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MSI: Editros LAN Party 2005 - Eine Nacht im SM-Club

/Berichte/

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Bondage Kammern

Eine Nacht im Fetisch-Sado-Maso-Bondage-Club

Arthur ignorierte unsere schockierten Blicke und führte uns tiefer in die Dunkelheit. Mit ganz besonderem Stolz präsentierte er uns die kleinen Bondage-Kammern, an denen sich bereitwillig die Leute an mechanisch arretierbaren Stühlen fesseln ließen. Auf der gegenüberliegenden Seite waren auch hier Glasscheiben eingelassen, um Voyeurristen Einblick ins Geschehen zu liefern.

Schließlich kamen wir zu einem Raum, in dem neben einer klassischen Badewanne ein Gynäkologen-Stuhl bereitstand. Für Frauen und Männer, wie Arthur beiläufig einwendete. Mit ernster Mine wies er auch darauf hin, dass Toiletten und sogar Duschen vorhanden waren. Alles natürlich höchst hygienisch. Zumindest in dem Punkt waren wir mit Arthur einer Meinung. Der Kitty-Cat-Club war tatsächlich viel sauberer, als man es von einem normalen Straßen-Cafe her kannte.

Zum vergoessern klickenMit einem zufriedenen Seufzer führte uns Arthur wieder an die Oberfläche und er war auch gerade dabei, uns zu verlassen (Kein Fesseln, kein Hautabziehen, kein Auspeitschen?).

Da kam es über mich und ich fragte nach dem skelettierten Leichnam, dessen Knochen noch an der Stelle lagen, wo er zusammen gebrochen war.

Basti und Pauli sahen mich entsetzt an. War ich den lebensmüde? Warum spielte ich nur mit unserem Schicksal? Aber meine Neugier war nun mal sehr groß. "Der Typ...", antwortete Arthur mit ernster Stimme, "...hat sich an Conny rangemacht". In dem Moment kam uns die Erinnerung an die Hausordnung wieder zurück. Kein Sex mit Conny. Wir nickten zustimmend. Aber natürlich, wir hätten es uns ja denken können. Wir lachten erleichtert und wanden uns wieder dem Geschehen zu.

Taktischer Rückzug bzw. Flucht

Flieht ihr Narren, wenn euch euer Leben lieb ist!

Zum vergoessern klickenIn der Zwischenzeit war das Buffet aufgestellt und der Duft von frischen Backwaren sowie der Anblick von bunten Obst-Gestecken war äußerst Appetit anregend. Nach solch einem Erlebnis bekamen die meisten Hunger und stürzten sich - vorbei an den Beilagen - auf die Filets, Koteletts und Rippchen.

Als Vegetarier hielt ich mich zurück und gönnte mir lieber etwas Flüssiges zur Beruhigung. Da kam Arthur noch einmal des Weges und fragte mich, ob ich denn keinen Appetit hätte. Solch gute Köche bekomme man nicht alle Tage ins Haus. Auch sei das Fleisch ganz besonders frisch, heute erst gemästet und geschlachtet. Sein Blick wanderte dabei immer wieder auf den Knochenberg des skelittierten Leichnams und als er schließlich merkwürdig zu Lachen begann, kam mir nur noch eins in den Sinn: Lauf so schnell du kannst!

Angst und Entsetzen waren mir ins Gesicht geschrieben. Nun wurde mir plötzlich alles klar: Warum hatte man uns an diese besondere Location eingeladen. "LANParty ohne Unkostenbeitrag" - sicher doch! Dann die Ankündigung, man hätte sogar extra eine neue "Domain" für die Party organisiert, offenbar ein Tippfehler "ain -> ina". Man wolle uns neue "Hardware" im besonderen Rahmen hautnah präsentieren, alles klar! Und es gäbe jede Menge Neuheiten aus dem "Tweaking" (übersetzt to tweak: zwicken, optimieren) Sektor. Offenbar war es nicht Hardware, die hier getweakt, sondern wir, die hier ordentlich "gezwickt" werden sollten. 

Ich schlug Pauli das Kotelett aus den Fingern und trat Basti den mit Fleisch gefülltem Teller aus den Händen. Ihre fragenden Blicke ignorierte ich, schulterte sie beide und rannte zur Garderobe. Dort packte ich die drei ersten Jacken, die mir in die Finger kamen und rannte um unser aller Leben.

Wir zogen uns noch im Laufen die Jacken über und stolperten raus in die Eiseskälte. Zwischenzeitlich hatte man offenbar die Wege und Straßen vereist, um uns an einer schnellen Flucht zu hindern, Obwohl Pauli und Basti nicht wussten, was in mich gefahren war, verschwendeten Sie keine Zeit mit Fragen. Glücklicherweise hatte Pauli den Motor laufen lassen und die Türen nicht abgesperrt. So hechteten wir nur noch in den Wagen und brausten davon. Ich hörte noch in der Ferne, wie Arthur uns hinterher rief "War doch nur ein Witz". Aber darauf wollte keiner von uns sein Leben verwetten.

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