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Cooler Master UCP 900W - 900 Watt Netzteil mit 80+ Silver Zertifizierung im Test (3/4)

Alltagsverhalten - Die Testergebnisse

Die Auswertung unserer Ergebnisse.

Hinsichtlich unseres Netzteiltests haben sich ein paar Neuerungen ergeben. Eine der Neuerungen betrifft das von uns bisher verwendete Leistungsmessgerät, das wir durch den Voltcraft Energy Logger ersetzt haben. Das Gerät liefert nicht nur alle für uns relevanten Werte, sondern kann sie auch auf einer Speicherkarte protokollieren, so dass wir nun auch in der Lage sind die Effektiv- und die Scheinleistung grafisch über den gemessenen Zeitraum darzustellen. Außerdem haben wir unsere Wertetabelle um die Effizienz ergänzt, auf die wir sonst nur im Text eingegangen sind. 

Cooler Master UCP 900 Watt

Das obige Diagramm entspricht etwa einer Stunde Messzeit. Die Spitze am Anfang der Messung spiegelt den Bootvorgang wieder. Danach messen wir den Verbrauch im Leerlauf, gefolgt von einer längeren Messung unter Last (100% CPU-Last). Anschließend messen wir nochmals den Verbrauch im Leerlauf, um ein aussagekräftiges Diagramm zu erhalten. Die rote Linie stellt dabei den Effektivverbrauch (W) und die hellrote Linie denn Scheinverbrauch (VA) wieder.

Die erste Auffälligkeit, die wir auf dem Diagramm feststellen können, ist der durchweg hohe Scheinverbrauch des Netzteils, der im Schnitt 32 Voltampere größer ist, als der tatsächliche Effektivverbrauch. Der relativ hohe Scheinverbrauch lässt wiederum Rückschlüsse darauf ziehen, dass die Phasenkorrektur des Netzteils nicht optimal arbeitet, was auch die gemessenen Werte belegen, auf die wir jetzt genauer eingehen möchten.

Wenn wir uns zunächst den Effektivverbrauch im StandBy anschauen, so können wir feststellen, dass er mit 2,7 Watt erfreulich gering ausfällt. Allerdings verbrauch das Netzteil in diesem Modus satte 31 Voltampere, was einem CosPi Wert von 0.08 entspricht. Im Leerlauf sind es 98 Watt, wobei dann der Scheinverbrauch auf üppige 138 Voltampere ansteigt. Hier verrichtet die Phasenkorrektur also eine wesentlich bessere Arbeit und liegt bei guten 0.70 CosPi. Dieser Wert ist zwar nicht schlecht, doch auch hier muss sich das Netzteil gegenüber der Konkurrenz geschlagen geben, die teils mit Werten von 0.80 bis über 0.90 CosPi auftrumpfen kann. Allerdings ist auch der Effektivverbrauch mit seinen 98 Watt nicht gerade gering, denn wir hatten schon andere Kandidaten dieser Leistungsklasse, die auch hier eine bessere Figur machten und weniger Leistung aus der Steckdose zogen.

Nun ist das Coolermaster Netzteil ein etwas zweischneidiges Schwert, denn unter Last werden diese Werte laufend getoppt. Je höher die Belastung ist, desto besser wird der CosPi Wert des Netzteils. Zum Test haben wir verschiedene Belastungen getestet und es Zeigten sich folgende Werte

  • 250 VA = 0,88
  • 300 VA = 0,91
  • 350 VA = 0,93
  • 400 VA = 0,94
  • 600 VA = 0,96

 Der Effektivverbrauch des Netzteils liegt bei geringer Belastung mit 158 Watt eher im akzeptablen Mittelfeld, doch was den Scheinverbrauch angeht, übersteigt das Cooler Master UCP 900W  mit seinen 190VA (Voltampere) alle bisher von uns getesteten Netzteile. Die Phasenkorrektur liegt bei 0.83 CosPi. Man sieht also, das Coolermaster die Effizienz im unteren Belastungsbereich zugunsten einer schlechteren Phasenkorrektur erkauft.

Wir können nicht oft genug betonen, dass es aber nicht nur auf den Effektivverbrauch ankommt, auch wenn man als Privatperson nur für die Effektivleistung bezahlt. In der Industrie ist es eh schon üblich auch für die verbrauchte Blindleistung zu zahlen, die sich aus der Differenz der Scheinleistung zur Effektivleistung ergibt. Also genau genommen für die verbrauchte Scheinleistung. Diese Scheinleistung ist schließlich maßgebend für die in das Stromnetz einzuspeisende Leistung, die der Stromerzeuger liefern muss. Die einzuspeisende Leistung hat demnach für die Industrie einen direkten und für Privatleute einen indirekten Einfluss auf den Strompreis, so dass auch der Scheinverbrauch eines Gerätes durchaus eine große Rolle spielt. Anders ausgedrückt, kurzfristig verringert man sich zwar die Kosten bei hoher Scheinleistung, sie holen einen hinten rum über die Grundgebühren irgendwann wieder ein.

 

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