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ARLT Mr. Gamer BTO SSD mit Sapphire Radeon RX 470/480 Nitro+ - Gaming-PC für 1000 Euro im Test (2/8)

Innere Werte: Die Konfiguration

Einen preislich attraktiven PC zu bauen, steht und fällt mit der Konfiguration der Einzelkomponenten. Wer das Geld in die falschen Komponenten steckt, der bekommt anstelle von Leistung schnell "blingbling" oder die Leistung einer Komponente A verpufft weil Komponente B falsch gewählt wurde. Wer schon 350 Euro in ein Mainboard steckt, der bekommt dafür oft zwar Tonnen Features aber noch lange keine bessere Performance, und wer meint dazu noch die größte CPU kaufen zu müssen, der verbuttert schon für diese beiden Komponenten schnell an die 700 Euro. Das sind natürlich keine guten Voraussetzungen um einen guten Gaming-PC auf unter 1000 Euro zu bekommen. Auch eine Grafikkarte kann schnell mehr als 500 und mehr Euro kosten, wobei dann leider oft das Geld für den gesammelten Rest fehlt.

Beim Mr. Gamer BTO SSD hat ARLT genau dieses Aspekte betrachtet und eine möglichst gut abgestimmte Komposition zusammen gestellt. Die Bestückung des von uns getesteten PCs sehen in der Kurzübersicht wie folgt aus:

  • Fractal Design Define S
  • MSI Z170A PC-Mate
  • Core i5-6500 Skylake (4x 3,2GHz)
  • Kingston HyperX Fury DDR4 2400 (2x4GB)
  • be quiet! Pure Rock
  • Sapphire Radeon RX 480 bzw. RX 470 Nitro+
  • Intel 600p 256 GB M.2 NVMe
  • Pure Power 9 CM 500

Werfen wir also einen Blick auf die einzelnen Komponenten und geben zu jeder eine kurze Einschätzung wieso und warum diese Komponente gut oder schlecht gewählt ist. Da wir die meisten Komponenten im Detail aus Einzeltests bereits kennen, wird das in vielen Fällen nicht schwer sein.

Grafikkarte: Sapphire Radeon RX 480 oder 470 Nitro+

Bei den Grafikkarten setzt die Konfiguration des ARLT Mr. Gamer BTO SSD auf die Sapphire Radeon RX 470 Nitro+ 4GB oder Sapphire RX 480 Nitro+ 8GB. Das eine stellt mehr oder weniger die minimal sinnvolle Option, das andere die aus der Perspektive Preis/Leistung beste Wahl bei AMD-GPUs für einen Gaming PC in dieser Preisklasse dar.

Sowohl die Radeon RX 470 als auch die RX 480 sind derzeit Spitzenreiter wenn es um das Preis/Leistungsverhältnis gemessen an FPS/Euro geht. Dabei kann man grob sagen, dass die RX 480 mit 8 GB als optimale Karte für 1080p Gaming gilt, bei der man so gut wie keine Abstriche in der Grafikqualität machen muss. Mit 8 GB ist die Karte für sehr anspruchsvolle Spiele beim Speicher gerüstet und auch der Betrieb von VR-Brillen ist hier bereits möglich, auch wenn die Leistung dabei am unteren Limit des notwendigen steht. Für 4K in neueren Games ist die Karte wie jedes Modell in dieser Preisklasse leider zu schwach. Alte und wenig anspruchsvolle Games wie Mobas/WOW/GW2 und so weiter lassen sich aber problemlos in 4K spielen.

Mit der Radeon RX 470 spart man etwas Geld ein, bekommt dafür eine sehr ordentliche Leistung geboten, muss bei dieser Karte mit 4 GB gelegentlich aber Abstriche in der Grafikqualität machen. Für den typischen Casual-Gamer ist die Performance dennoch durchweg gut.

Natürlich  haben wir die Radeon RX 480 und Radeon RX 470 bereits einem Einzeltest unterzogen und zeigen auch in diesem Test die Performance anhand von etlichen Benchmarks.


Gehäuse: Fractal Design Define S

Beim Gehäuse fällt die Wahl von ARLT auf das Fractal Design Define S, ein wirklich hervorragendes Gehäuse für Gaming PCs. Das Define S, welches wir auch schon im Detail getestet habe, ist eine kostengünstigere Version des Define R, das vor allem auf großes Platzangebot für Gaming-PCs ausgelegt ist, dafür aber auf Laufwerkskäfige für 3,5''-Laufwerke verzichtet.

