Softwarepatent: Entwickler und Anwender erhebt euch!

Die Demonstrationen der Foundation for a Free Information Infrastructure (FFII) sowie der Free Software Foundation Europe (FSF) finden in etlichen großen Städten der EU statt. Unter anderem in Berlin, Brüssel, Kopenhagen, München, Prag, Wahschau und Wien. Mit den Aktionen soll die Öffentlichkeit auf die bevorstehenden Änderungen aufmerksam gemacht, Entwickler, Wissenschaftler und Interessierte zum offenen Dialog aufgemuntert und die Presse aufgeweckt werden. Sie sollen somit die Wichtigkeit der Entscheidung verdeutlichen. Das europäische Softwarepatent erlaubt Patente sowohl auf Lösungswege als auch auf die Ergebnisse eines Programms. Kleinere Firmen, sowie die Open Source-Gemeinschaft glauben, dass sich große Konzerne Patente geben lassen und dann versuchen Konkurrenten auszustechen. Besonders kritisiert wird damit, dass die Patente auch auf die Ergebnisse angewandt werden können. Wir sehen hier die Gefahr, dass jeder Hersteller und Entwickler seine eigenen Standards entwickelt und gemeinsame Schnittstellen verschwinden. Schließlich ist man bei einem gemeinsamen Standard immer der Gefahr ausgesetzt, dass dieses mit einem Patent versehen sein könnte. Vor allem für Open Source-Projekte, die zu einem anderen Produkt kompatibel sein sollen, werden hier von betroffen sein. Das erweiterte Softwarepatent erlaubt es dem Patentinhaber gegen die Speicherung oder den Vertrieb der geschützen Software vorzugehen. Dem aktuellen Papier kann man aus unserer Sicht nur kritisch und ablehnend gegenüberstehen. Durch die Beteiligung an Demonstrationen sowie das Erwähnen dieses Themas auf der eigenen Homepage kann man versuchen den Gesetzesvorschlag doch noch zu kippen. Spätestens am 17. Mai möchten die Minister die Softwarepatent-Richtlinien verabschieben