Intel und Samsung: Tizen statt MeeGoo

Es ist so etwas wie die Lachnummer des Jahres: Nachdem Nokia und Intel vor gut 18 Monaten, im Februar 2010, die MeeGo-Kooperation verkündeten, in deren Rahmen die beiden Unternehmen ein gemeinsames mobiles Betriebssystem auf Basis von Linux entwickeln wollten, ist das Projekt nun offenbar endgültig begraben. Das erste und letzte Smartphone mit dem MeeGo-System wird Nokias N9, welches in Deutschland nicht einmal offiziell verkauft wird.

Nokia wechselte bekanntlich kurz nach der MeeGo-Ankündigung ins Lager von Microsofts Windows-Phone-System, arbeitet aber nach wie vor an einem Smartphone, dass alle Mindestanforderungen des Microsoft-Betriebssystems erfüllt. Insbesondere die Display-Auflösung der Nokia-Produkte ist dafür zu niedrig. So läuft auf einem N9 zwar auch Windows Phone, doch verkaufen darf Nokia das N9-Smartphone mit dem Windows-System aufgrund der strengen Microsoft-Regularien nicht.

Nokais ehemaliger MeeGo-Partner Intel lässt nun einem unbestätigten Bericht der Financial Times Deutschland das Wissen und die Technik des MeeGo-Systems in die LiMo Foundation einfließen, Intels Versuch zusammen mit Samsung ein eigenes Linux-System namens Tizen zu entwickeln, dass später nicht nur in Smartphones, sondern auch in anderen elektronischen Geräten, bis hin zum Auto eingesetzt werden soll.

Tizen soll wie Microsofts Metro-Oberfläche auf HTML5 und anderen Webstandards basieren. Der Code soll offengelegt werden. LiMo-Smartphones sind im asiatischen Raum durchaus verbreitet. Zu der Foundation gehören unter anderem Samsung, NEC und Panasonic.