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ELSA Erazor III

Hardware/Grafikkarten

Video-In

Kommen wir zu den interessantesten Features der Erazor III. Da wäre als erstes der Video-In zu nennen. Auch hier wird sich der Benutzer einer alten Erazor I wieder gleich zu Hause fühlen.

Das Auswählen der Videoquelle ist denkbar einfach. Ein spezielles kleines Programm, das jeweils über den ELSA Winman oder das entsprechend gerade benutze Videobearbeitungsprogramm aufgerufen wird, ist sowohl für die Einstellung der Video Quelle als auch des Video Formats verantwortlich.

Bei der Quelle kann man durch simples anklicken einfach den entsprechenden Eingang, wie gesagt es gibt SVHS In und 2 Composite In, auswählen. Zusätzlich stellt man hier Sättigung, Kontrast, Helligkeit, Schärfe und die Art des Eingangssignals PAL, PAL60, NTSC, SECAM ein.

Die Auflösung kann von 160x120 bis hin zu 1600x1200 gewählt werden. Für das Aufzeichnungsformat stehen 7 Möglichkeiten zur Verfügung. Im einzelnen sind das die Standardformate RGB 16BIT, RGB 32BIT, YUY2 16BIT, UYVY 16BIT, YVU9 9BIT sowie MJPEG und das ELSA eigene komprimierte Format. Bei den beiden zuletzt Genannten lässt sich zudem noch die Stärke der Kompression einstellen.

Als Softwarelösung für das Aufzeichnen von Videos gibt es bei ELSA eine spezielle OEM Version des Programms MainActor von MainConcept, einer Aachener Softwareschmiede. Der MainActor ist ein modulares Programmpaket zur Bearbeitung von Multimedia-Daten. Die beiden Hauptprogramme des Pakets sind der MainActor Sequenzer und der MainActor Video Editor. Mit dem Sequenzer lassen sich einzelne Videoabschnitte ineinander überblenden, Schriften einblenden und vieles mehr. Der Video Editor dient zum Bearbeiten, Erstellen und Konvertieren von Video-Dateien und beherrscht alle gängigen Formate. Mit dem Video Capture Programm lassen sich Videos nicht nur in den oben genannten Formaten aufzeichnen, sondern auch mit den unter Windows installierten Video Codecs. So ist es zum Beispiel auch kein Problem ein Video im Intel Indeo oder Cinepak Format aufzunehmen.

Mit einem schnellen System gelingt es mit der Erazor III leicht im ELSA komprimierten Format über 25 Bilder in der Auflösung 704x576 ohne Ausfall aufzunehmen. Mit einem Pentium III 500 und einer Quantum KA UDMA 66 Platte hat es sogar noch mit 768x576 funktioniert. Im MJPEG Verfahren muss man die Kompression etwas höher einstellen, um das zu erreichen. Dabei leidet allerdings die Bildqualität. Die Erazor III ist also, was die Einstellungen angeht sehr flexibel. Insgesamt muss man aber sagen, dass man die Wahl zwischen viel Speicherplatz und guter Qualität oder mittlerer Qualität und weniger Speicherplatz hat. Richtig gute Qualität mit wenig Speicherplatz bekommt man leider nicht. Dies ist allerdings weniger die schuld der Erazor III sondern es fehlt einfach die Rechenleistung um 25 Bilder/Sekunde in Echtzeit in Top Qualität auf kleine Größe zu komprimieren und abzuspeichern. 

Wer sich mit der Erazor III und Videoaufzeichnung befassen will, für den Hobby Bereich hat die Erazor III nämlich das Zeug dazu, der sollte sich eine richtig große und schnelle Festplatte zulegen. Pro Minute können da nämlich inklusive Audioaufzeichnung schnell 150-200MB zusammenkommen. 

