Facebook: Sensible Nutzerdaten verkauft

Die Diskussion um den Datenschutz bei Facebook und andere soziale Netzwerke kommt nicht zur Ruhe. Das Wall Street Journal berichtet das sowohl Facebook, als auch MySpace, Twitter, Digg und andere soziale Netzwerke sensible Kundendaten an Werbevermarkter wie Googles DoubleClick und Yahoos Right Media verkauft haben. In bestimmten Fällen sollen die Daten auch Rückschlüsse auf die Identität des Nutzers erlauben.

Erstmals hatte Informatiker Craig Willis von AT&T Labs im Jahr 2009 auf die Problematik hingewiesen, doch zunächst kein Gehör gefunden. Erst in der jetzigen Diskussion, um zunehmende Datenpannen bei den sozialen Netzwerken, wurde Willis Forschungsbericht wieder ausgegraben. Demzufolge übermitteln die sozialen Netzwerke neben anonymen Informationen über Anwender die auf eine Werbung geklickt haben auch die Nutzer-ID, die sonst anonymisiert wird.

Mit der Tatsache konfrontiert, kündigte Facebook an, die Software anzupassen, so dass keine sensiblen Daten mehr übertragen werden können. Deutlich weniger einsichtig zeigten sich dagegen die verantwortlichen bei Twitter, die nur anmerkten, dass es normal sei, im Netz entsprechende Informationen weiterzuleiten. "This is just how the Internet and browsers work", wird ein Twitter-Mitarbeiter zitiert.