Mit neuen Produkten und einem verbesserten Preis-Leistungs-Gefüge bringt NVIDIA seinen kanadischen Konkurrenten in Bedrängnis. Die Situation beginnt zu eskalieren, da ATI weder mit neuen Produkten, noch mit günstigeren Preisen, reagiert. Doch da ist immernoch ein As im Ärmel.
Vergleicht man eine GeForce 7600 GS mit einer Radeon X1600 XT, dann wird
klar, dass die GeForce nicht nur den besseren Preis, sondern auch die bessere
Spiele-Performance mit sich bringt. Erst bei sehr hohen AntiAliasing- und
AnisotropischenFilter-Einstellungen, schafft es die X1600 XT zumindest in der
Leistung gleich zu ziehen. Doch in dieser Disziplin brechen bei aktuellen
Spielen die Frameraten total ein, so dass zwangsläufig im Midrange-Bereich alles für die
GeForce spricht.
Auch die X1800 GTO oder die günstiger werdende X1800 XT können dem kleinen
Bruder nicht zu Hilfe kommen, denn sie rangieren immernoch in einer anderen
Preis-Leistungs-Liga. Von unten her käme die X1300 XT/Pro mit relativ günstigen
Preisen zum Zuge. Doch da in Sachen Leistung nicht einmal eine X1600 XT dem
neuen ATI-Killer (alias 7600 GS) gefährlich werden kann, wird die X1300 wohl
erst recht nichts bewerkstelligen können.
Eine verzwickte Situation, so klafft in ATIs Abwehr ein riesiges Loch im
lukrativen Midrange-Bereich. Und von der Radeon X1700 noch immer keine Spur. Doch
gerade in der größten Not, meldet sich ein alter Bekannter zurück. Die längst abgeschriebene Radeon X850 feiert nun schon ihren dritten Frühling, denn schon einmal stand sie von den Toten auf, um sich ins aktuelle Geschehen
einzumischen. Nun hat sie ihren Preis weiter gesenkt und drückt sich damit erneut ins
Getümmel.
Der GeForce 7600 GS stellt sich nun die Radeon X850 Pro entgegen. Die
fehlenden PS3-Optimierungen gleicht sie durch höhere Taktraten und einer
besseren Speicheranbindung (256bit) aus und rangiert somit auf dem gleichen Level.
Wer sich dies mal näher ansehen möchte, findet das Schnäppchen-Angebot bei
Alternate, wo die ASUS Extreme AX850Pro sogar als ViVo-Modell für 129,- Euro
angeboten wird.
Wer noch ein bisschen mehr Geld erübrigen möchte, sollte sich vielleicht
die Radeon X850 XT ansehen. Im Vergleich zu einer Radeon X1600 XT, zeigt sie
sich in vielen Benchmarks oft mit doppelt so hohen Frameraten. Trotzdem kostet sie
nur 20-30 Euro mehr und ist dabei auch gut lieferbar. Alles in allem ein
interessantes Produkt. Doch Eile ist geboten. Viele Hersteller haben ihren
X850-Nachschub eingestellt, so dass überwiegend Lagerware angeboten wird. Dies
dürfte auch die günstigeren Preise erklären, die wohl nicht mehr allzulange
greifen werden.
Wer es dagegen nicht eilig hat, sollte wie immer die Zeit für sich
arbeiten lassen. Spätestens mit der Einführung der Radeon X1700 dürfte wieder
eine Menge Bewegung ins Spiel kommen. Auch sind die kommenden DX10-Grafikchips von ATI und NVIDIA noch für dieses Jahr geplant (und dies ist ja schon zur Hälfte um).