Natürlich gibt es bei der Erazor III auch wieder das Video-Vorschau Tool, das einfach das am Videoeingang anliegende Bild via Overlay in einem Fenster anzeigt. Die Größe des Fensters lässt sich beliebig verändern und die Titelleiste kann ausgeblendet werden, um Platz auf dem Desktop zu sparen. Als Bon Bon ist im Viewer gleich ein Videotext Programm integriert, mit dem man wie auf einem TV in Videotextseiten stöbern kann. Auch dieses Fenster kannzu unserer Freude beliebig vergrößert werden.

Da die Erazor III keinen eigenen Empfänger wie zum Beispiel eine WinTV ist es nur möglich den Videotext des gerade sichtbaren Programms anzeigen. Eine nicht zu umgehende Einschränkung, die uns allerdings kaum gestört hat. Übrigens ist ELSA auch hier wieder der einzige Anbieter, der so etwas im Programm hat. Videotext Software haben wir sonst nur bei echten TV-Karten gesehen.

Video-Out

Wenn über die Erazor III geredet wird ist die erste Frage nicht selten "Wie ist das TV-Out?". Auch wir waren mächtig gespannt welche Fortschritte die Erazor III gegenüber der Erazor I gemacht hat. 

Nachdem man bei der Erazor II auf den TV-Out komplett verzichtet hat gibt es bei der Erazor III jetzt TV-Out total. Elsa hat sich nämlich mächtig ins Zeug gelegt, um die anderen Hersteller in Sachen TV-Out zu übertrumpfen. Und das ist mit Leichtigkeit gelungen. Elsa hat nämlich bei der Erazor III eine Anleihe im CAD/Präsentationsbereich des eigenen Hauses gemacht. Ein ähnlicher TV-Out findet sich schon auf der für Multimediapräsentationen hochgelobten ELSA Synergie. Diese Karte, obwohl älteren Kaliebers bietet nämlich einen TV-Out, der seinesgleichen sucht.

So können Besitzer einer Erazor III über das TV-Out anderer Karten nur schmunzeln. Schwächen wie max 50Hz auf dem Monitor bei gleichzeitig aktiviertem TV-Out sind für die Erazor III ein Fremdwort. Wenn sich das Monitorbild beim Einstellen der Lage des TV-Out Bildes gleich mit verschiebt, treibt es einem Erazor III Besitzer Tränen in die Augen. Umstellmöglichkeiten zwischen Monitor, TV  oder beidem gleichzeitig sucht man bei der Erazor III vergeblich, den braucht dort nämlich kein Mensch. Der TV-Out arbeitet komplett unabhängig vom Monitor, man kann Ihn lediglich aktivieren oder deaktivieren. Ist er deaktiviert, so wird ein Testbild auf dem TV-Out ausgegeben.

Ist der Ausgang einmal aktiviert, kann man Größe und Position des Bildes einstellen. Es lässt sich in kleinen Schritten nach oben, unten, rechts, links verschieben. Bei der Größe stehen leider nur drei Stufen - übrigens das einzige was wir am TV-Out auszusetzen haben - zur Verfügung. Eine hundertprozentige Anpassung an den Fernseher ist so leider nicht möglich. Schade, bei der Synergie konnte man die Größe des Bildes millimetergenau einstellen. Bei unserem TV-Gerät hatten wir so entweder einen kleiner schwarzen Rahmen oder es fehlte etwas vom Bild, allerdings nur minimal. Die Einstellmöglichkeiten sind jedenfalls deutlich besser als bei anderen Karten.

Der TV-Ausgang der Erazor III funktioniert bis zu einer Auflösung von 1024x768 bei 32 Bit und bei 16 Bit sogar bis zu 1280x1024. Wer jetzt sagt, dass sei ja sinnlos, weil man bei dieser Auflösung auf einem TV nichts mehr lesen kann, der hat zwar recht, aber man muss ja nicht immer den ganzen Bildschirm auf dem TV darstellen! Die Erazor III hat nämlich viel mehr zu bieten.

