ASUS A7V |
Hardware/Motherboards |
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Bios Features
Beim Bios setzt ASUS wieder auf das Award 6.0, und natürlich ist es wieder JumperFree (wahlweise). Die CPU kann also nahezu komplett im Bios konfiguriert werden, der Multiplier muss immer noch auf dem Board eingestellt
werden. Dafür stehen eine recht ordentliche Anzahl an Bustakten zur Verfügung, Overclocker dürfen sich also freuen.
90, 95, 100, 101, 102, 103, 105, 107, 109, 110, 111, 113, 115, 117, 120, 125, 130, 133, 135, 137, 139, 140, 143, 145 MHz
Das sieht doch recht ordentlich aus, oder? Natürlich kann auch die Core-Spannung der CPU eingestellt werden. Zwischen 1.30 und 1.85V kann die Spannung in
0,05V-Schritten angepasst werden. Besonders mutige hätten sich hier vielleicht noch etwas mehr erhofft. Uns hätte ein Maximum von 2,1 Volt sehr gut gefallen. Natürlich betreibt man dann auch den größten Athlon außerhalb der Spezifikationen, aber das
ist doch genau das, was wir wollen, oder?
In der Praxis
Das ASUS A7V wird dem guten Ruf von ASUS durchaus gerecht. Wir haben das Board unter Windows 98 SE, Windows 2000 und dem kommenden Windows Millennium Edition (kurz Windows Me) ausführlich getestet und konnten keine
Auffälligkeiten feststellen. Mit einer Ausnahme: Bei der Wahl des Speichers ist das A7V etwas anspruchsvoll. Manche No-Name-Module vertragen sich nicht besonders gut mit diesem Board. Da diese Probleme auch bei diversen Board mit dem VIA KX-133 Chipsatz
auftraten, führen wir das auf den Chipsatz zurück. Ein Bios-Update dürfte hier weiterhelfen.
Ansonsten ist das A7V ein sehr stabiles Board, dass keinerlei Zicken macht. Es gibt aber auch etwas zu bemängeln: Leider liegen der CPU-Lüfter-Anschluss und der Anschluss für weitere Lüfter an der Gehäuserückseite sehr
nah aneinander. Die Stecker aufzustecken gestaltet sich daher etwas schwierig wenn das Board bereits eingebaut ist, besonders in kleineren Mini-Tower-Gehäusen. Auch der ATX-Stromanschluss könnte besser positioniert sein, an der oberen Kante des
Mainboards ist der wohl beste Platz für den Stromanschluss. ASUS hat diesen nicht gewählt, dafür ist um den Sockel herum aber mehr Platz. Die beiden Punkte sind nicht unbedingt als Kritik zu verstehen, der nächste hingegen schon.
ASUS ist ein kleiner Fehler bei dem IDE-LED-Anschluss unterlaufen. Dieser funktioniert nämlich nur mit dem Onboard Promise UDMA-100-Controller. Nutzt man diesen nicht, bleibt auch die Festplatten LED dunkel. Das Problem ist
in der Revision 1.02 des Boards angeblich gefixt.
Wir haben ASUS während unserer Tests gebeten, den UDMA-Controller abschaltbar zu machen. Wenn keine Geräte am Promise hängen, sucht dieser nämlich sehr lange, was den Bootprozess arg verzögert. ASUS hat reagiert und im
aktuellen Bios die Möglichkeit geschaffen, den Promise-Controller abzuschalten. Dabei bedient sich ASUS eines kleinen Tricks. Denn eigentlich wird der Controller nicht abgeschaltet, sondern lediglich das Bios deaktiviert. So entfällt die nervige
Suchzeit, wenn ohnehin nichts an den Controller angeschlossen ist, wovon man booten möchte. Der Controller selbst bleibt also weiterhin aktiv!
Performance
Sicherlich kann man ein Board nicht nach einem einzigen Benchmarkergebnis bewerten, aber die Unterschiede bei Mainboards sind sehr gering, weswegen aufwendige Benchmarkorgien überflüssig sind. Wir haben uns dazu
entschlossen, den Ziff Davis WinStone zu benutzen, um die Boards zu vergleichen.
