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Aktuelle Pentium 4 Chipsätze im Überblick

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i845PE Chipsatz

Alte Technik in neuem Gewand

Intel i845PE ChipsatzIntel macht es den Mainboardherstellern nicht gerade leicht. Nachdem man im September 2001 mit dem i845 den ersten eigenen Pentium 4 Chipsatz für paralleles DRAM (SDRAM) vorstellte, folgte bereits fünf Monate später der pinkompatible i845D. Die Mainboardhersteller mussten ihr Mainboardlayout trotz der Pinkompatibilität umstellen. Die DIMMs für DDR-RAM haben 16 Pins mehr als die für SDRAM. Zudem erfordert DDR-RAM eine platzverschwendende Terminierung auf dem Board.

Weitere vier Monate später kam der i845E - wieder pinkompatibel. Auch die Anzahl der Pins, die ein DIMM besitzt, blieb diesmal gleich. Dafür musste jetzt die neue Southbridge ICH4 mit einem Pinzuwachs von 61 ins Layout integriert werden.
Die neuen Designs sollten nur fünf Monate verwendet werden können. Denn im Oktober schob Intel den i845PE nach. Weil es so schön ist, änderte man wieder die Anzahl der Pins. Der i845PE ist nämlich nichts anderes als ein i845GE mit abgeschaltetem Grafikkern. Der i845GE besitzt aber 476 zusätzliche Pins. Also mussten die Platinenhersteller wieder neue Boards entwerfen.

Intels Produktpolitik wirkt noch verwirrender, wenn man sich einmal mit den inneren Werten der Chipsätze befasst. Wirklich nötig gewesen wären nämlich nur zwei Chipsätze. Der i845 unterstützte bereits DDR-RAM, die Funktion wurde aber vermutlich wegen einiger Klauseln im Vertrag mit Rambus deaktiviert. Die Option für FSB533 war ebenfalls nur eine Frage des BIOS. Selbst der i845 hätte also als Chipsatz für DDR-RAM und FSB533 verkauft werden können, Intel beschränkte sich aber auf SDRAM und FSB400. Der i845D hätte komplett eingespart werden können.

Ein neuer Chipsatz wurde mit der Fertigstellung der neuen Southbridge ICH4 nötig. Der i845E wurde im Mai 2002 auf den Markt gebracht. Da stand die Spezifikation für PC2700 bereits fest, der ebenfalls im Mai erschienene i845G unterstützte den mit 166 MHz taktenden Speicher auch schon inoffiziell. Intel beschränkte sich beim i845E jedoch auf PC2100. PC2700 reichte man mit dem i845PE nach. Schließlich schlug Intel noch das Kapitel Hyper-Threading auf. Das muss vom Chipsatz unterstützt werden. Hyper-Threading kann man aber erst mit Chipsätzen ab dem i845E nutzen (beim i845G erst ab dem B1-Stepping). Vermutlich schlummerte die Unterstützung für Hyper-Threading auch schon im i845, blieb jedoch deaktiviert.

Der alten Tradition folgend, unterscheidet sich der i845PE nur minimal von seinem Vorgänger i845E. Einziger Unterschied im Leistungsspektrum ist der erhöhte Maximaltakt für den Speicher. Der beträgt jetzt 166 statt 133 MHz. Angesprochen wird der Speicher über lediglich einen Kanal, maximal können 2 GB verwendet werden. Geblieben ist es beim FSB533, obwohl bereits in wenigen Monaten Prozessoren mit FSB800 erscheinen sollen. Bei der Southbridge handelt es sich noch immer um den IO Controller Hub 4 (ICH4) mit UDMA100 und USB 2.0. Die neue Southbridge ICH5 mit SerialATA erscheint erst im nächsten Jahr.

Die häppchenweise Einführung von Technologien hat also auch bei Intel um sich gegriffen, zu deren Entlastung man sagen muss das es die anderen Hersteller genauso machen. Der leidtragende ist der Kunde. Immerhin halten die Intel Chipsätze aber in der Regel das was sie versprechen, auch das ist wie wir sehen werden heute nicht mehr selbstverständlich.

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