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Messe Bericht zur CeBIT 99 / Teil 1 - Diamond

Diamond – Volles Programm

Wir haben natürlich auch den Stand von Diamond Multimedia besucht, an dem ein recht starkes Gedränge herrschte. Der Grund dafür war die Verlosung des RIO MP3 Players. Diesen werden wir Ihnen hier nicht vorstellen, da er ja keine eigentliche Messeneuheit ist. Leider haben wir versäumt, uns einen Termin geben zu lassen. Aber auch so nahm man sich bei Diamond gerne Zeit für uns – nur eben etwas kürzer. Trotzdem vielen Dank, daß sie uns „dazwischengeschoben“ haben!

Grafikkarten

Am interessantesten dürfte Diamonds Fortsetzung der Grafikkarten-Serie sein. Gleich vier neue Karten kommen von Diamond auf den Markt und sprechen unterschiedliche Käufer an.

Die Viper 770, wahrscheinlich die Karte, welche das meiste Interesse weckt, setzt dabei auf den Nachfolger des NVIDIA TNT, den TNT2. Diamond bietet die Viper 770 gleich in mehren Ausführungen und in verschiedenen Preislagen an (die Preise standen allerdings noch nicht fest).

Diamond verwendet bei der „Bulk“-Version der Karte die „Standardversion“ des TNT2, der Chip wird also mit 125 MHz und der Speicher mit 150 MHz getaktet. Was den Speicher angeht, so bietet Diamond die Karte wahrscheinlich sowohl als 16 MB- als auch als 32 MB-Version an, wahlweise mit oder ohne TV-Out. Die „Gamers Edition“ hingegen setzt auf den schnelleren TNT2-Ultra, wobei wir leider noch keine genauen Werte der Taktfrequenzen kennen, bietet immer TV-Out und 32 MB RAM.

Die Vor-Version, die wir auf der CeBIT bestaunen konnten, lief schon verdammt gut. Laut Aussagen von Diamond sei diese Version auch „so gut wie fertig“. Diamond hätte auch nichts gegen Benchmark-Messungen gehabt, worauf wir aber verzichteten. Die Ergebnisse würden niemanden nützen, schließlich waren weder die Karte noch die Treiber 100%ig fertig (so gut wie fertig ist eben nicht fertig). Das Ergebnis hätte also höchstens den Entwicklungsstand wiedergegeben – und auch das nur, wenn man die Werte mit denen anderer Vorabversionen anderer Hersteller verglichen hätte. Unserer Meinung nach totaler Quatsch. Wir werden das Endprodukt natürlich testen, auch inklusive Benchmarks. Als Auslieferungstermin ist der Mai genannt.

Die Einsteigerserie „Stealth“ wird ebenfalls weitergeführt. So sollen gegen Ende des Monats die Stealth III S520 und die Stealth III S540 auf den Markt kommen. Die Stealth III S520 ist die Einsteigerkarte. Sie basiert auf dem S3 Savage4 LT, bietet 8 MB RAM, einen 250 MHz RAMDAC, AGP 2x, DVD Beschleunigung und natürlich die S3TC (Texture Compression). Diese Karte soll es nur als „Bulk“-Version geben, daher wird sie wahrscheinlich fast ausschließlich in Komplettrechnern zu finden sein.

Anders sieht das bei der großen Schwester aus. Die Stealth III S540 wird es sowohl als „Bulk“- als auch als „Retail“-Version geben. Im Gegensatz zur S520 bietet sie den S3 Savage4 Pro, der etwas schneller ist, und bietet 16 MB RAM. Desweiteren unterstützt die Karte AGP 4x und bietet durch den 270MHz RAMDAC etwas höhere Bildwiederholfrequenzen als die kleinere Karte. DVD Beschleunigung bietet diese Karte natürlich auch. Das wurde auf der CeBIT auch demonstriert. Leider schien es, als wäre die Farbtiefe bei der DVD-Demonstration auf 16Bit eingestellt, anders können wir uns die schlechte Farbqualität bei der Darstellung nicht erklären. Insgesamt hätte es mehr Sinn gemacht, die S3 Texture Compression (S3TC) zu demonstrieren (aber vielleicht hatte ja S3 was dagegen, sonst hätte man diesen noch die Show gestohlen). Mehr über die S3TC (inklusive einiger gigantischer Screenshots) gibt es in unserem CeBIT S3 Bericht. Auch wenn der Chip nicht so schnell ist wie ein TNT2, wenn mehr Spiele S3TC unterstützen, könnten Karten mit dem Savage4 ein echter Renner werden.

