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Smartphones: 50 Prozent mehr Akkuverbrauch durch 4k-Auflösung - Weniger ist mehr!

Donnerstag, 13. Mär. 2014 14:09 - [tj] - Quelle: hardwareluxx.de

Die Display-Auflösung bei Smartphones stieg in den letzten Jahren rasant an. Ist die Grenze der Vernunft bei Full-HD erreicht?

Waren Handybauer früher vor allem darum bemüht, ihre Geräte möglichst klein zu halten, hat mit dem Siegeszug des Touchdisplays auch ein Sinneswandel bezüglich der Geräteform stattgefunden. Statt klein war auf einmalgroß gefragt, und mit den immer größer werdenden Displays entbrannte ein Wettlauf um die höchste Auflösung und die höchste Pixeldichte.

Die Frage die dabei langsam aber sicher aufkommt ist die nach der Sinnhaftigkeit immer höherer Auflösungen.

Naturgemäß benötigt ein Smartphone-Display aufgrund des geringen Betrachtungsabstands eine höhere Pixeldichte als ein Monitor und eine deutlich höhere Pixeldichte als ein Fernseher. Betrachtet man sich jedoch aktuelle Smartphones, so kommen selbst Mittelklasse-Geräte mit einer Auflösung von 1280 x 720 Pixeln daher, was bei einer aktuell gängigen Displaydiagonalen von 4,5 Zoll in einer Pixeldichte von 326 ppi mündet. Das kommende Samsung Galaxy S5 kommt bei einem 5-Zoll-Display mit 1920 x 1080 Pixeln auf 440 ppi

Mehr Pixel = Mehr Hardwarehunger = Mehr Stromverbrauch

So schön die immer höheren Pixelzahlen auch klingen mögen und so gut sie sich von der Marketingabteilung ausschlachten lassen, darf man nicht vergessen, dass bei einer Pixeldichte jenseits der 300 ppi bei normaler Nutzung wohl für niemanden mehr ein einzelnes Pixel zu erkennen ist. Eine sichtbare und damit direkt verwertbare Qualitätssteigerung für den Kunden ist bei weiter steigenden Auflösungen also kaum noch zu erwarten.

Smartphones: 50 Prozent mehr Akkuverbrauch durch 4k-Auflösung - Weniger ist mehr!
(Bild: Apples iPhone 5S bietet eine Pixeldichte von 326 ppi)

Dafür jedoch steigt der Hardwarehunger und der Strombedarf enorm an. Jedes Pixel mehr auf dem Display benötigt auch mehr GPU-Power. Vor allem bei grafisch aufwendigen Spielen kommen selbst moderne SoCs an ihre Grenzen und erst recht wenn die Auflösung jenseits der 1920 x 1080 Pixel liegt. 1920 x 1080 Pixel enstprechend 2.073.600 Pixeln, die von der Hardware mit Inhalt gefüllt werden müssen. Bei 2560 x 1440 Pixeln sind es 3.586.400 Pixel und bei der 4k-Auflösung von 3820 x 2160 sind es derer schon 8.251.200.

Während die Displays rasant gewachsen sind, wuchs die Akkukapazität lediglich moderat an, wodurch die geringen Laufzeiten moderner Smartphones zu den größten Übeln zählen. Laut der Firma OnePlus, die gemeinsam mit den Entwicklern des CyanogenMods ein Smartphone mit 5-Zoll-Display auf den Markt bringen wollen, verbraucht die 4k-Auflösung im Vergleich zur Full-HD-Auflösung ganze 30 bis 60 Prozent mehr Strom. Man habe sich daher bewusst für die Full-HD-Auflösung entschieden.

Die Full-HD-Auflösung bietet dabei nicht nur ein gesundes Verhältnis von Pixelanzahl zum Stromverbauch, sondern sie bietet auch den Vorteil, der Quasi-Standard für Medien zu sein. Besonders im Netz sind zahlreiche Videos in Full-HD verfügbar, die auf diese Weise in der nativen Auflösung wiedergegeben werden können.

Anstatt sich im Wettstreit um immer höhere Auflösungen zu verrennen, die immer weniger Nutzen bei immer höherem Ressourcenverbrauch bringen, sollte die Zukunft in flachen, farbkräftigen, kontrastreichen und stromsparenden Displays liegen, die der begrenzten Akkukapazität von Mobilgeräten gerecht werden und mehr Platz für den Akku ermöglichen.

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