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Über 90 Prozent gegen Internetsperren

Mittwoch, 20. Mai. 2009 18:15 - [jp] - Quelle: Zeit Online

Wer kennt nicht den Spruch: Trau keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast.

So oder so ähnlich kann man eine Umfrage von Infratest dimap betrachten, die der Verein Deutsche Kinderhilfe in Auftrag gegeben hatte und später stolz das Ergebnis präsentierte,dass 92 Prozent der Befragten für Internetsperren seien. Das wundert bei der Fragestellung auch wenig:

"Die Bundesregierung plant ein Gesetz zur Sperrung von kinderpornographischen Seiten im Internet. Kritiker befürchten eine Zensur und bezweifeln die Wirksamkeit solcher Sperren. Befürworter betonen dagegen, dass solche Sperren eine sinnvolle und wirksame Maßnahme gegen die Verbreitung solcher Bilder sind. Wie sehen Sie das: Sind Sie für ein Gesetz zur Sperrung kinderpornographischer Seiten im Internet oder dagegen?"

Die Frage ist so formuliert, dass jeder der sie verneint, quasi automatisch für Kinderpornografie ist. Entsprechend haben sich 92% für die Sperren ausgesprochen. Auch die nächste Frage wurde vom Verein Deutsche Kinderhilfe geschickt formuliert:

"Was für ein Internet bevorzugen Sie? Eines, das völlig frei ist von staatlicher Kontrolle - und damit zum Beispiel auch kinderpornographische Darstellung enthält - oder eines, in dem vom Staat bestimmte strafbare Inhalte auch kontrolliert und gesperrt werden können?"

Der kleine Verein MOGIS - MissbrauchsOpfer Gegen InternetSperren zeigt, dass auch andere Ergebnisse möglich sind und hat ebenfalls bei Infratest dimap eine Umfrage in Auftrag gegebeb. Hier sollte man folgender Aussage zustimme oder sie ablehnen:

"Der Zugang zu Internetseiten mit Kinderpornographie sollte durch eine Sperre erschwert werden, das reicht aus, auch wenn die Seiten selbst dann noch vorhanden und für jedermann erreichbar sind."

Über 90% lehnten diese Aussage ab und sind damit gegen die Sperren. Eine weitere Frage macht dann auch deutlich, was die Bürger tatsächlich wollen:

"Internetseiten mit Kinderpornographie sollten konsequent gelöscht und die Betreiber strafrechtlich verfolgt werden."

Hier stimmten 92% zu.

Interessant ist auch was Infratest-Chef Richard Hilmer im Interview zu den seiner Meinung nach nicht widersprüchlichen Ergebnissen sagt.
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