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Das Innenleben
Hochwertige Materialien und ein gutes Kühlkonzeptt
Die Frage wie sich nun ein Server-Netzteil
von einem Desktop-Netzteil unterscheidet, kann leicht durch einen Blick ins
Innere beantwortet werden. In erster Linie ist das das Kühlkonzept, das hier
ausschlaggebend ist, denn das Grundkonzept eines Schaltnetzteils ist das gleiche
wie bei jedem anderem Netzteil auch. Es sind aber auch wohl hochwertigere
Bauelemente, die verbaut werden und eine lange Lebensdauer garantieren sollen.
Nichts ist dem Zufall überlassen.
Um die Effizienz der Kühlung beispielsweise
zu steigern, bestehen die Kühlkörper nicht wie üblich aus reinem Aluminium
sondern aus Kupferplatten, die die Wärme besonders gut aufnehmen und
Aluminiumrippen, die die Abwärme wiederum an die Umgebungsluft abgeben.
Dieses Konzept kennt man ja auch bei den CPU Kühlern, bei denen eine
Kupferplatte für den besseren Abtransport der Wärme sorgt. Diese Sorte von
Kühlern ist zwar nicht so effizient wie reine Kupferkühler, aber wesentlich
effizienter als wenn der Kühlkörper aus reinem Aluminium bestehen würde.
Genau diesen Vorteil macht man sich hier also zunutze und kann zugleich etwas an
Material einsparen, das wiederum der Luftzirkulation zugute kommt.
Die Verarbeitung des inneren ist sehr gut.
Dies zeigt sich z.B. auch ein solchen Details, wie dem festgeschraubtem
Plastikbügel, der den Temperatursensor an die Kupferplatte presst. Oder aber
daran, das die Kühlrippen aus Aluminium an die Kupferplatten angenietet wurden,
um sie besonders fest miteinander zu verbinden und ein späteres ablösen zu
verhindern.
Die Lüfter des Netzteils sind zwar nicht
gerade groß, doch ihre Qualität kann ebenfalls überzeugen. Natürlich sind
sie aufgrund der höheren Drehzahlen nicht absolut geräuschlos, doch ist das
einzige Geräusch, das sie erzeugen dem Luftstrom zu verdanken. Man hört jedoch
kein Schleifen, Klicken oder Pfeifen, das bei vielen Lüftern dank der eher
schlechten Lager entsteht. Hier hat man also auch darauf geachtet, dass die
Lüfter über eine besondere Laufruhe verfügen und die Lager eine entsprechend
hohe Lebensdauer aufweisen.
Warum man bei einem Server-Netzteil auf
Kabelmanagement verzichtet hat, liegt auch klar auf der Hand. In einem
Desktop-Rechner ist ein Netzteil mit Kabelmanagement ein großes Plus,
erleichtert es den Ein- und Umbau erheblich und sorgt nebenbei dafür, das der
Rechner wesentlich aufgeräumter ist. Ein Server hingegen wird selten umgebaut,
außer es stehen Wartungsarbeiten an. Ein Kabelmanagement ist da also weniger
nötig. Zudem besitzt ein Netzteil mit Kabelmanagement seine Vorteile, birgt
aber auch gefahren in sich. Sollte sich nämlich ein Stecker ein Mal lösen,
hätte das katastrophale Folgen im professionellem Bereich, wo ein Serverausfall
Verluste hervorrufen kann, die ein hundertfaches der Anschaffungskosten
übersteigen.
Technische Daten und Alltagsverhalten
Die Eckdaten unseres Testmusters.
Bei dem Netzteil von Sytrin handelt es
sich um das Model - Nextherm ICS 8200 PSU460 mit Active-PFC. Wie für ein
modernes Netzteil üblich, verfügt über mindestens zwei 12V Schienen, die
beide separat bis zu 18A liefern können und zusammen auf 32A kommen, was eine
Nettoleistung von 384 Watt ergibt.
Die
3.3V und die 5V
Schiene stellen jeweils maximal 30A zur Verfügung, die sie sich aber
teilen müssen. Somit kommen beide Schienen auf eine maximale Gesamtleistung von
150 Watt, die aber für ältere Systeme völlig ausreichend sein dürfte. Bei
moderneren Systemen übernehmen das die beiden 12V Leitungen, so dass es auch
dort dank der 384 Watt zu keinen Engpässen kommen sollte. Natürlich wäre das
bei Systemen mit SLI oder Crossfire eventuell etwas knapp, aber dafür ist das
Netzteil auch nicht ausgelegt.
Leistungsübersicht (Output)
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+3.3V
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+5V
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+12V1
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+12V2
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-12V
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+5VSB
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Max. Load
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30A
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30A
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18A
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18A
|
0.5A
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2.0A
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32A
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Max.
Power
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150 W
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384W
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6W
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10W
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445W |
16W |
460W
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Auf der einen Seite sind die
Leistungswerte eines Netzteils immer ein guter Anhaltspunkt, um abzuschätzen ob
sie auch der geforderten Ansprüchen genügen werden, doch spiegeln sie nicht
das direkte Verhalten eines Netzteils in einer Umgebung wieder.
Hier muss es also dann auch beweisen, dass es
das hält, was es verspricht. In unseren beiden Belastungstests zeigte sich das
Nextherm Netzteil jedenfalls von seiner besten Seite. Es zeigte weder auf dem
Athlon XP, noch dem Athlon 64 System negative Auffälligkeiten. Das Netzteil
lieferte außerordentlich stabile Spannungen auch nach einem längeren
Belastungstest und können sich mit den Ergebnissen eines be Quiet! Netzteils
messen lassen. Darüber hinaus hat man offenbar einen sehr großen Werte darauf
gelegt, das die Spannungen ziemlich nahe an den Idealwerten liegen und sich
selbst bei Belastung nur minimal verändern. Dies zeugt wiederum von der
Zuverlässigkeit des Netzteils und der wirklich guten Spannungsstabilisierung.
Kurz gesagt überzeugte das Netzteil in dieser Disziplin auf voller Länge und
spiegelte das Bild wieder, das wir von einem Servernetzteil auch erwartet haben.
Die Phasenkorrektur leistet ebenfalls gute
Arbeit und kann an dieser Stelle ebenfalls mit den Werten eines be quiet
Netzteils gleichziehen. Lediglich im Stand-By sind die Werte nicht so gut, so
dass es mehr Blindleistung erzeugt. In Anbetracht dessen, dass ein Server wohl
eher selten ausgeschaltet wird, spielt dies hier aber eine eher untergeordnete
Rolle. Allerdings ist der Verbrauch im ausgeschaltetem Zustand mit gerade
mal 7W gar nicht mal so übel, doch ist seine Scheinleistung mit 29VA dabei
recht hoch. Im Leerlauf verbrauchte es 110 Watt, so das es zu den eher
Stromhungrigeren Netzteilen gezählt werden kann. Selbst ein LC-Power Scorpio
ist mit seinen 108 Watt etwas genügsamer. Unter Last lag das Netzteil mit 165
Watt Gesamtverbrauch eher im Mittelfeld. Verbrauchte also um einiges mehr, als
die sparsamsten Kandidaten, doch nicht ganz so viel wie jene, die wirklich viel
Leistung verschwenden.
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