Für eine kostengünstige Basiskonfiguration im schlichten Design ist das Define S eine recht optimale Wahl und äußerst beliebt. Die Verarbeitung ist großartig, das Design schlicht und schön und sogar die Qualität der ab Werk eingebauten Lüfter stimmt bei diesem Case. Dazu kommt, dass dieses Gehäuse bereits eine  recht wirkungsvolle Schalldämmung besitzt und man den PC so leiser bekommt. Mehr Details zum Gehäuse lassen sich in unserem Einzeltest zum Fractal Design Define S nachlesen.

Mainboard: MSI Z170A PC-Mate

Wenn es um das Mainboard eines PC geht, dann sollte man sich seine Anforderungen auch an zukünftige Aufrüstungen oder Umbauten genau vorab überlegen.  Bei keiner anderen Komponente hat sich der Preis in letzter Zeit so weit von der Performance abgekoppelt wie bei Mainboards. Obwohl sich Mainboards mit dem gleichen Chipset um mehrere hundert Euro unterschieden können, weicht die Performance, die sie am Ende liefern, oft nur um wenige Prozent ab. Die wesentlichen Unterschiede zwischen teuren und günstigen Mainboards liegen heute in der Ausstattung, im Zubehör, der Kühlung und nicht zuletzt im Marketing und Design.

MSI hat mit der PC-Mate Reihe bei seinen Mainboards eine extra Serie für Systemintegratoren und preisbewusste User geschaffen, die gezielt auf alle optischen Aspekte verzichtet und versucht das Preis/Leistungsverhältnis zu maximieren. Mit einem PC-Mate Mainboard von MSI bekommt man quasi die gleiche Leistung wie bei den teureren Mainboards, dafür wird aber auf fast alle Preistreiber wie spezielle Lackierung des PCB, speziell aufgewertete optische Kühler, Abschirmungen des Soundchips usw. verzichtet.

Ein PC-Mate Mainboard ist also wieder "Mainboard pur", wie man es aus alten Zeiten kennt, ganz ohne Schnick-Schnack, aber dennoch in der bekannten MSI-Qualität. Das heißt auch hier findet man MILITARY CLASS 4 Komponenten, Solid-Caps, Dark Chookes, Feuchtigkeitsschutz, Überhitzungsschutz und vieles mehr. Auch die Isolierung der Audio-Schaltkreise auf dem PCB sowie spezielle Audio-Kondensatoren sind vorhanden.

Im ARLT Mr. Gamer BTO SSD wird das MSI Z170A PC-Mate eingesetzt, das eigentlich alles bietet was man als Gamer braucht und dank des Z170-Chipsatz sogar für Overclocking von Intel K-CPU taugt, auch wenn hier keine teure K-CPU verbaut ist, ist dies eine nette Option für eventuell zukünftige CPU-Upgrades. Der Preisunterschied zu einem kleineren Modell mit H-Chipsatz beträgt zudem nur etwa 10 Euro, so dass sich diese Investition sicher lohnt.

Prozessor: Core i5-6500 Skylake (4x 3,2GHz)

Die Auswahl der CPU ist oft der Knackpunkt an einem PC, an dem sich die Geister scheiden. Oft wird angenommen, dass die CPU entscheidend für die Gaming-Performance eines PCs ist. Das Marketing von Intel leistet hier ganze Arbeit, aber Fakt ist, dass in erster Linie die Leistung der GPU, also der Grafikkarte, über die Performance in Games entscheidet. Eine sehr schnelle CPU mit einer langsamen oder Grafikkarte der Mittelklasse zu kombinieren bringt also rein gar nichts. Meistens macht es eher Sinn eine langsamere CPU mit einer schnelleren Grafikkarte zu kombinieren. Da man die CPU natürlich auch nicht zu schwach wählen sollte stellt unter den Intel CPUs der Core i5 für Gaming System immer eine recht gute Wahl dar. Mit vier Kernen und einem Takt von 3.2 GHz ist die hier verbaute CPU für die meisten Games schnell genug.

Kühlung: be quiet! Pure Rock

Prozessoren wie der Core i5-6500 von Intel besitzen nur noch eine Verlustleistung von 65 Watt. Da die CPU in dem System auch nicht übertaktet ist, braucht es zur Kühlung keinen 100 Euro teuren Boliden, sondern ARLT setzt für das System auf einen sehr bewährten Einsteigerkühler und zwar den Pure Rock von be quiet!

