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AMD Duron 600 Sockel-A

Hardware/CPUs

Der Duron im Vergleich zum Celeron II

Der Duron ist wie der Celeron II eine Art kleiner Bruder der großen CPU. Dementsprechend sieht er auch aus wie der Thunderbird. Unterschiede gibt es aber - ebenfalls wie bei Intel - im L2-Cache. Der Duron besitzt 64 kByte, der große Thunderbird 256 kByte Cache. Als Kritikpunkt muss man hier anmerken, dass AMD ein 64 Bit breites Interface benutzt - Intels Interface ist mit 256 Bit immerhin 4mal so breit.

Der Duron wird mit einer Kernspannung von 1,5 Volt betrieben, wie der Celeron II. Niedrige Kernspannungen lassen uns immer aufhorchen, da man dort sehr gut ansetzen kann, um die CPU zu übertakten. Warum? Ganz einfach (kleine Exkursion):

Wenn der kleine und große Bruder (egal ob Intel oder AMD) eigentlich identische CPUs sind, der große aber standardmäßig mit einer höheren Kernspannung läuft, so liegt der Gedanke nahe, dass der kleine Bruder mindestens diese (etwas höhere) Spannung verträgt. Zieht man nun noch hinzu, dass der große Bruder auch noch mit höherer Kernspannung betrieben werden kann, so gilt das logischerweise auch für den kleinen Bruder. Lange Rede, kurzer Sinn: Die kleinen Brüder erlauben mehr Volt-Tweaking!

Aber zurück zum Thema: Was den internen Aufbau angeht, so sind Duron und Thunderbird fast gleich aufgebaut, trotzdem hat der Duron ein eigenes Silizium-Design, denn AMD setzt im Gegensatz zu Intel mehr auf Performance, auch wenn man damit die eigene High-End-CPU gefährden könnte. Intel hat den Celeron II einfach im Bustakt reduziert, er läuft nur mit 66 MHz, während der Pentium III mittlerweile schon bei 133 MHz angekommen ist. AMD macht das nicht, der Duron läuft wie der Athlon mit 100 MHz (oder 200 wegen DDR, aber wir wollen hier nicht zuviel verwirren). Beiden (Celeron II und Duron) gemein ist ein kleinerer L2-Cache. Während Intel beim Celeron II einfach eine Hälfte der 256 kByte abschaltet (sie sind aber auf dem Die vorhanden), wird beim Duron der Cache tatsächlich reduziert. Das hat einen entscheidenden Vorteil: Beim Duron ist die Die-Fläche kleiner wodurch die Produktion billiger wird. Intel hingegen verschenkt Platz durch den abgeschalteten Cache, denn dieser ist ja physikalisch auf dem Die vorhanden! Die Produktionskosten für PIII und Celeron II sind daher praktisch identisch.

Vergleichen wir doch einfach mal Duron und Celeron II anhand einer kleinen Tabelle:

AMD Duron Intel Celeron II
Bustakt 100 MHz (200 MHz DDR) 66 MHz
L1-Cache 128 kB L1-Cache (64 kB Instruction + 64 kB Data) 32 kB L1-Cache (16 kB Instruction + 16 kB Data)
L2-Cache 64 kB 128 kB
L2-Cache-Interface 64 Bit 256 Bit

Die nur 64 kB L2-Cache wirken auf den ersten Blick recht mickrig. Merkwürdig wirkt auch, dass der L1-Cache größer als der L2-Cache ist. Das hat aber einen Grund: AMD nutzt den L2-Cache nicht als "normalen" L2-Cache, sondern verwendet ihn als sogenannten "Victim-Cache". Dieser dient als "Auffangbecken" für den L1-Cache, stellt also eher eine Erweiterung des L1-Caches dar als einen echten L2-Cache. So gesehen könnte man annehmen, dass sich beide Cache-Konstruktionen gegenseitig nicht viel tun - oder ist AMD auf dem richtigen Weg und Intel liegt falsch? Eine weitere Frage ist, wie sich das Cache-Interface auswirkt. Also sehen wir doch einfach nach...

Die Testsysteme

Kommen wir nun zu den Benchmarks, schließlich möchten wir ja sehen, was der AMD Duron leisten kann. Wir haben verschiedene Benchmarks herausgesucht, in denen der Duron sich mit seinem direkten Konkurrenten, dem Celeron II, aber auch mit Intels Pentium III messen muss. Wir haben dabei folgende Testsysteme gewählt:

AMD Duron 600 Intel Celeron II 600 Intel Pentium III 600
Mainboard / Bios-Version MSI K7T Pro / 1.2 ASUS P3B-F / 1006 ASUS P3B-F / 1006
Chipsatz VIA KT-133 Intel 440 BX Intel 440 BX
Speicher Semicon PC 133 Semicon PC 133 Semicon PC 133
Speichertakt / Settings 100 MHz / 2-2-2 100 MHz / 2-2-2 100 MHz / 2-2-2

Bei allen Systemen verwendeten wir eine Hercules Prophet DDR-DVI GeForce 256 und eine Quantum KA+ 9GB UDMA-66 Festplatte. Die Speichertimings haben wir bei allen drei Systemen gleich eingestellt, obwohl auf dem KT-133 auch 133 MHz Bustakt möglich wären. Für einen direkten Vergleich hielten wir die von uns gewählten Einstellungen für besser, da der Duron sonst einen zusätzlichen Vorteil hätte. Die Ergebnisse des Duron wären mit 133 MHz Speicher wahrscheinlich leicht höher.

Benchmarks Teil 1

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