Wenn die Stromversorgung des Computers versagt, dann explodiert der
ganze PC. So geschieht es zumindest im Film, wo eigentlich alles was
kaputt geht, in die Luft fliegen muss. In der Realtität sieht es aber -
Gott sei Dank - etwas anders aus. Ist das Netzteil am Ende seiner Reise
angekommen, dann verabschiedet es sich bei seinem Anwender mit einigen
Systemabstürzen, bis es kurz darauf garnicht mehr anspringt und der PC
aus bleibt. Dass ist der häufigste und meist auch glücklichste Fall der
eintreten kann. Hier muss dann nur das Netzteil getauscht werden und
alles geht wieder seinen gewohnten Gang. In einigen seltenen Fällen sieht es aber
nicht so rosig aus. Dann kann das Versagen der Stromversorgung - auch
ohne Explosion - Teile der restlichen Hardware irreversibel schädigen.
Ein Grund mehr sich für ein qualitatives Netzteil zu entscheiden, dass mit
seiner höheren Qualität nicht nur ein schlimmes Ende vermeiden hilft,
sondern auch einen längere Lebenserwartung begünstigen kann. Durch die
Entwicklung der letzten Jahre sind solche Netzteile mittlerweile schon
ab 50 Euro erhältlich, was vielen Herstellern gar nicht recht ist. Aus
diesem Grund halten nun weitere qualitätssteigernde Maßnahmen
Einzug. Auch Corsairs neue TX-Netzteile bedienen sich dieser Maßnahmen,
um ihren empfohlenen Verkaufspreis von 180 bis 200 USD zu rechtfertigen.
Eine davon ist die zugesicherte Effizienz von über 80% und zwar schon
bei einer Auslastung von 20%. Damit eignen sich die beiden Netzteile selbst für stromsparende PCs und dass, obwohl sie eine
Spitzenleistung von 650 Watt und 750 Watt bieten können. Man braucht also nicht mehr auf das Verhältnis zwischen Leistung und Verbrauch zu
achten, um einen stabilen Betrieb und eine niedrige Abwärme zu
gewährleisten. Auch wenn die Netzteile bis ans Limit belastet werden und
somit trotz guter Effizienz eine Abwärme von bis zu 100 Watt umsetzen,
garantiert Corsair den stabilen Betrieb noch bis zu einer Umgebungstemperatur von beachtlichen 50° C.
So richtig interessant ist aber vielmehr die Tatsache, dass diese Netzteile
mit einer einzelnen 12V-Schiene arbeiten, die dann auch überwältigende
52A bzw. 60A liefern kann. Im Vergleich zu Netzteilen mit mehreren
12V-Schienen können die beiden Corsair-Modelle effektiver ausgelastet
werden. So kann beispielsweise das 650 Watt Netzteil problemlos ein 500
Watt System bedienen, wogegen ein 650 Watt Netzteil mit mehreren
12V-Schienen dazu nur in der Lage wäre, wenn es speziell dafür
zugeschnitten ist. Typischerweise würde man hier aber eher ein 800
Watt Netzteil verwenden, um sicherzustellen, dass alle Schienen
ausreichend Strom führen.
Damit zeigt sich auch die höhere Flexibilität der beiden TX-Netzteile,
die somit sehr viel wahrscheinlicher in einem zukünftigen PC
weiterverwendet werden könnten. Doch leider haben auch die
Corsair-Netzteile ihre Schwachstellen. Diese zeigen sich, wenn die
Netzteile mit über 50% Last fahren müssen. Denn ab dann beginnen die
Lüfter der Netzteile schneller zu drehen, um die steigende Abwärme in
den Griff zu bekommen. Anfangs arbeiten sie noch bei 21-22dB steigern
sich dann aber immer weiter bis sie bei Volllast auf 37dB (650 Watt
Modell) und sogar 43dB (750
Watt) kommen. Das ist zwar ein Problem, dass bei vielen Konkurrenten
nicht
viel besser gelöst ist, doch für 180 bzw. 200 USD ist dies nur eine schwache Ausrede. Nicht zuletzt deswegen, weil einige
PC-Gehäuse auch zwei Netzteile aufnehmen können und sich somit diese
Leistung zum selben Preis auch mit einer deutlich niedrigeren
Lautstärke realisieren
lässt.