Freitag, 20. Jul. 2007 08:31 - [fs]
So könne Microsoft in China besser mit Linux konkurrieren, wenn es Piraterie gibt. Ein Windows/Office-Paket sei in China für umgerechnet 3 US-Dollar erhältlich, während eine aktuelle Linux-Distribution aufgrund der höheren Anzahl an Datenträgern meist etwas teuerer liegt. Microsoft verfahre in China nun eine langfristigere Politik, kommentierte Bill Gates in einem Artikel beim
Fortune Magazine.
Diese neue Strategie kommt von einem neuen China-Chef und musste zunächst gegen den Widerstand der US-Niederlassung ausprobiert werden. Tim Chen, ehemals bei Motorola für das China-Geschäft zuständig, kommentiert: "
So with all this work, we start changing the perception
that Microsoft is the company coming just to do antipiracy and sue
people. We changed the company's image. We're the company that has the
long-term vision. If a foreign company's strategy matches with the
government's development agenda, the government will support you, even
if they don't like you."
Inzwischen gibt es in China knapp 150 Millionen Computer, der durchschnittliche Erlös pro Computer liegt für Microsoft bei 7 US-Dollar - im Vergleich zu 100 bis 200 US-Dollar in anderen Ländern. Dennoch könne sich die geduldete illegale Abgabe lohnen, schließlich ist der Mensch ein Gewohnheitstier und die heutigen Kunden werden in Zukunft meist zu treuen Kunden.
Ähnliche Ansätze verfolgt
man seit Jahren bereits mit Lehrer- und Studentenlizenzen oder mit
nahezu kostenlosen Angeboten für Entwicklungsländer.
Und auch früher hat dieses Konzept bereits bestens funktioniert. Gegen Apples revolutionäres Betriebssystem sah MS Dos alt aus, aber als kostenlose Dreingabe konnte man Compaq dann doch davon überzeugen, dieses System einzusetzen. Als wenige Jahre später dann die ersten kostenpflichtigen Versionen auf den Markt kamen, hatte Microsoft bereits einen Quasistandard etabliert und die Leute mussten auf das System umsteigen.