügung. Man wird sich dann nicht mehr zwischen Windows, Linux und Mac OS X entscheiden müssen sondern die besten Ergebnisse aller Betriebssysteme ausnutzen können. Die schnelle Emulation wird hoffentlich auch für sicherere Computer sorgen, schließlich wird ein Virus in der Internet-Emulation nicht die Office-Emulation befallen.
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