Erster Eindruck
Natürlich waren wir auf die Matrox gespannt, da wir - wie bereits erwähnt - schon die Vorgänger eingesetzt hatten. Was auf Anhieb auffiel, ist die sehr gute Bildqualität. Hier war Matrox immer ein Beispiel, an dem sich andere Hersteller orientieren
können, und auch mit der G400 Max ist das nicht anders.
Der Grund dafür könnte darin zu suchen sein, dass bei Matrox "alles aus einer Hand" kommt. Es muss also nicht ein Grafikboard hergestellt bzw. entwickelt werden, obwohl der dazugehörige Chip noch gar nicht vorliegt. Viele Hersteller
entwickeln ihre Karten, ohne den Grafikchip zu haben. Man orientiert sich dabei einfach an den Spezifikationen des Chips. Bei Matrox liegt der Fall anders, hier kommen Chip und Kartenlayout beides von Matrox. Wir sind uns da zwar nicht hundertprozentig
sicher, aber es leuchtet schon ein, dass man so natürlich das Layout besser optimieren kann - was sich auch in einer besseren Bildqualität niederschlagen kann.
Wie dem auch sei, der Grund kann einem ja eigentlich egal sein. Fakt ist auf jeden Fall, dass die Bildqualität hervorragend ist.
Der Treiber
Matrox ist neben Elsa unserer Meinung nach die beste Firma, wenn es um sehr gute und vor allem stabile Treiber geht. Die Bedienung und die Möglichkeiten des Treibers haben sich zwar eigentlich seit der ersten Millennium
nicht grundlegend verändert, das war aber auch gar nicht nötig.
Die Installation der Treiber gestaltet sich einfach, Installation aufrufen und fertig (mit einem Neustart versteht sich, unter Windows wird das wohl immer nötig bleiben). Was uns an dem Matrox Treiber immer wieder gefällt
ist die Möglichkeit, die Anordnung der Icons auf dem Desktop speichern und, bei Bedarf, wieder herstellen zu können. Oftmals passiert es nämlich, dass nach dem Beenden eines Spiels (das indizierte Qu...3 von id Software ist ein Paradebeispiel), die
Icons nicht mehr auf ihren Plätzen sind, sondern mehr oder weniger wild auf dem Desktop verteilt sind. Offenbar scheinen manche Spiele auch die Desktop Einstellungen umzustellen, weswegen sich dann die Icons nicht mehr auf ihren Plätzen befinden. Der
Matrox Treiber erkennt das aber und stellt die Icons wieder auf ihre korrekte Position.
Über ein Tray-Icon (neben der Uhr) hat man Zugriff auf diverse Einstellungen, wie zum Beispiel die gewählte Auflösung. So lässt sich ganz schnell der Bildschirm auf eine andere Auflösung bringen, wenn man das gerade mal
braucht. Auch die Farbtiefe kann so mit einem Klick verändert werden.
Ein Manko hat der Treiber jedoch auch, er ist nicht gerade der OpenGL-König. Dafür bietet Matrox einen TurboGL-Treiber an, der dieses Manko beheben soll. Dieser TurboGL Treiber macht nichts anderes, als nach installierten
Spielen zu suchen, die auf OpenGL basieren. In die Spielverzeichnisse installiert der Treiber dann eine auf Spiele zugeschnittene "OpenGL32.dll", auf die diese Spiele dann zugreifen. Was die Performance angeht, so ist dieser Treiber eher auf die
ältere Spielgeneration ausgelegt. Qu...2 profitiert recht deutlich von ihm (bis zu +20%), während beim aktuellen Qu...3 gerade mal 2-5% Leistungszuwachs zu verzeichnen sind.
Untypisch für Matrox ist dabei, dass sich der TurboGL nicht deinstallieren lässt, eine entsprechende Routine fehlt dem Treiber nämlich. Wer ihn wieder loswerden will, muss die Datei von Hand aus den jeweiligen
Verzeichnissen löschen.
Overclocking
Mittlerweile ist Overclocking nicht mehr nur auf die CPUs beschränkt, auch Grafikkarten werden gerne übertaktet. Da die G400 Max mit einem aktiven Lüfter ausgestattet ist, dürfte für eine gute Kühlung gesorgt sein.
Matrox selbst unterstützt den User mit einem Overclocking-Tool, welches sich etwas versteckt auf der Matrox-Seite befindet. Wir haben das Tool aber auch auf unserem Server zum herunterladen
bereitgestellt, damit Sie nicht lange suchen müssen.
Das Tool selbst ist recht einfach zu bedienen. Man sucht sich einfach die Auflösung aus, bei der man die Karte übertakten möchte und kann dann per Schieberegler die Karte an ihre Grenzen treiben. Der Vorteil dieses Tools
ist gleichzeitig sein Nachteil: Es ist nämlich nicht möglich, eine generelle Übertaktung vorzunehmen, die für alle Auflösungen gilt. Jede Auflösung muss einzeln eingestellt werden. Wie eben gesagt, ist dass aber nicht nur Nach- sondern auch Vorteil.
So lassen sich Strategiespiele oder Adventure in einer nicht-übertakteten 1280er Auflösung fahren (Performance spielt bei diesen Spielen ja eher eine untergeordnete Rolle) während man seinen Ego-Shooter bei 1024 mit einer übertakteten Matrox laufen
lässt.
Überhaupt ist die Karte recht übertaktfreudig. Bis zu 20% mehr lässt die Karte zu! Der Performancegewinn bei den Spielen liegt dann knapp unter der prozentualen Übertaktung, also etwa bei 17%. Und das kann sich sehen
lassen, oder?
Fazit
Mit der G400 Max richtet sich Matrox an die User, die nicht nur Wert auf gute Bildqualität legen, sondern die auch gerne mal das ein oder andere Spiel spielen. Dabei bietet die Karte eine gute Performance und
natürlich die Matrox gewohnte Treiberqualität. Schwerpunktmäßig würden wir die Matrox aber als Arbeitskarte empfehlen, richtige Hardcore-Gamer setzen da jetzt wohl eher auf die neuen GeForce-Karten. Nun muss man der G400 Max allerdings zugute halten,
dass sie schon länger auf dem Markt ist, der Vergleich mit einer GeForce ist daher mehr als unfair. Zieht man zum Vergleich eine TNT2-Karte heran, so kann sich die Max durchaus behaupten.
Insgesamt ist die Karte also durchaus zu empfehlen, wenn es nicht auf das letzte bisschen Performance bei den Spielen ankommt. Wer also in erster Linie mit seinem Rechner arbeitet, und sich nur ab und an ein
Spielestündchen gönnt, der ist mit der G400 Max gut beraten. Auch die beiliegende Software kann sich durchaus sehen lassen. Die Einsatzmöglichkeiten des DualHead sind ebenfalls interessant und sowohl für normale Anwendungen als auch für Spiele
geeignet. Die G400 ist also ein Allroundtalent.
Einzig der Preis der Karte ist derzeit etwas hochgegriffen. Bei 400,- DM überlegt man sich doch, ob man nicht etwas mehr Geld investiert und eine GeForce-Karte kauft. Sollte der Preis in Regionen der 300,- DM
Klasse rutschen, so wäre dieser Gedanke sicherlich nicht so naheliegend.
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