Das Projekt Datenschutz protokolliert seit Anfang 2008 Datenpannen, Lecks, Missbrauchsfälle und Eingriffe in die informationelle Selbstbestimmung. Wie die Mitarbeiter nun vermeldeten, stieg die Zahl der Vorfälle dabei im Vergleich zum ersten Vorjahresquartal um satte 40%. Im Vergleich zum letzten Quartal des Vorjahres, als 43 Fälle protokolliert wurden, dennoch ein eher ruiges Quartal.
Alain Blaes, Geschäftsführer von PR-COM und Initiator von Projekt Datenschutz dazu: "Im letzten Quartal eines Kalenderjahrs gibt es immer überdurchschnittlich viele Datenvorfälle, insofern müssen wir davon ausgehen, dass die Entspannung, die wir im ersten Quartal 2010 sehen, nur eine scheinbare ist."
Zu den Vorfällen heißt es in der Meldung:
"Zu den "Highlights" im ersten Quartal zählten ein Veranstalter von Jugendreisen, der die Daten von 50.000 Jugendlichen offen im Netz hinterlegt hatte, eine Gemeinde, die die Daten von Hartz-IV-Empfängern an Dritte geschickt hatte und ein Finanzdienstleister - in dieser Rubrik bereits eine Art Dauergast -, der sensible Daten von 12.000 Kunden in Umlauf gebracht hatte. Einen besonders eklatanten Fall steuerte ein Klinikum bei, dem eine Liste mit persönlichen Daten und Diagnosen von Patienten der psychiatrischen Station abhanden gekommen war; die Liste enthielt unter anderem Aufnahmediagnosen wie paranoide Schizophrenie und Depression, Borderline-Syndrom oder Angststörung."
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