OCZ Octane SSD im Test (12/12)
Fazit
Indilinx - besser, aber noch nicht perfekt
Wer sich die gesamten Benchmarks dieses Tests anschaut, dem wird schnell klar, dass die OCZ Octane in vielen Bereichen eine wirklich gute Figur abliefert.
Allerdings wurde die Octane SSD vornehmlich als Desktop-Drive entwickelt und
ist daher auf eine
Queue-Tiefe (QD) von 1-3 ausgelegt ist, die im Desktop Betrieb vorherrscht.
Bei höheren QDs liefern SandForce SSDs eine höhere Performance. Deutlich spürbar
wird das aber nur in Benchmarks oder im Server-Betrieb auffallen.
Ein dazu anzumerkender Punkt ist der Abfall der Performance der Octane, wenn ein älteres Betriebssystem ohne TRIM eingesetzt wird. Unter
ganz bestimmten Umständen kann die Schreibperformance der SSD dann
extrem niedrig werden. Wird die SSD zunächst komplett zum Beispiel mit Random 4K
zugriffen gefüllt, bis sie zu 100% belegt ist und danach wieder neu
beschrieben, so kann selbst die sequentielle Schreibperformance auf sehr
niedrige Werte abfallen. Das Laufwerk erfordert dann den TRIM Befehl, um
wieder Performance zu gewinnen. Diese Situation tritt aber in der Praxis -
insbesondere bei größeren SSDs -
eigentlich nie auf, es sei denn man benutzt die SSD als externes
Speichermedium, um sie komplett mit Daten zu beschreiben, zu löschen und
wieder neu zu beschreiben.
Wir haben eine ganze Reihe von Stress-Tests mit der SSD
durchgeführt, um zu sehen ob diese Situation auch auftritt, wenn die SSD
eben nicht komplett beschrieben wird, sondern nur zu 80%. Dabei wurde mehrfach zuerst 80%
sequentiell beschrieben, dann 80 random 4k über eine Stunde, danach über mehrere Stunden ein Workstation Pattern mit gemixten
Lese/Schreib-Operationen angewendet und dann erneut 80% der SSD
sequentiell beschrieben. Die Schreibperformance lag zu Beginn bei 286 MB/Sek
und am Ende bei 283 MB/Sek. In diesem Test, der der "Desktop-Praxis" recht
nahe kommt, zeigte sich die Octane bei uns eine recht konstante
Performance.
Bei den sequentiellen Operationen liefert die Octane SSD in der Regel
eine recht gute Figur und so steht sie dann auch beim Kopier-, Programm- und
Spiel-Test von AS SSD richtig gut da. Und auch in den PCMarks kann die
SSD gut mithalten, auch wenn sie nicht zur Spitzengruppe zählt. In spezielleren Einsatzgebieten muss sie sich
dann allerdings
von den SandForce SSDs wie der Vertex 3 oder Agility 3 geschlagen geben.
Die OCZ Octane liefert eine recht gute Performance als Desktop-Drive und
stellt einen großen Schritt für OCZ zur "Unabhängigkeit" dar. Zwar gibt es
hier und da noch einiges an dem neuen Indilinx Controller zu verbessern,
aber im Vergleich zu den älteren Laufwerken wurden schon große Fortschritte
gemacht, so dass man in Zukunft sicherlich wieder SSDs mit Indilinx
Controller auf dem Schirm haben muss, nachdem diese doch recht stark und
plötzlich durch
die SandForce-Controller verdrängt wurden.
Preislich gesehen liegt die Octane derzeit in etwa gleichauf mit der Vertex
3, die Preise ändern sich aber ständig und werden hauptsächlich durch den
Flash-Speicher bestimmt. So muss man hier wohl zu einem allgemeinen Fazit
übergehen. An die Leistung der Vertex 3 kommt die Octane nicht ganz heran, was
bei gleichem Preis im direkten Duell für die Vertex 3 spricht. Man
spürt förmlich den enormen Preisdruck der unter den nahezu baugleichen
SandForce-SSDs herrscht. Und genau dieser macht es der Octane schwer, zeigt
aber das OCZ auf dem richtigen Weg ist, um sich von der breiten Masse
abzusetzen und aus dieser Situation zu befreien.
Deutlich
interessanter dürfte damit das Duell in der nächsten Generation werden, denn dort
so hört man wird der nächste Indilinx Controller auch neben vielen anderen
Dingen sogar auch für höhere QDs optimiert sein. Man darf also sehr auf die
kommende Vertex 4 gespannt sein, die ebenfalls wieder mit einem Indilinx-Controller
ausgestattet ist.
Bezugsquellen/Links/Preisvergleich