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Cooler Master XG850 Plus Platinum mit RGB-Display im Test (9/9)

Zusammenfassung

Das XG850 Plus Platinum hat uns als erstes Modell des neuen PSU-Teams von Cooler Master durchaus überrascht. Nicht nur weil wir wirklich nicht mit einem RGB-Netzteil gerechnet hätten, sondern vor allem weil sich gerade bei neuen Plattformen gerne kleine Fehler einschleichen. Davon ist beim XG Plus Platinum aber nichts zu sehen. Die neue Plattform hat unseren Testparcours ohne Probleme absolviert.

In Sachen Effizienz liefert das Cooler Master XG850 Plus Platinum eine absolut solide Performance ab. Mit eingeschalteter Beleuchtung erfüllt das Netzteil klar die 80Plus Platinum Richtlinien. In der Spitze werden unter 115V 92,1% und bei 230V 93,5% erreicht. Beschränkt man sich auf die 12V Leitung sind sogar 93,84% drin. Bei 230V liefert das Netzteil eine schön flache Effizienzkurve und liegt selbst bei 100% Last noch bei 91,8%. ab 20% Last werden über 90% Effizienz erreicht. Die entstehenden Verluste sind dementsprechend gering.

Bei der Standby-Effizienz erreicht das Netzteil 80 - 81 % und liegt damit auf einem sehr guten Level. Die Stromaufnahme im ausgeschalteten Zustand ohne Verbraucher liegt bei lediglich 0,08 Watt. Auf diesem Niveau hat das Netzteile keine Probleme alle Grenzwerte der neuen Energiesparrichtlinien zu erreichen.

Bei 2% Last sehen wir eine Effizienz von 62 %. Damit wird zwar nicht die neuste ATX-Spezifikationen, bei der es gilt bei 2% Last eine Effizienz von 72 % zu erreichen, erfüllt, allerdings steigt die Effizienz darüber recht schnell, so dass bei 4 % schon über 75 % erreicht werden.

Positiv fallen die sehr kurzen Timings bei dem Netzteil auf, die bei 53 PON und 124 ms POK deutlich unter den höchsten aktuellen Grenzwerten liegen. 

Bei der Holduptime macht das Netzteile eine Punktladung und erreicht genau die geforderten 16 ms mit einem korrekt verzögerten Power Good Signal.

Die Spannungsregulation des XG Plus Platinum muss man insbesondere auf der 12V Leitung als hervorragend bezeichnen. Mit einem Spannungsabfall von gerade einmal 0,28 % im Mittel über alle Anschlüsse und 0,46% im Maximum schließt das Netzteil zu den besten Modellen auf. Auch die Nebenspannungen sind gut reguliert.

Die Restwelligkeit des XG Plus Platinum zeigt sich nicht ganz auf dem Top-Level der Spannungsregulation. Zwar finden wir auch hier herausragende Werte auf den Nebenspannungen von etwas über 10 mV, aber die Ripple auf den 12V Leitungen liegt mit 30-40mV etwas höher und damit nicht mehr in der Spitzenklasse. Allerdings liegen die Grenzwerte bei 120 mV und damit 3 mal so hoch.

Bei den Schutzschaltungen fällt auf, dass die Reserven des Netzteils recht hoch sind. Die Abschaltung erfolgt erst bei über 1200 Watt  also über 100 Ampere auf der 12V Leitung. Früher hätte man das vielleicht bemängelt, heute darf man angesichts der Stromhungrigen Grafikkarten eher froh sein wenn die Netzteile nicht zu schnell abschalten und vielleicht auch ein wenig mehr Kurzfristige Stromaufnahme vereihen

Die Lüftersteuerung des XG850 Plus Platinum liefert ein interessantes Resultat, denn über das gesamte Lastspektrum ändert sich die Drehzahl kaum und bleibt bei etwa 720 UPM. Damit arbeitet das Netzteil recht leise. Der Lüfter kann aber unter ungünstigen Situationen bis zu 1800 UPM schnell drehen. Selbst bei dauerhafter Volllast über eine Stunde konnten wir allerdings keine Steigerung der Lüfterdrehzahl bei Raumtemperatur messen. Dazu müsste man vermutlich deutlich die Umgebungstemperatur anheben.

Bleibt zum Abschluss noch die RGB-Beleuchtung. Diese lässt sich sehr einfach über die Cooler Master Software anpassen und hinterlässt optisch einen guten Eindruck. Das Display bietet zwar nur beschränkte Optionen für die Anpassung, zeigt aber die Wesentlichen Elemente, die an einem Netzteil interessieren an. Die Verbrauchsanzeige des Netzteils ist gut gelungen und liegt oft nur wenige Watt neben dem tatsächlichen Wert. Sie kann daher durchaus gut als Einschätzung für den Stromverbrauch herangezogen werden. 

Fazit

Das XG850 Plus Platinum von Cooler Master liefert in fast allen Segmenten unseres Tests sehr gute Resultate und selbst dort wo diese nicht ganz so optimal ausfallen sind sie immer noch im guten Bereich. Einen Patzer leistet sich das Modell in überhaupt keinem Test.

Besonders auffällig sind die gute Effizienz, inklusive RGB-Beleuchtung, und die exzellente Spannungsregulation auf der 12V Schiene. Auch sehr positiv sind die Erfüllung der neusten Energiesparrichtlinien und die sehr zurückhaltende Lüftersteuerung, die wirklich nur wenn nötig die Drehzahl steigert. Mit 720 UPM ist das Netzteil dabei auch recht angenehm von der Geräuschkulisse.  Dank der netten Beleuchtung inklusive Seitendisplay ist das Netzteil sicherlich auch für die RGB-Liebhaber interessant.

Vorteile

  • Platinum Effizienz bei 230V (inkl. Beleuchtung)
  • Nahezu 94% Effizienz im Peak
  • gute Effizienz bei niedrigen Lasten >25 Watt
  • RGB-Beleuchtung
  • Anzeige für Verbrauch, Temperatur und Lüfterdrehzahl
  • Hohe Standby-Effizienz > 80%
  • Sehr gute Spannungsregulation < 0,5% auf 12V
  • Vollmodular
  • Hohe Leistungsreserven bis 1200 Watt
  • Steuerung und Überwachung per Software über USB
  • 10 Jahre Garantie

Nachteile

  • Anzeigeoptionen für Seitendisplay eingeschränkt


26.4.22 / rj

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