Neben dem ganzen Desktop, kann man nämlich auch nur Teile davon auf dem TV ausgeben und das sogar in verschiedenen Variationen. So ist es zum Beispiel möglich jeweils das aktive Fenster zum TV-Out zu schicken, während man auf dem Monitor das ganz normale Desktop sieht. Genauso kann ständig ein bestimmtes Fenster auf dem TV-Out angezeigt werden, oder sie wählen einfach manuell mit der Maus einen bestimmten Bereich aus. Diese Modi sind vor allem für die Präsentation auf Großbildschirmen oder ähnliches enorm hilfreich. Zusätzlich gibt es noch den Modus virtueller Desktop, in dem die Ausgabe auf dem TV mit 800x600 Pixeln erfolgt und das Bild entsprechend der Position des Mauszeigers bewegt wird. Aber damit noch nicht genug, der TV-Out kann sogar noch als Lupe eingesetzt werden. Zur Verbesserung der Darstellungsqualität und Lesbarkeit von Schrift, kann ein Anti Flimmer Modus und ein bilinear Filter eingeschaltet werden. Damit erreicht man auf dem Fernseher ein recht ansehnliches Bild.

In all diesen Modi ist die Anzahl der dargestellten Bilder auf dem TV-Out auf 20 pro Sekunde begrenzt. Bekommen Sie jetzt keinen Schock und denken,  dass man so ja nicht auf dem TV-Out spielen oder DVD-Videos gucken kann, weit gefehlt.

Testergebnis

 

 

Inhalt ...
Die Hardware
Der Treiber
Benchmarks
pfeil_kleinb2.gif (127 Byte) Video-In
pfeil_kleinb2.gif (127 Byte) Video-Out
pfeil_kleinb2.gif (127 Byte) Fazit

ELSA
Erazor II

AGP Version

2D Leistung

2D Bildqualität
3D Leistung
3D Features
3D Bildqualität
TV-In
TV-Out
Treiber
Anleitung
Gesamtwertung
minus.gif (128 Byte) genialer Treiber
minus.gif (128 Byte) Auflösung fast frei wählbar
minus.gif (128 Byte) 100 Tage Austauschgarantie
minus.gif (128 Byte) super TV-Out, unabhängig
 vom Monitor
minus.gif (128 Byte) komplette Software für TV-In
ein wenig  schlechtere 3D
Performance als die Konkurrenz.
Overclocking nur schlecht möglich
Anwendungsbereiche
Business
Grafik
Spiele
Video/TV

Webseiten... Treiber...
ELSA ELSA


Genau dazu gibt es den letzten und wohl für die meisten wichtigsten Modus "Video, Direct3D". In diesem Modus werden Direct3D Applikationen oder DVD-Video Overlays automatisch im Vollbildmodus auf dem TV angezeigt und das butterweich, also nicht mit 20 Bildern pro Sekunde. In Verbindung mit dem ELSA Movieplayer und einem DVD-ROM  wird die Erazor III so zum Konkurrenten für DVD-Player. Die Qualität des auf dem TV erscheinenden DVD Bildes ist jetzt schon erstaunlich und es ist bereits eine neue Version von ELSAmovie auf dem Anmarsch, die die aktuelle noch um einiges schlagen soll.

Die Erazor III erzeugt auf Ihrem TV-Out ein Macrovision Signal, wenn ein entsprechendes DVD Video mit Macrovision Kopierschutz abgespielt wird. In solchen Fällen darf sich also kein Gerät zwischen Erazor III und dem TV befinden, da man sonst nur das allseits bekannte blinkende schwammige Bild auf dem TV sieht. 

Mit der Erazor selbst aufgezeichnete Videos kann man selbstverständlich auch auf dem TV-Out abspielen und mit einem Videorekorder aufzeichnen, natürlich ohne Macrovision. So kann man eigen Videos schneiden, mit Effekten versehen usw. Mit professionellen Karten kann die Erazor III hier natürlich nicht mithalten, aber für den Hobby Bereich ist es, einen endsprechend gut ausgestattete PC vorausgesetzt, ausreichend. Außerdem darf man hier auch nicht den Preisunterschied zu Profikarten vergessen.

