Russischen CPU-Entwicklern wird künftig der Zugang zur ARM-Technik verwehrt

Die russische Halbleiterindustrie muss künftig auf die ARM-Technologie verzichten. Bedingt durch neue Sanktionen, dürfen die in Russland ansässigen Firmen Baikal Electronics und das Moscow Center of SPARC Technologies keine Technik von ARM mehr verwenden.

Auf der überarbeiteten Sanktionsliste der Briten stehen nun auch Firmen, welche bislang auf die Architekturlizenzen von ARM für die CPU-Kerndesigns zurückgegriffen haben. Vor allem der Hersteller Baikal Electronics konnte mit leistungsstarken Server-CPUs in Form des BE-S1000, welcher in der 16-nm-Technologie gefertigt wird und 48 ARM-Rechenkerne auf einem DIE vereint, auf sich aufmerksam machen.

Damit Russland neue ARM-Lizenzen kaufen kann, müssten sowohl Großbritannien als auch die USA die Sanktionen zurücknehmen. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass ARM sowohl in den USA als auch Großbritannien mehrere Niederlassungen vorzuweisen hat. Die Firmen können zwar weiterhin auf bestehende Design-Lizenzen ARMv9-Prozessoren fertigen, der Kauf neuer Lizenzen ist allerdings nicht möglich, was wiederum dazu führen wird, dass die russischen Firmen bei keinem Chipauftragsfertiger mehr ihre Entwicklungen fertigen lassen können.

Die beiden Chipauftragsfertiger TSMC und Samsung haben allerdings im Vorfeld bereits die Geschäftsbeziehungen zu den russischen Firmen in Folge des Angriffskriegs auf die Ukraine eingestellt. Aktuell käme damit nur noch der chinesische Chipauftragsfertiger SMIC für die Produktion von Halbleiterelementen aus Russland infrage. Der Auftragsfertiger aus China kann allerdings bislang nur Chips in der 12-nm-Struktur fertigen und wird vor allem von Huawei ausgelastet.