Drobo 5N NAS im Test - Einfache Bedienung, hohe Sicherheit und Flexibilität. (8/8)
Fazit
Das Drobo 5N lebt ganz klar von seiner "Andersartigkeit" gegenüber anderen NAS und profitiert dabei extrem von der patentierten
BeyondRAID -Technologie, die wir in der Form noch bei keinem anderer Hersteller gesehen habe. Zwar gibt es mittlerweile auch andere NAS-Systeme,
die den User bei der Einrichtung an die Hand nehmen und das RAID-Setup vereinfachen, sie helfen dem User aber nicht dabei das NAS von Anfang
an richtig zu bestücken. Genau hier springt das Drobo mit seinem BeyondRAID ein und bietet einen nicht zu unterschätzenden Vorteil.
Erstens die Möglichkeit, dass der NAS Speicher mit dem User und mit der Zeit wächst und zweitens, dass er durch die Verwendung von beliebigen
alten herumliegenden SATA-Festplatten jeglicher Kapazität den Einstiegspreis gegenüber einem anderen NAS deutlich drücken kann. Insgesamt
hilft das Drobo NAS also sogar dabei kosten für Festplatten zu einzusparen.
Auch wenn andere NAS-Systeme versuchen dem User eine einfache Bedienung zu erlauben, das dahinter stehende System ist in der Regel dennoch
nicht annähernd so flexibel und einfach wie bei Drobo. Wo andere NAS-Systeme bei der Einrichtung vielleicht noch mithalten können, spätestens
wenn es an die Erweiterung oder um Festplattenausfälle beim NAS geht, schlägt das BeyondRAID-Konzept die anderen NAS-Systeme deutlich. Das
einzige worum man sich bei einem Drobo eigentlich kümmern muss, ist das NAS gegebenenfalls mit mehr Festplatten zu füttern.
Wer mehr Speicherplatz will, schiebt einfach irgendeine neue HDD ein oder tauscht eine vorhandene gegen eine größere aus. Wer eine defekte
HDD hat, schmeißt sie raus und setzt irgend eine andere, am besten gleich große oder größere neue HDD wieder ein. Den Rest macht das Drobo-NAS
selbst. Nicht mal ein Klick ist notwendig um eine Funktion auszulösen. Und bei all dem bleibt das Gerät dauerhaft einsatzbereit. Nicht einmal
die Transfergeschwindigkeiten reduziert sich deutlich.
Im Gegensatz zu anderen NAS Systemen erlaubt das Drobo auch so gut wie keine Fehlbedienung, die zu Datenverlust führen kann. An der Raid-Konfiguration
kann man gar nicht herumspielen, da diese selbstverwaltend ist. Selbst wenn man alle HDDs herausnimmt, zum Beispiel zum Entstauben oder
Transportieren, und anschließend irgendwie alles in beliebiger Reihenfolge wieder einsetzt, kein Problem, Drobo verkraftet auch das, wo
jedes andere NAS beim Vertauschen oder falsch Einsetzen der HDDs die Hufe streckt.
Auch der Remote-Zugriff über das Web ist beim Drobo so leicht einzurichten wie sonst kaum irgendwo. Das Drobo für die nicht gerade umfangreiche
Android/IOS-APP aber noch einmal Geld sehen will, wenn es auch nur ein Euro ist, finden wir aber etwas eigenwillig.
Ein paar kleine Schattenseiten hat das Drobo NAS natürlich auch. So könnte zum Beispiel der Lüfter etwas leiser sein, wobei er auch nicht
störend laut ist. Richtiger Silent-Betrieb ist mit dem Drobo aber eher nicht möglich.
Der Funktionsumfang ist gegenüber neusten NAS-Geräten anderer Hersteller etwas eingeschränkt. Einige NAS-Systeme lassen sich mittlerweile
zu kompletten kleinen Linux-Servern mit fast endlosen Möglichkeiten umkonfigurieren. Sie können als Webserver, als Survailance-Station und
als vieles andere genutzt werden. Ein Drobo dient in erster Linie als reiner Netzwerkspeicher für Windows und IOS. Zwar gibt es mit den
Drobo-Apps einige Anwendungen wie mySQL etc. die man installieren kann. Insgesamt ist das Angebot hier aber eher zurückhaltend.
Das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein, denn wer zusätzliche Funktionen nicht braucht, der wird sich auch kaum vermissen. Überhaupt
ist die Konfiguration der ganzen Zusatzdienste oft nicht ohne, so dass diese für Anfänger, die nur ein NAS als sicheren Datenspeicher suchen,
oft uninteressant sind.