In unserem Testsystem funktionierte die Erazor III auch tadellos in Zusammenarbeit mit einer WinTV Karte, ein Zusammenspiel, welches schon bei der Erazor I eine wirklich große Anhängerschaft hatte. Für einige "Anwendungen" ist diese Kombination durchaus sinnvoll ;-)

Fazit

Mit dem Test der Erazor III haben wir uns viel Zeit gelassen und über die Lange Zeit ist die Erazor III eine unserer absoluten Lieblingskarten geworden. Hatte die erste  Treiber Version noch einige kleine Schwächen, so waren diese schon beim zweiten Release ausgemerzt. Die Erazor III funktionierte über unsere gesamte Testzeit einwandfrei und zuverlässig. Von Kleineren Problemen beim Wechseln von einer alten auf eine neue Grafikkarte sollte man sich nicht abschrecken lassen. Die kann man schon fast als normal bezeichnen und treten bei fast jeder Karte auf.

Etwas Schade ist es, dass ELSA die Speichertaktrate der Erazor III heruntergeschraubt hat. Vermutlich um die Karte etwas günstiger (mit langsameren RAMs) anbieten zu können. Es ist nun nicht so, dass die Erazor III langsam ist, aber besonders in Verbindung mit der 3D Relevator Brille ist jedes bisschen mehr an Performance wünschenswert.

Die Erazor III zeigt wo es im Hause ELSA lang geht. Während andere Hersteller Ihre Karten schon von Haus aus übertakten, um bei den Benchmarks vorn zu liegen, um ein maximum an Performance zu bieten - das ist jetzt nicht negativ gemeint, ganz im Gegenteil -, so scheint man bei ELSA einen anderen Weg einzuschlagen. Bei der Erazor III schien das Ziel gewesen zu sein eine 100% zuverlässige Karte mit Top Ausstattung zu einem akzeptablen Preis anzubieten. Dieses Ziel hat man erreicht. Wir finden das gut, führt es doch letztendlich auch dazu, dass sich das Angebot bei den Grafikkarten etwas fächert und nicht jeder Hersteller das gleiche Produkt unter verschiedenen Namen produziert.

Es gibt nun einmal verschiedene Kunden die verschiedene Wünsche haben und nicht bei jedem steht Performance an erster Stelle. Die Erazor III ist keine Karte für den Hardcore Gamer, der gerne auf jegliche Extras verzichtet und immer auf der Suche nach dem letzten Quäntchen Performance ist. Sie ist vielmehr eine echtes Allroundtalent für den User, der viele Extras, einen super Treiber und hohe Stabilität sucht. Solche User kommen bei der Erazor III voll auf Ihre Kosten, denn:

Der Treiber sucht seinesgleichen. Wann werden andere Hersteller endlich entdecken, dass es zwischen 1280 und 1600 auch noch andere, wirklich nützliche Auflösungen gibt.

Die TV-In Funktion inklusive der beiliegenden Software (MainActor, Videoviewer mit Videotext) macht es der Konkurrenz ebenfalls schwer.

Das TV-Out setzt der Erazor III quasi die Krone auf. Hier hebt sie sich doch deutlich von der Konkurrenz ab. Gute Ansätze beim TV-Out findet man auch bei anderen aktuellen Karten, aber wir würden dazu sagen „TV-Out haben viele, richtiges TV-Out gibt's nur bei der Erazor III". Hätte die Erazor III mehr als 3 Stufen für die Größeneinstellung des TV-Bildes wären ihr die 6 goldenen Sterne sicher gewesen.

Insgesamt gesagt: Die Erazor III ist zwar nicht der Performance König,  aber dafür in allen andern Belangen von der Konkurrenz nur schwer zu schlagen. Wer nach einer TNT2 Karte sucht und viel Wert auf eine gute Ausstattung, einen super stabilen Treiber und ausgereifte Video Funktionalität legt, für den heißt die Antwort im Moment ELSA Erazor III.

 

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