ArmA II: Reinforcements im Test (3/4)

British Armed Forces

Im ersten Erweiterungspaket, British Armed Forces (kurz: BAF), wird ArmA II um Streitkräfte Großbritanniens erweitert. Dabei handelt es sich aber nicht um das komplette Arsenal an Fahr- und Flugzeugen, das hätte vermutlich den Rahmen gesprengt. So gibt es zwei leichte Radfahrzeuge, einen Schützenpanzer und vier Helikopter. Dazu gesellt sich natürlich britische Infanterie mit passendem Waffenarsenal, etwa dem L85-Sturmgewehr in vielen Ausführungen.

Neben den Einheiten und Waffen gibt es aber auch eine Landkarte names Shapur, einen großflächigen Industriekomplex mit Flugplatz. Und natürlich wird auch eine Einzelspielerkampagne und einige Szenarien mitgeliefert, die für recht ordentlich Spielstoff sorgen. Die Story dreht sich um den Einsatz eines britischen Fallschirmjäger-Regiments im fiktiven Takistan, als Unterstützung für die US-Armee. Der Spieler übernimmt die Kontrolle von Brian Frost, dem Anführer eines Infanteriezuges, der von Minenräumaktionen bis Stützpunktverteidigungen alles erledigen muss. Szenarien und Kampagne bieten wieder die ArmA-typische Abwechslung und unterhalten für einige Stunden. Eine genaue Spielzeit kann nicht wirklich definiert werden, da es zu viele Lösungswege für die Missionen gibt und auch der Schwierigkeitsgrad gigantisch viel ausmacht.

Leider steht man aber auch hier wieder vor dem Problem, dass man oftmals KI-Einheiten unter eigener Kontrolle hat und auch auf diese angewiesen ist, was bei ArmA bekanntlich nie gelingt, da die KI oftmals gelinde gesagt reichlich hohl agiert, wenn sie auch ab und zu Glanzmomente hat. Trotzdem ist man wieder zu sehr von den künstlichen Soldaten abhängig, deswegen schweitern Missionen recht oft.

Bleibt noch der Multiplayer. Hier werden keine neuen Missionen mitgeliefert, bestehende aber um die Inhalte erweitert. Für neues Material zeigt sich hauptsächlich die Fanbasis verantwortlich, die stetig neue Missionen erstellt, was mit dem Editor problemlos möglich ist. Technisch und spielerisch bleibt aber alles beim alten, groß angelegte Spieler gegen KI oder Spieler gegen Spieler schlachten mit teilweise weit mehr als 50 Spielern und hunderten KI-Einheiten.

Private Military Company

Mit Private Military Company (kurz: PMC) geht Bohemia den Weg Richtung unkonventionelle Kriegsführung. Denn das Paket führt, wie der Name schon sagt, keine neue militärische Streitkraft hinzu, sondern ein Kontigent privater Militärdienstleister. Der Umfang an neuen Einheiten und Waffen ist hier nicht ganz so groß wie bei BAF. Eine handvoll neue Waffen wie etwas das experimentelle XM8-Sturmgewehr, zwei neue Helikopter (einer davon eine kuriose Helikopterdrohne) und einen gepanzerten SUV mit Minigun auf dem Dach. Eine neue karte gibt es mit "Proving Grounds" ebenfalls, hierbei handelt es sich um ein verlassenes Waffentestgelände, das recht überwuchert und unübersichtlich ist.

Die Kampagne von PMC dreht sich um ein Team des Militärdiensleisters ION und spielt einige Zeit nach BAF. Der Spieler übernimmt wieder die Kontrolle über Brian Frost, der mittlerweile bei IOn angestellt ist. Der Trupp ist damit beauftragt ein Team wichtiger UN-Waffenkontrolleure zu beschützen. Die PMC-Missionen sind dabei allesamt kleiner angelegt, mit jeweils maximal einem Feuerteam, dass der Spieler zu kontrollieren hat. Das funktioniert wesentlich besser als die großangelegten Schlachten aus Operation Arrowhead und British Armed Forces. Trotzdem kommt Spannung oft, da hier oft mit Hinterhalten und gegnerischer Übermacht gearbeitet wird.

Etwas anders läuft es bei PMC in Sachen Multiplayer. Während BAF genügend neue Ausrüstung bot, um Missionen einzig darauf zu basieren, sieht es bei PMC anders aus. Bisher finden sich so gut wie keine dedizierten PMC-Missionen, man muss hier also selbst Hand anlegen oder sich damit abfinden, dass die neue Ausrüstung nur erweiternde Rollen übernimmt.