Das fantastische an diesem Kühler ist nicht etwa seine Kühlleistung, die auf ordentlichem Level liegt, sondern sein sehr leiser Lüfter. Der benutze SilentWings Lüfter mit maximaler Drehzahl von 1500 UPM gilt als einer der leisesten seiner Klasse. Und wie wir später bei der Laustärkemessung sehen werden, ist er so gut wie überhaupt nicht aus dem System heraus zu hören.

Arbeitsspeicher: Kingston HyperX Fury DDR4 2400 (2x4GB)

Beim Arbeitsspeicher wird in der Grundkonfiguration auf "nur" 2x4 GB DDR4 RAM mit einer Taktfrequenz von 2400 MHz gesetzt. Der Speicher kann aber natürlich jederzeit erweitert werden, da nur zwei der vier vorhandenen RAM-Slots belegt sind. Ebenso ist es möglich direkt bei der Bestellung eine Aufrüstung des Speichers vorzunehmen. 8 GB Speicher sind derzeit die Minimalanforderung für einen ordentlichen Gaming PC. 16 GB wären zwar besser, kosten aber eben auch das doppelte.

Die benutzten Module stammen von Kingston aus der HyperX Fury Serie. Die Module sind bekannt dafür problemlos zu arbeiten und stellen einesolide Basis für den Speicher dar. Auch hier wird auf unnötige Optik-Spielereien verzichtet.

Datenspeicher: Intel 600p 256 GB M.2 NVMe

Wer derzeit einen hohen Speicherdurchsatz auf einer modernen M.2 SSD zum günstigen Preis möchte, für den bleibt eigentlich aktuell nur eine einzige Wahl. Es ist die Intel 600p SSD mit M.2 und NVMe. Es gibt zwar SSDs, die in Benchmarks deutlich schneller sind als dieses Modell, allerdings sind sie auch deutlich teurer und die Auswirkungen in der Praxis fallen insgesamt eher gering aus.

Die Intel 600p ist im Moment nahezu alternativlos, wenn man auf NVMe und M.2 setzen will und ein optimales Preis/Leistungsverhältnis im Blick hat. Mit 256 GB Kapazität setzt ARLT hier auf die kleinste sinnvollste Option. Die SSD lässt sich optimal als Systemlaufwerk einsetzen. Auch ein einige wenige Spiele finden dann noch auf der SSD Platz. Wer aber eine größere Steam Bibliothek hat, der wird eine zweite HDD zusätzlich verbauen wollen.

Wer noch mehr über die schnelle und günstige Intel 600p NVMe SSD wissen will findet auch dazu bei uns einen kompletten Test.

Netzteil: Pure Power 9 500

Ein gutes und günstiges Netzteil in Komplett-PCs zu finden ist eher die Ausnahme und nicht die Regel. Oft wird leider einfach das eingebaut was gerade günstig ist. Die Materie Netzteile ist äußerst komplex und wer unsere Artikel zu dem Thema kenn, der weiß, dass wir uns ausreichend intensiv damit befassen.

Mit dem be quiet! Pure Power 9 hat ARLT aber gute Wahl für das System getroffen. Das Netzteil ist nicht nur ungemein leise und mit allen relevanten Schutzschaltungen ausgestattet, seine interessanteste Eigenschafft ist die enorm hohe Effizienz bei niedrigen Lasten.

Obwohl das Netzteil nur 80 Plus Silber zertifizier ist, besitzt es bei 50% und weniger Last eine Effizienz auf nahezu 230V-Gold-Level. (Gemessen bei 115 V sogar Platinum). Da der getestete PC in der Spitze beim Gaming etwa 240 / 280 Watt verbraucht, arbeitet das Netzteil damit immer in einem hoch effizienten Bereich und auf dem gleichen Effizienzlevel deutlich teurere Netzteile.

 Das Pure Power 9 CM 500 ist also in der Tat eine geschickte Wahl für diesen PC was Preis/Leistung angeht und es bietet mit seinen 500 Watt zudem auch genügend Reserven, falls der PC später erweitern werden soll, auch wenn es dann nicht mehr ganz so effizient arbeitet.


(Effizienzkurve des Pure Power 9 CM bei der 600 Watt Version)

Noch mehr Informationen zum be quiet! Pure Power 9 CM gibt es in unserem ausführlichen Einzeltest der 600 Watt Version, die sich nur unwesentlich von der 500 Watt Version unterscheidet.

 

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