MiniPirat Atom Nettop im Test (2/4)
Technische Daten und das Innenleben
Die Eckdaten und ein Blick in das Innere
Das Herzstück des MiniPirat Mini-PC´s ist das zuvor erwähnte Intel
D945GCLF Essential Board samt einer Intel Atom CPU. Bei dem Prozessor handelt es
sich um einen Atom 230, der mit 1.6 GHz getaktet wird. Als Befehlseinheiten
beherrscht sie MMX, SSE, SSE2, SSE3, SSSE3 und EM64T. Letzteres Erlaubt also
auch den Einsatz eines 64 bittigen Betriebssystems. Außerdem bietet es sowohl
das als Vierenschutz bekannte XD Bit an, als auch Hyperthreating, das zwei
Prozessoren symuliert. Trotz seines sehr genügsamen Stromhungers von nur 4
Watt, beherrscht der Atom 230 jedoch kein Speedstep, so dass die Einsparungen im
Leerlauf eher kaum ins Gewicht fallen. Doch selbst wenn die auf diesem Mainboard
verbaute Atom CPU kein Speedstep bietet, so sind die 4 Watt, die sie maximal
verbraucht, ein sehr geringer Wert. Etwas anders sieht die Sache bei dem Intel
945GC Chipsatz aus. Dieser verbrät bis zu 25 Watt, was mehr als dem 6-fachen
der CPU entspricht.
Als Arbeitsspeicher verbaut MiniPirat ein 1GB DDR2-667 Modul
von takeMS. Der Intel 945GC Chipsatz kann zwar 667er Module bis hin zu 2GB
verwalten, doch dürfte das 1GB Modul selbst für Windows Vista völlig
ausreichend sein. Wem jedoch 1GB etwas zu wenig erscheint, der muss das
vorhandene Modul gegen ein 2GB Modell austauschen, da das verwendete Board nur
einen Speicherslot zur Verfügung stellt. Beim Sound wird auf einen Vierkanal
Realtek ALC662 HD Codec gesetzt, der zwar kein Surroundsound bietet, aber zumindest
High Definition Audio zur Verfügung stellt. Man darf also keine Klangwunder von
dem verwendetem Soundchip erwarten, doch reicht er für Internettelefonie oder
das gelegentliche Anschauen eines Films vollkommen aus. Ebenso darf man keine
Wunder von dem im Chipsatz integriertem Grafikkontroller erwarten. Für
intensive 3D Spiele oder Full HD Videos ist er einfach zu schwach, doch für
eine Runde Tetrris oder das Anschauen einer DVD reicht er allemal aus.
Ein Blick in das Innere des Barebones zeigt, dass es dort relativ eng zugeht.
Im Prinzip besteht zwar die Möglichkeit noch eine PCI Karte einzusetzen,
doch wird sie stark eingeschränkt und nur unter bestimmten Vorraussetzungen
erfüllt. Dazu benötigt man den nicht im Lieferumfang enthaltenen 90 Grad PCI
Adapter und muss zusätzlich die vorhandene 3.5 Zoll Festplatte gegen ein 2.5
Zoll Laufwerk austauschen. Doch selbst dann ist nicht gewährleistet, dass sich
jede PCI Karte problemlos einbauen lässt. Bei den Anschlüssen für die
Laufwerke sieht es zumindest rein theoretisch etwas besser aus, denn das
verbaute Board bietet zwei SATA und ein IDE ATA Anschluss, so das daran bis zu
drei Laufwerke angeschlossen werden können. Natürlich vorausgesetzt man findet
in dem eh schon engem Gehäuse noch Platz, um ein weiteres Laufwerk unterbringen
zu können.
Die Kühlung des Barebones gewährleistet dabei ein 80mm Lüfer, der sich
hinten rechts befindet und seitlich die warme Luft nach außen befördert. Das
Barebonegehäuse besitzt auf der rechten und linken Seite je zwei
Lüftungsgitter, die für eine gute Luftzirkulation sorgen, so dass im dem
geschlossenem System kein Hitzestau entsteht. Im Gegensatz zu dem kleinem
Chipsatzlüfter arbeitet der 80mm Lüfter außerordentlich leise, was wiederum
bedeutet, das der kleine Chipsatzlüfter die einzig störende Lärmquelle in
diesem System ist.
Intel täte also auch sich selbst einen Gefallen den Verbrauch des Chipsatzes
soweit zu reduzieren, dass er wenigstens dem der CPU entspricht. Dies würde
nicht nur den nervigen Chipsatzlüfter überflüssig machen, sondern auch die
Leistungsaufnahme des gesamten Nettops deutlich senken. Die Senkung des
Chipsatzverbrauchs würde aber nicht nur den Nettops zugute kommen. Gerade die
in Mode kommenden Netbooks würden davon sehr stark profitieren, denn dort
bedeutet weniger Verbrauch zugleich eine Steigerung der Laufzeit.