Fractal Design Define Mini C im Test (2/6)
Äußerlichkeiten
Der Wiedererkennunsgwert eines Define Case dürfte vermutlich bei 99,9 % liegen, denn obwohl die Tower insgesamt vom Design her
schlicht sind, hat man es geschafft eigene typische Akzente zu setzen, die sich im Lauf der Jahre zu echten Markenzeichen von Fractal
Design entwickelt haben. Ohne Zweifel besitzen die Gehäuse daher immer noch ihren ganz besonderen Charme. Nach dem Motto never change a
winning team gibt es also wieder ein schlichtes Design aus Stahl/Kunststoff zum angenehmen Preis, der mit Aluminium so absolut nicht zu
realisieren wäre.
Das neue Define Mini C ist natürlich etwas größer als das Define Nano S, aber immer noch sehr kompakt. Die Höhe liegt inklusive Füße
gerade einmal bei 412 cm, die Tiefe kommt auf 413 cm.
Auch nicht neu, aber immer wieder schön anzusehen ist die Front des Define Mini C. Sie besteht zwar aus Kunststoff, besitzt aber das
besondere Finish, welches an gebürstetes Aluminium angelehnt ist. Der "simulierte Aluminium-Look" wirkt je nach Lichteinfall realistisch
und hebt sich deutlich von üblichen Kunststoff-Blenden ab. Wie zuletzt beim Define S gibt es bei der Define C Serie keine Fronttür mehr
sondern nur noch eine abziehbare Frontblende.
Das Konzept der seitlichen großen Lüftungsschlitze, die für eine gute Belüftung des Gehäuses über die Vorderseite sorgen, wurde
ebenfalls von den anderen Modellen der Define-Serie übernommen. Mittlerweile greifen immer mehr Gehäuse auf dieses System zurück, weil
die gedämmte Front so einen zusätzlichen Schallschutz gegenüber typische offenen Frontabdeckungen bietet. Der Luftstrom wird gebrochen
und der Schall so nach vorne abgedämmt. Das Gehäuse erscheint so von vorne leiser.
Ebenfalls ein alter Bekannter ist das typische Frontpanel, dass mit 2 USB-Anschlüssen, dazu Kopfhörer und Mikrofonanschluss sowie den
Power und Reset-Button bestückt ist. Insbesondere der Power-Taster erweist sich bei Fractal Design immer wieder als kleines Highlight.
Die hochwertige Version fügt sich sehr gut in die Optik ein, besitzt eine tolle Haptik und sieht einfach gut aus, ganz im
Gegensatz zu den vielen Billigtastern, die man sonst an Gehäusen findet.
Das Gehäuse des Define Mini C besteht wie immer aus Stahl mit Anbauteilen aus Kunststoff. Neben der Front ist ein wesentliches Bauteil
die große herausnehmbare Kunststoff-Abdeckung am Top. Diese kann nicht von oben abgezogen, sondern nur durch das Drücken von
Snap-In-Verschlüssen von innen gelöst werden. Dafür verschließt sie den Tower aber vollständig und ist sowieso als Entweder/Oder
Option gedacht. Entfernt man die Abdeckung , so kann man alternativ ein mit Magneten gehaltenes Staubfilter-Top anbringen, der die
Optik des Case deutlich im Gegensatz zum rein geöffneten Top aufwertet. Ein Feature das dem Define R5 zum Beispiel wirklich fehlt.
Der Nutzer hat hier also quasi zwei Versionen des Towers zur Auswahl. Einmal oben geschlossen um eine bessere Schalldämmung zu
erreichen und einmal gehöffnet um im Deckel Radiatoren zu verbauen, die Luft entweder heraus pusten oder aber auch von oben ansaugen zu
lassen.
Die Rückseite des Define Mini C bietet die üblichen 5 Slotblenden und Lüfteröffnungen. Im unteren Bereich sieht man die Abdeckung für
das Netzteil, denn beim Define Mini C wird dieses wie bei vielen anderen neuen Towern von hinten eingeschoben.
Der Blick auf den Unterboden des neuen Define Mini C bringt auch Bekanntes zu Tage. Fractal Design setzt hier wieder auf eine sehr
durchdachte Lösung für einen Staubfilter, der fast die komplette Länge des Towers besitzt. Er deckt den gesamten Boden mit seinen großen
Öffnungen ab. Wie durchdacht das Ganze ausgeführt ist, erkennt man zum Beispiel an Kleinigkeiten wie die speziellen Füßen des Case.
Diese sind nicht nur Standfuss, sondern auch gleich Führung für den Staubfilter. Der Staubfilter lässt sich so erheblich leichter von
vorne einsetzen, indem man ihn einfach zwischen die beiden Standfüße schiebt. Außerdem können die Füße und Staubfilter so breiter sein.
Die Seitenteile des Define Mini C sind ebenfalls aus Stahlblech und mit einer schweren Schalldämmung versehen. Sie werden auf die
übliche weise mit Haltenasen eingeschoben. Die zwei Rändelschrauben, welche die Seitenwand fixieren, sind an der Seitenwand fest, können
also beim Herausdrehen nicht so schnell verloren gehen. Besonders positiv anzumerken, die Rendelschrauben lassen sich nun auch ohne
Schraubendreher direkt mit der Hand lösen.
In der Window-Version ist ein Seitenfenster mit einer großen Plexiglasscheibe versehen. Bedingt durch das große Fenster entfällt hier
dann die ansonsten auf die Seitenwand aufgebrachte Dämmmatte.
Einen zweiten großen Staubfilter findet man an der Front. Diese muss genau wie der Einsatz im Deckel von innen gelöst werden, wozu
gleich mehrerer Haltenasen zusammen gedrückt werden müssen. Das System ist zwar recht stabil, aber ein wenig schwieriger in der
Handhabung als manch andere Front, die einfach von vorne abgezogen wird. Dafür wird man mit einer stabilen gedämmten Front und einem
sehr schöne großen Staubfilter auf einem leicht herausnehmbaren Rahmen entlohnt.
Was die Äußerlichkeiten angeht ist die Verarbeitung das Define Mini C auf dem gewohnt hohen Niveau von Fractal Design. Alle
Spaltmaßen sind gleichmäßig, die Passgenauigkeit ist hoch, was sich sofort beim Einsetzen der Seitenteile bemerkbar macht. Auch die
Übergänge zwischen Metallgehäuse und Kunststoffteilen ist gut. Das gleiche gilt für die Haltenasen der Anbauteile, die oft ein Problem,
beim Define Mini C aber geschickt konstruiert sind. Das einzige kleine Manko, das uns bei der Verarbeitung auffällt, ist eine kleine
Abweichung im Farbton zwischen Kunststoff- und Metallteilen, die sich je nach Lichteinfall und Lichtfarbe mehr oder weniger deutlich
bemerkbar macht und auch zum Teil auf unseren Bildern zu erkennen ist.