Die kanadische Firma Matrox dürfte wohl jedem ein Begriff sein. Gerade die Karten der Millennium-Reihe und der Mystique
waren sehr beliebt. Erstere waren die High-End Karten während sich letztere eher an Einsteiger richteten.
Dass die Firma seit mittlerweile über 23 Jahren im Geschäft ist, spricht ebenfalls für sich. Auch wir hatten lange Zeit die Millennium I und später die Millennium II im Einsatz und waren stets zufrieden. Lediglich bei
Spielen patzten die Karten etwas, da sie nicht alle 3D-Features unterstützten und somit oft eine unschönes 3D Bild boten .
Gerade das will Matrox mit der G400 nun beheben. Wir haben uns die G400 Max, eine aufgebohrte Version der G400, einmal angesehen.
Sicherlich werden Sie sich fragen, warum wir eine Karte testen, die schon lange auf dem Markt ist. Die Antwort darauf ist sehr einfach: Wir haben erst spät einen Kontakt zu Matrox herstellen können, da uns einfach immer
wieder etwas dazwischen kam. Nun aber steht der Kontakt und wir werden in Zukunft auch die neuen Karten aus dem Hause Matrox für Sie unter die Lupe nehmen. Aber nun zu G400 Max DualHead...
Die Ausstattung
Die G400 Max DualHead ist, wie bereist oben erwähnt, eine aufgebohrte Version der normalen G400. Das bedeutet, die Karte bietet auch dieselben Features: 256Bit DualBus für einen schnellen Datendurchsatz, wobei der Datenstrom gleichzeitig in beide
Richtungen laufen kann (mehr dazu in unserem G200-Test), True-Color Rendering, Z-Buffer, Stencil Buffer, D3D-Unterstützung, OpenGL-Unterstützung etc. Eben alles, was eine Grafikkarte können soll.
Der Grafikprozessor ist bei der Max mit 150 MHz getaktet (bei der normalen G400 125 MHz), der Speichertakt liegt bei 200 MHz (gegenüber 166 MHz bei der G400). Die 32 MB der Karte sind 5ns Module und der RAMDAC wurde auf 360 MHz aufgestockt, was auch
für größere Monitore ausreichen dürfte. Zusätzlich hat Matrox der G400 Max einen aktiven Lüfter spendiert. Wie sich das bei den Benchmarks auswirkt, können Sie sich natürlich auch
ansehen.
Auf der mitgelieferten CD finden sich die Vollversion des Spiel Expendable von Rage, von Micrografx die Programme Simply 3D 3 und Picture Publisher 8 sowie ein Software DVD-Player. Ein Adapterkabel, um den zweiten Ausgang auf einen Fernseher zu leiten,
liegt ebenfalls bei. Das Handbuch ist mehrsprachig und ausführlich. Aber nun zu den speziellen Fähigkeiten der G400 Max.
Environmental Bump Mapping
Zusätzlich bietet die G400 Max eine Erweiterung des Bump-Mapping, das sogenannte Environmental Bump Mapping. Damit ist es möglich, naturgetreuere Effekte zu erzielen, was gerade reflektierenden Oberflächen (Wasserwellen etc.) wirklich extrem
verschönert. Gut zu sehen ist das an dem Spiel Expendable, welches der Karte in einer EMBM (so die Kurzform für EnvironMental Bump Mapping) beiliegt.
Die folgenden zwei Screenshots verdeutlichen den Effekt von Environmental Bumpmapping schon sehr gut, noch deutlicher sieht man den Effekt, wenn man sich die größere Version der Bilder ansieht (einfach anklicken).
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Expendable ohne Environmental Bumpmapping |
Expendable mit Environmental Bumpmapping |
Bei diesen Bildern fragt man sich, ob es einen Preis gibt, den man für die bessere Qualität zahlen muss. Natürlich muss man das, aber es hält sich in Grenzen. Lediglich circa 20% Performanceeinbußen sind mit eingeschaltetem EMBM zu erwarten, bei
Spielen wie das hier gezeigte Expendable ist der Wert sogar noch geringer.
Wer sich einen tieferen Einblick verschaffen möchte, der sollte sich mal die 3D Demo von Matrox anschauen (5 MB).
Doppelkopf
Das zweite Feature, welches man bei anderen Karten nicht so leicht finden wird, ist das sogenannte DualHead. Die Karte verfügt über zwei Monitorausgänge, an die wahlweise zwei Monitore, ein Monitor und ein TFT-Display, oder ein Monitor und ein TV
angeschlossen werden können. Schließt man zum Beispiel zwei Monitore an, so ergeben sich folgende Möglichkeiten:
Bei Spielen (Flugsimulatoren wie der Microsoft Flight Simulator 2000) kann man so auf einem Monitor das Cockpit und auf dem anderen die Außenansicht darstellen lassen. Denkbar wären auch mehrere Ansichten in Renn- oder Strategiespielen.
Wie immer bei innovativen Ideen muss natürlich das verwendete Spiel dieses Feature unterstützen.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit für zwei Monitore - und auch eine einfachere, da die Programme das nicht explizit unterstützen müssen - ist die Verwendung bei der "normalen" Arbeit. Web-Designer beispielsweise können auf einem Monitor den
HTML-Editor bedienen und auf dem zweiten Monitor die HTML-Vorschau anzeigen lassen. Auf diese Weise hat man Änderungen im HTML-Code immer sichtbar vor der Nase. Wer schon einmal mit CAD Programmen gearbeitet hat, wird die Möglichkeit mit zwei Monitoren
zu arbeiten bereits kennen und schätzen gelernt haben. Die G400 Max bietet mit dem DualHead also interessante Möglichkeiten.
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