MSI 785GM-E65 vs. DFI Blood-Iron LanParty 785G-M35 (4/10)
DFI Blood-Iron LanParty 785G-M35 – Ausstattung und Überblick
Mit
dem Blood-Iron LanParty 785G-M35 will DFI im µATX-Format und mit
dem AMD 785G Chipsatz Kundschaft für sich gewinnen. Schon die
Namensgebung macht klar, dass DFI mit diesem Mainboard zwar ein kleines
Format gewählt hat, sich in Sachen Leistung aber zu Höherem
berufen fühlt.
Bei der Ausstattung legt DFI ähnlich
viel Wert auf Reichhaltigkeit wie MSI, geht aber beim Design andere
Wege. So sind auch bei DFI je ein PCIe x16 und ein PCIe x1 Slot sowie
zwei PCI Steckplätze zu finden. Damit hier keine Steckkarte mit
dem Chipsatzkühler kollidiert, wurde der 785G Chipsatz neben
statt unter dem CPU-Sockel platziert. Allerdings ist die Anordnung der
Steckplätze eine andere und weniger kompromissbereit. Wer eine
Dualslot-Grafikkarte installiert, beraubt sich der Möglichkeit,
den PCIe x1 Steckplatz zu nutzen – hat dafür dann aber noch
beide PCI Steckplätze zur freien Verfügung. Des weiteren
überdeckt die Grafikkarte in diesem Szenario dann zwei USB
Pin-Header und einen Lüfteranschluss auf der Platine.
Dafür
läuft beim DFI 785G-M35 aber niemand Gefahr, dass ihm eine lange
Grafikkarte die SATA-Steckplätze überragen könnte. Die
sechs SATA-Ports sind zwar allesamt nicht im rechten Winkel
ausgeführt – wodurch andere Boardhersteller das Problem
umgehen – dafür aber weit genug unter dem Raum
ausgeführt, den sich eine Grafikkarte greifen könnte.
Dafür besteht das Problem bei langen PCI-Erweiterungskarten, die
jedoch in der Regel nicht so lange sind, um hier eine Kollision mit dem
SATA-Block zu verursachen. Floppy-Anschluss und IDE-Kanal spendiert DFI
dem Blood-Iron selbstverständlich auch.
Nicht
wirklich überzeugt haben uns die Kühler, die DFI dem 785G-M35
mit auf den Weg gibt. Zwar sind sie massiv und bieten mit großen
Lamellen reichlich Angriffsfläche für zirkulierende
Kühlluft. Aber sie sind nicht festgeschraubt, sondern nur
festgesteckt – eine Feder sorgt für den so genannten
"Anpressdruck" - wobei von "Druck" kaum die Rede
sein kann. Schon ein ganz leichtes Drehen am Kühlkörper
veranlasst diesen, auf Chipsatz und Southbridge mit zu rotieren; der
Versuch das Board am Kühlkörper anzuheben resultiert in der
klaren Wahrnehmung, wie sich die Kühler vom Kontakt mit den
darunter liegenden Chips verabschieden. Der Kühler für die
Spannungswandler sind allerdings trotz der selben
Befestigungsphilosophie bombenfest. In dessen Nähe befindet sich
auch der 2x 4-Pin 12V Anschluss, der jedoch nur mit 1x 4-Pin betrieben
werden kann; denn der Befestigungshaken eines zweiten Steckers
kollidiert sehr unglücklich mit einem Kondensator.
Das
ist umso ärgerlicher, da DFI ansonsten sehr viel Wert auf den
Kühlungsaspekt legt. Neben dem Anschluss für den
CPU-Lüfter befinden sich sage uns schreibe fünf Pin-Header
für Lüfter. So viel bieten oft nicht einmal gestandene
High-End Boards.
Das kann dadurch erklärt werden, dass DFI
wie schon beschrieben, mit einem kleinen Board große Leistung im
Sinn hat. Denn die integrierte ATI Radeon HD 4200 Grafik ist per
Default um satte 40 Prozent übertaktet, 700 MHz statt der von AMD
vorgesehenen 500 MHz geben dem DFI Blood-Iron LanParty 785G-M35 einen
satten Vorsprung in unseren grafiklastigen Benchmarks. Nur kann das
Board diese 40 Prozent Mehrleistung nicht immer auf den Bildschirm zaubern.
Zwar hat auch DFI seinem Mainboard 128 MB DDR3 Sideport Memory
spendiert. Dieser limitiert offenbar jedoch – vor Allem mangels
Übertaktungsoption im BIOS – bisweilen.