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'BareBones' auf dem Weg zum Dark Room
Das erste Opfer auf dem Weg in die
Katakomben
Wir hörten aufmerksam zu,
als Hendrik (Gamestar) von den Nachteilen eines S-Klasse
Mercedes berichtete und klopften ihm aufmunternd auf die
Schulter. Der Abend war schon fast vorüber und wir rechneten
gar nicht mehr mit Überraschungen, bis mir plötzlich ein
kalter Atem über den Nacken strich. Ich dachte an nichts
Böses und drehte mich zum Urheber um. Als ich die Gestalt
erblickte, schrie ich (selbstverständlich in einem tiefen
Frequenzbereich).
Da stand doch tatsächlich ein skelettierter Redakteur vor mir (zumindest trug auch er
einen dieser MSI-Sweater). Seine röchelnde Stimme brachte
warnende Worte hervor. "Flieht, solange ihr noch könnt."
Dann brach er in sich zusammen. Es war totenstill und unsere
Blicke waren auf den leblosen Körper gerichtet. Irgendjemand
durchbrach die Stille mit der Frage "Habt ihr das gesehen?".
Ich nickte und antwortete "Ja, sie haben ihm tatsächlich die
Hose gestohlen".
Mit einem mal waren wir hellwach und voll
konzentriert. Dieses Schicksal würden wir nicht teilen.
Viele der Redakteurskollegen liefen schreiend in die kalte
Nacht hinaus. Auch wir wollten es Ihnen gleich tun, doch
Pauli hielt uns zurück. "Ohne unsere Jacken und Mäntel
kommen wir bei dieser Kälte nicht einmal bis zum Wagen". Er
hatte recht, wir mussten uns wohl zur Garderobe
durchkämpfen.
Doch ehe wir uns Gedanken
über das weitere Vorgehen machen konnten, stand Arthur der
Barmann des Abends vor uns und befahl "Ihr kommt mit". Obwohl er
halbnackt vor uns stand gehorchten wir. Er führte uns vorbei
an einer in die Wand eingelassenen Badewanne zu einer
stählernen Tür, die er mit finsterer Mine und einem großen
Schlüssel öffnete. Hinter der Tür führte eine Kellertreppe
in die ungewisse Tiefe. Sie endete in einem Vorraum.
Plötzlich wandelte sich
Arthurs tief-ernste Mine zu einem aufbauenden Lächeln. Er
zeigte uns die einzelnen Räumlichkeiten, wie den Dark-Room,
vor dem sogar dicke Vorhänge auch das letzte bisschen Licht
zurückhielten. Dann das Schlafzimmer, in dem sich an
bestimmten Tagen angeblich bis zu 100 Leute tummeln sollen.
Weshalb hier überall Küchenrollen hingen, wollten wir gar
nicht erst wissen. Es ging weiter zum Spielzimmer, dass mit
allerlei Werkzeug und exotischen Möbeln gefüllt war (mit den
uns bekannten Spielzimmern nicht zu vergleichen).
Als wir weiter gingen,
kamen wir zu den Voyeur-Kammern, die von der einen Seite mit
Zuschauern und von der anderen Seite mit Akteuren gefüllt
wurden. Es ging weiter zum Fessel-Raum, an dem sich - wie
Arthur sagt - auch sehr schwere Personen an die Decke hängen
ließen. Um die Schrei zu dämpfen, Zuschauern aber dennoch
einen Einblick zu geben, hatte dieser blutrote Raum sogar
ein Bullauge in der Tür eingebaut.
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