Benchmark |
ASUS A7V |
MSI K7T Pro |
|
Winstone Business
(1024 x 768 x 16) |
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29,9 |
29,6 |
Die Unterschiede sind wie erwartet nicht sehr groß. Das ASUS Board hat mit 1% mehr Performance die Nase knapp vor dem MSI. In der Praxis bemerken wird das aber mit Sicherheit niemand.
Update: Neu in der Revision 1.02
Gerade haben wir Informationen bekommen, was sich in der Revision 1.02 nun alles ändern soll. Zum einen ist das Problem mit der Festplatten LED nun gefixt. Des Weiteren befinden sich, wir haben das auch schon gesagt, die
Dip-Schalter nun wieder auf dem Board.
Der Onboard-Sound ist ebenfalls erst einmal verschwunden, ASUS will hier nicht den Overclockern einen Gefallen tun, die diese Funktion eh nie genutzt hätten, sondern die Chips sind einfach knapp.
Ebenfalls neu ist, und das ist ein sehr positiver Schritt, dass das A7V in der Revision 1.02 einen Temperaturwiderstand unter dem Sockel A hat. So lässt sich zum einen genauer messen, zum anderen entfällt die Fummelei, den
Fühler einigermaßen vernünftig an der CPU oder dem Kühler zu bringen.
Bitte bedenken Sie, dass viele Händler noch die alte Version in den Regalen stehen hat. Wenn Sie unbedingt die neue Revision erwerben möchten, dann achten Sie beim Kauf darauf oder weisen Sie den Händler auf Ihren Wunsch
hin!
Fazit
ASUS startet mit dem A7V auf dem Duron-/ Thunderbird-Markt, und das recht erfolgreich. Einzig die Fehlfunktion der IDE-LED ist sicherlich ein Kritikpunkt. So was darf unserer Meinung nach einem renommierten
Mainboard-Hersteller wie ASUS nicht passieren. Schließlich nutzt nicht jeder den zusätzlichen Onboard-Controller und es ist schon sinnig, wenn man die Festplattenzugriffe über die Leuchtdiode kontrollieren kann. Es drängt sich die Frage auf, ob dieser
Umstand ein Umtausch des Boards rechtfertigt. Eventuell hilft ASUS aber auf Anfrage kulanterweise weiter. Wenn Sie von dem Fehler betroffen sind, fragen Sie bei ASUS einfach mal freundlich an.
Als einziges Board mit zusätzlichen IDE-Controller bietet das ASUS die Möglichkeit, diesen komplett abzuschalten. Wir halten das für sehr lobenswert. Die Verzögerung beim Booten ist nicht nur nervig, es läuft auch der
Entwicklung der Betriebssystemhersteller zuwider (beispielsweise bootet Windows Me schneller). Funktionieren tut dies seit der Bios-Version 1.04.
Das ASUS A7V läuft - wir hatten von ASUS nichts anderes erwartet - sehr stabil und bietet auch dem Overclocker viele Möglichkeiten. Mit der aktuellen Version 1.02, die wieder mit Dip-Schaltern ausgestattet ist, ist auch der
letzte Overclockerwunsch befriedigt. Ungelockte CPUs können damit über den Multiplier übertaktet werden, was gerade bei den kleineren Duron zu erheblichen Leistungssteigerungen führen soll. Prozessoren mit festen Multiplikator können über die
Bustakte übertaktet werden, da die Core-Voltage auch einstellbar ist, sollten die Übertaktungsversuche in den meisten Fällen glücken.
Wer ein Board mit KT-133 Chipsatz sucht, wird mit dem Kauf des ASUS A7V unserer Meinung nach sicherlich eines der besten Boards in den Händen halten. Wir sind schon gespannt, ob das ABIT KT7 das ASUS noch toppen kann. Der
Kampf um die Krone der KT-133-Boards dürfte auf jeden Fall zwischen diesen beiden Kontrahenten ausgefochten werden.
Kurzum: Ein grundsolides Board für Overclocker!
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