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Verbraucherschützer fordern Lösung für HD-DVD/BD-Streit

Mittwoch, 07. Sep. 2005 09:46 - [fs] - Quelle:

Zum Ende der IFA hat der Verbraucherzentrale Bundesverband die Hersteller aufgefordert, die Systemstandards bei der Digitalisierung der Alltagsmedien besser aufeinander abzustimmen. Zudem kritisieren die Verbraucherschützer die angestrebten Kopierschutz-Mechanismen.

Pressemitteilung

Systemstreit zu Lasten der Nutzer

"Hunderttausenden Verbrauchern drohen Fehlinvestitionen wegen unterschiedlicher Standards" - EU-Kommission unterstützt Restriktionen bei Nutzungsrechten

07.09.2005 - Zum Ende der Internationalen Funkausstellung (IFA) hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) die Hersteller aufgefordert, die Systemstandards bei der Digitalisierung der Alltagsmedien besser aufeinander abzustimmen. "Die Bedürfnisse und Erwartungen der Nutzer an die neuen Techniken dürfen nicht ignoriert werden", so vzbv-Vorstand Edda Müller. Als Beispiel einer Fehlentwicklung nennt der vzbv den anhaltenden Streit um das "richtige" Aufzeichnungssystem für die künftige hochauflösende DVD.
Wie die IFA gezeigt hat, geht in der digitalen Welt der Zukunft manches nicht zusammen: DVD-Standard ist nicht gleich DVD-Standard und die Videospielkonsole des einen Herstellers spielt unter Umständen nicht alle verfügbaren Spielmaterialien ab. "Wenn sich die Hersteller nicht auf einheitliche technische Standards einigen, drohen Fehlinvestitionen bei Hunderttausenden Nutzern," so Edda Müller. Statt zu pokern, den "einzig wahren" Standard zu entwickeln, sollten die Unternehmen sich von vornherein auf einen gemeinsamen Standard verständigen. Davon würden Hersteller, Handel und Nutzer gleichermaßen profitieren. Bereits heute fühlen sich viele Nutzer schlecht informiert und beklagen, wie kompliziert und wenig kompatibel die neuen Techniken sind.

Privatkopien bald nicht mehr erlaubt?

Als verbraucherfeindlich bezeichnet der vzbv zudem Überlegungen der EU-Kommission für einen repressiven Kopierschutz bei Kinofilmen auf hochauflösenden DVD. Dies fordert die Unterhaltungsindustrie seit langem. "Bei allem Verständnis für die wirtschaftlichen und urheberrechtlichen Interessen der Softwarelieferanten und Rechteinhaber - wir lehnen einen Kopierschutz ab, der die Handlungsfreiheit des Verbrauchers unverhältnismäßig einschränkt und nicht einmal mehr die private Aufzeichnung erlaubt", so Edda Müller. Das gelte auch in Bezug auf die zu erwartende Übertragung hochauflösender Programminhalte via HDTV im digitalen Fernsehen. Schon heute seien Verfahren verfügbar, die einen wirksamen Schutz gegen illegale gewerbsmäßige Kopien bieten, die Aufzeichnung für private Zwecke hingegen nach wie vor zulassen.

Nach Ansicht des vzbv ist die EU-Kommission auch bei der Einführung einer verbindlichen, leicht verständlichen Energieverbrauchs-Kennzeichnung für Unterhaltungelektronikgeräte gefragt. "Mit wie viel Euro diese Geräte die private Stromrechnung belasten, erfährt der Verbraucher beim Kauf heute nicht", so der vzbv-Vorstand. Nur eine gesetzlich verbindliche Kennzeichnung nach europaweit einheitlichen und objektiv vergleichbaren Regeln, wie sie schon seit längerem für energieintensive Haushaltgeräte Pflicht ist, schafft hier Klarheit.

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