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Ultra-DMA 100 vs. Ultra-DMA 66

Hardware/Sonstiges

Was bringt Ultra-DMA 100?

Vorwort

Auch bei den Festplatten und den zugehörigen Controllern geht die Entwicklung immer schneller voran. Während im letzten Jahr der Schritt von Ultra-DMA 33 auf Ultra-DMA 66 vollzogen wurde, sind wir nun bei Ultra-DMA 100 angekommen.

Noch interessanter wird dieses Thema dadurch, dass immer mehr Mainboard-Hersteller zusätzliche Controller auf ihren Boards unterbringen, die eine höhere Übertragung als der zum Chipsatz gehörige Controller zulassen. Vorreiter war hierbei ABIT, die unter dem Motto "Yes, it's possible" auf der Computex 1999 erstmals ein BX-Board mit UDMA-66 vorstellten.

Nun sind viele Hersteller auf diesen Zug aufgesprungen. Nahezu jedes Mainboard kommt mittlerweile mit einem zusätzlichen Controller, und sei es optional (das Board lässt sich wahlweise mit oder ohne den zusätzlichen Controller erwerben).

Wir möchten hier weder einen Controller- noch einen Festplattentest durchführen. Dieser "Quickie" soll demjenigen helfen, der sich jetzt ein Board zulegen möchte und noch überlegt, ob sich die Anschaffung einer neuen Platte lohnt.

Testsystem

Bevor wie die Benchmarkergebnisse präsentieren, werfen wir kurz einen Blick auf das verwendete Testsystem.

Ausstattung
Betriebssystem Windows 2000 Professional
Prozessor AMD Duron 600 MHz
Mainboard ASUS A7V
Speicher 512 MB PC133, Infineon, 7,5 ns
Controller (1) VIA Ultra-DMA-66 (onboard)
Controller (2) Promise Ultra-DMA 100 (onboard)
Festplatte (1) IBM DPTA-372050 20,5 GB
UDMA 66
Festplatte (2) IBM DTLA-307015 15,3 GB
UDMA66+ (UDMA 100)
Test-Software TCD Labs HD-Tach 2.61

Wir haben beide Festplatten am UDMA-100 Controller gestestet. Wir haben die UDMA-66-Platte auch an dem UDMA-66 Controller getestet, das Ergebnis blieb aber dasselbe, egal ob die 66er Platte am 66er oder 100er Controller hing. Das wir nur IBM-Platten verwendet haben liegt daran, dass wir mit diesen Platten sehr gute Erfahrungen gemacht haben und in unseren Rechnern nur IBM-Platten werkeln.

Benchmarkergebnisse

Wir haben, wie in der Tabelle zu sehen, HD Tach von TCD Labs für unseren Test benutzt. Falls Sie Ihre Platte auch mit diesem Programm testen möchten, auf der Webseite des Herstellers steht eine Demoversion zum Download bereit. Schauen wir zuerst, wie die UDMA-66 Platte abschneidet.

Eher von theoretischem Interesse ist der maximale Datendurchsatz, da dieser nur in den optimalsten Fällen vorkommen wird. Uns interessiert also hauptsächlich der "average"-Wert (Durchschnittswert), da dieser die Performance der Platte am besten wiedergibt. 19,7 Megabyte/Sekunde kann die UDMA-66 Platte durchschnittlich übertragen.

Nun lassen wir die UDMA-100 Platte den gleichen Test durchlaufen:

Der theoretische Wert (maximaler Datendurchsatz) stieg um satte 24 MB/s, aber wir wollen uns ja auf die Bewertung des durchschnittlichen Datendurchsatzes beschränken. 28,5 Megabyte/Sekunde! Das sind rund 45% mehr Datendurchsatz als bei der UDMA-66 Platte! Lässt sich dieser Vorteil der neueren Platte auch an einem älteren Controller nutzen?

Wir haben dazu die Ultra-DMA 100 Platte an den VIA Ultra-DMA 66 Controller des ASUS A7V angeschlossen:

Man sieht nahezu keinen Unterschied. Lediglich der Minimalwert und die CPU-Belastung haben sich verändert. Da der Minimalwert sehr stark davon abhängt, wie stark die Festplatte fragmentiert ist, könnte der Unterschied darauf zurückzuführen sein. Die CPU Belastung ist beim UDMA-66 Controller geringer, offenbar ist hier der Treiber ausgereifter. Für den UDMA-100 Controller gibt es bis jetzt nur die erste Treiberversion, welche bekanntlich nicht wirklich optimiert sind. Der Kauf einer neuen Platte macht also nicht zwingend einen UDMA-100 Controller nötig, um von der Leistungssteigerung zu profitieren. Allein die Platte macht's...

Fazit

Wer ein Mainboard sein Eigen nennt, welches einen UDMA-100 Controller beherbergt, der sollte beim Plattenkauf auf jeden Fall eine UDMA-100 Festplatte wählen. Der höherer Datentransfer macht sich schon beim Windows-Start bemerkbar, natürlich merkt man die Performancesteigerung auch beim Starten von Programmen. Da Windows ein wahrer Freund der Auslagerungsdatei ist, macht sich die schnellere Platte auch hierbei bemerkbar. UMDA-100 Platte und der passende Controller sorgen auf jeden Fall für Höchstleistungen der Festplatte - und das beeinflusst das gesamte System.

Aber auch wer keinen UDMA-100 Controller besitzt wird trotzdem von den UDMA-100 Platten profitieren, denn der durchschnittliche Datendurchsatz hängt von der Platte und nicht vom Controller ab. Der gemessene Performancegewinn wird also durch die modernere Platte erzielt, nicht durch den Controller. Der Controller spielt eine Rolle, wenn die Daten aus dem Festplatten-Cache gelesen werden, nur dabei können Werte erreicht werden, die UMDA-100 wirklich nötig machen. Die UDMA-100 Platte ist also auch an einem UDMA-66-Controller schneller als die UDMA-66-Platte.

Die Festplattenpreise machen es einem momentan leicht, auf UDMA-100 umzusteigen, wir haben zum Beispiel für unsere 15 Gigabyte UDMA-100 Platte gerade mal 280,- DM bezahlt - und wir haben nicht lange gesucht oder Preise verglichen. Mit Glück finden Sie diese Platte auch für 250,- DM. Achten Sie darauf, dass Sie ein UDMA66/100 Kabel benutzen, dieser sind an den 80 Adern zu erkennen und weisen meist noch farbige (blau, grau und schwarz für Mainboardanschluss, Platte 1und Platte 2) Anschlüsse auf.

Wenn Sie es noch schneller haben möchten, bleibt nur der Griff zu "RAID". RAID ist die Abkürzung für Redundant Array of Independant (oder Inexpensive) Disks. Was das genau ist, wie man es einsetzt, konfiguriert und natürlich was es bringt, dazu ein andermal mehr.

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