Ein paar essentielle Funktionen vermissten wir beim Drobo aber auch für Einsteiger. Zum Beispiel gibt es keine zeitgesteuerte Ein-Aus-Funktion
um das NAS über Nacht abzuschalten und morgens automatisch hoch zu fahren um Strom zu sparen. Und Leider gibt es auch keine Option irgendwie
automatisch Backups der Daten auf eine externe HDD zu erstellen. Eine Funktion, die wir bei anderen NAS-Systemen immer als sehr praktisch
empfanden.
An der Performance des Drobo 5N gibt es nicht wirklich etwas auszusetzen. Für den normalen Einsatz im häuslichen Gebrauch ist die Performance
absolut ausreichend und liegt mit an die 100 MB/s auf einem guten Level. Es zeigt sich aber auch, dass wenn man das NAS deutlich mehr fordert,
die Performance nicht unbedingt auf dem Level von sehr leistungsfähigen anderen NAS-Geräten liegt.
Insgesamt stellt das Drobo 5N ein wirklich interessantes Produkt dar. Es ist ideal geeignet für alle, die einen sicheren und flexiblen
externen Datenspeicher suchen und dabei absolut keine Lust haben, sich in irgend einer Form mit der Technik zu befassen. Das Drobo ist somit
ideal für alle die lediglich ihre Bilder, Videos, Dokumente und sonstige Dateien sicher und einfach extern speichern wollen und auf Zusatzfunktionen
weitgehend verzichten wollen. Komplexere NAS-Geräte mit immensem Funktionsumfang gibt es bereits genug am Markt, so dass ein Modell wie
das Drobo, welches sich explizit an User richtet, die eine einfache Lösung suchen, absolute seine Berechtigung hat.
So einfach und flexibel wie bei Drobo bekommt man sonst nirgendwo ein NAS eingerichtet und ins Heimnetz eingebunden. Wer noch alte SATA-Festplatten
herumliegen hat und diese Nutzen will, für den kann ein Drobo-NAS auch eine gute Lösung sein kostengünstig ein NAS aufzubauen. Einfach alle
Platten rein, Drobo kümmert sich um den Rest. Selbst wir als absolute Technik-Freaks sind hier von der Einfachheit und Flexibilität doch
sehr angetan.
Mit 450 Euro ist das Drobo 5N als 5-Bay NAS preislich recht attraktiv und zählt tatsächlich zu den günstigeren Geräten seiner Klasse.
Das Drobo 5N ist in jedem Fall wie jedes NAS eine gute Investition in die Sicherheit der eigenen Daten. Wer einmal wichtige Daten durch
einen Festplattencrash verloren hat, seien es die Bilder aus einem einmaligen besonderen Urlaub oder des eigenen Kindes oder wichtige Dokumente
wie eine Diplomarbeit, der weiß wie unsicher elektronische Daten eigentlich sind.
Die Anschaffung eines NAS kann man also jedem, der viel mit Dateien herumwerkelt nur ans Herz legen, egal ob es nun ein sehr einfach
zu bedienendes Drobo oder ein anderes NAS-Gerät ist. Schon alleine deshalb ist das das Drobo für Menschen, die sich ungern mit technischen
Details befassen, eine klare Empfehlung wert.
Zu erwerben ist das Drobo 5N zum Beispiel über
Cyberport.de zum Preis von 449 Euro.
Vorteile:
- Extrem einfache Bedienung
- Einfaches und verständliches Gesamtkonzept/Nutzerführung
- Extrem Flexibel beim Einsatz von unterschiedlichen Festplatten
- Kann kostengünstig erweitert werden Einsetzen/Austausch von HDDs
Kapazität kann so mit dem Anwender "wachsen".
- Nahezu vollautomatischer Betrieb
- Kann jederzeit mit neuen Festplatten ohne Datenverlust erweitert werden
- Auf Wunsch sehr hohe Datensicherheit
- Absicherung gegen Stromausfall
- Hohe Transferraten bei Standard-Anwendungen
- Deckt den wesentlichen Funktionsumfang für normale Anwender ab.
Nachteile:
- Keine wesentlichen Energiesparfeatures, wie automatisches Ein/Ausschalten
Keine WOL Funktion
- Lüfter könnte Leiser sein
- Keine eigenständige Backup-Funktion und
keine Anschlussmöglichkeiten für externe Festplatten