Im Profibereich bekommt die Fire GL Nachwuchs, warum dieser dann ausgerechnet Fire GL1 heißen muß wissen wir auch nicht. Eventuell will Diamond damit zeigen, daß die Karte den ersten 256Bit Grafikprozessor einsetzt. Dieser stammt übrigens von IBM. Ansonsten stehen 32 MB SGRAM, AGP 2x und ein 250 MHz RAMDAC bereit. Die Karte wird mit 100 MHz getaktet.

Die Fire GL 1Die Performance kann sich sehen lassen:
4 Millionen Polygone / Sek. (25 Pixel)
15 Millionen Antialiased Vektoren / Sek.
200 Millionen Pixel/Sek. (Füllrate, Gouraud-schattiert, Z-buffered, nicht texturiert)
45 Millionen Pixel / Sek. (Trilinear Texture Füllrate, mip-mapped)
Viewperf CDRS Wert 116+ Bilder pro Sekunde (Single Prozessor)
Viewperf CDRS Wert 165+ Bilder pro Sekunde (Dual Prozessor)

Das eine Karte dieser Art OpenGL unterstützt und für CAD/CAM, Animationsprogramme und Visualisierungswerkezeuge von Rang und Namen optimiert ist, versteht sich von selbst. Laut Diamond ist die für unter 2.000,- DM erhältliche Karte „Volle-Kanne“ für die Streaming SIMD Extensions (die 70 neuen Befehle) des Pentium III optimiert. Aber das kann man bei diesem Preis wohl auch erwarten  ;-)

Kabelloses Netzwerk

Des weiteren hat Diamond noch etwas nettes in petto, das HomeFree Wireless. Das ist ein Funk-Netzwerk für den privaten Bereich. So kann beispielsweise mit mehreren Leuten eine Internetverbindung genutzt, gemeinsam auf Drucker zugegriffen und dergleichen mehr getan werden, ohne das Kabel kreuz und quer durch das Haus gelegt werden müssen.

Homefree Funk-NetzwerkkarteInnerhalb einer Reichweite von bis zu 50m lassen sich maximal 8 PCs vernetzen mit dem System vernetzen.. Durch die besonders geringe Ausgangsleistung von ca. 20mW besteht auch keine Gefahr für die Gesundheit. Zum Vergleich: Handys haben eine 100 mal höhere Ausgangsleistung. Die Übertragungsfrequenz liegt bei 2,4GHz, so daß Störungen durch Telefone, Mikrowellen  und andere Geräte wirkungsvoll vermieden werden. Das System sendet auf 80 Kanälen und wechselt diese bis zu 10 mal pro Sekunde, um eine gute Abhörsicherheit zu gewährleisten.

Die Auslieferung erfolgt in verschiedenen Kombinationen:

Desktop Kit – 2 ISA Karten mit Software-Router und Installationsanweisung
Combo Kit – 1 PC-Card und 1 ISA Karte mit Software-Router und Installationsanweisung
Single Kit ISA – 1 ISA Karte mit Software-Router und Installationsanweisung
Single Kit PCI – 1 PCI Karte mit Software-Router und Installationsanweisung
Single Kit PC-Card – 1 PC-Card Karte mit Software-Router und Installationsanweisung

In den Systemvorraussetzungen wird bisher nur Windows 95/98 genannt.

 

Wir sagen:

Diamond wird sich wohl mit den anderen Konkurrenten ein Kopf-an-Kopf Rennen liefern. Besonders interessant dürfte dabei die Viper 770 sein während die Karten mit dem Savage4-Chip sich nur durchsetzen werden, wenn die Spieleindustrie mitzieht und die Texturen-Kompression in die Games einbindet. Für WGs oder andere kleine private Netzwerke ist das HomeFree Wireless sicher eine sehr interessante Sache, da gerade das meist aufwendige Verlegen von Kabeln vermieden wird. Alles in allem hat Diamond einiges zu bieten.

Teil 3: S3 und der Savage 4

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