ASRock X370 Taichi mit X370-Chipsatz für Ryzen-CPUs im Test (4/7)
Overclocking
Das X370 Taichi von ASRock ist mit dem mit X370-Chipsatz
perfekt geeignet um die verbaute CPU zu übertakten. AMD spendiert jeder
Ryzen-CPU einen offenen Multiplikator, was die Übertaktung der CPU deutlich
einfacher gestaltet als über den Basis-Takt. Wer allerdings die CPU ans
absolute Maximum bringen möchte, muss auch des BCLK anheben und genau für
diesen Fall besitzt das Mainboard einen eigenen Taktgeber für den
Basis-Takt.
Schon bei einer normalen Übertaktung mit Luft- oder Wasserkühlung kann
das Anheben des Basis-Taktes zu leicht höheren maximal Ergebnissen führen.
Bedingt durch den freien Multiplikator bei
den Ryzen-CPUs fällt der Mehrwert durch den Taktgeber eher gering aus und
wir empfehlen die CPU in der Regel über den Multiplikator zu übertakten.
In unserem kurzen Overclocking-Test konnten wir mit dem Ryzen 7 1800X
einen stabilen Takt von 4,1 GHz auf allen Kernen erreichen. Der Standard-Basis-Takt liegt bei 100 MHz bei den
Mainboards für die Ryzen-CPUs. Bei rund 110 MHz, einer Übertaktung um 10
Prozent, wollte das Mainboard allerdings schon nicht mehr starten, trotz der
Verwendung eines eigenen Taktgebers. Das Übertakten via Referenztakt
gestaltet sich erheblich schwieriger als über den Multiplikator.
Wie bereits bei dem Test des
Gigabyte Aorus AX370 Gaming 5 muss für einen höheren Takt bei unserer CPU
die Spannung deutlich angehoben werden, was unsere hier genutzt Luftkühlung
an die Grenzen bringt. Das absolute Maximum was im aktuellen UEFI eingestellt werden kann
beträgt 6,3 GHz. Taktraten deutlich über 4.1 GHz lassen sich aber nur
mit extrem guter Kühlung erreichen.
Neben der Übertaktung des Prozessors erlaubt das Mainboard auch den
Betrieb von Arbeitsspeicher, die über den Spezifikationen von AMD liegen. Mit
zwei Modulen konnten wir ohne größere Probleme einen Takt von 3.200 MHz
anlegen und sogar das XMP-2.0-Profil laden. Bei der Verwendung von vier
Modulen muss der Takt allerdings auf 2.667 MHz gedrosselt werden, damit
diese noch stabil laufen. Eine Einstellung von mehr als 3.200 MHz lässt sich
aktuell nicht festlegen.
Unklar ist derzeit noch in wieweit die Mainboardhersteller Einfluss auf die Kompatibilität
bezüglich der hohen RAM-Taktraten in Verbindung mit vier
Modulen haben. AMD selbst gibt an, dass vier RAM-Module mit Ryzen-CPUs nur
mit 2.400 MHz bei Vollbestückung laufen. G.Skill hat aber bereits RAM-Module
angekündigt die speziell für die Ryzen-Plattform optimierte sind und auch
mit vier DIMMs Taktraten von 3200 MHz erreichen.
UEFI/BIOS
Beim Design des UEFI bedient sich ASRock am Äußeren des X370 Taichis. Die Zahnräder sowie die Schwarz-Weiße-Optik finden sich auch in der
Oberfläche des UEFI wieder. ASRock versieht das X370 Taichi mit extrem vielen
Funktionen.
Die AM4-Plattform befindet sich aktuell noch in den Kinderschuhen, das
merkt man dem aktuellen ASRock Beta-BIOS mit Versionsnummer 1.55 allerdings nur
bedingt an. Das UEFI läuft sehr flüssig und bietet alle nur erdenklichen
Einstellmöglichkeiten. Im Vergleich zu unserem letzten AM4-Test sind die
Optionen des ASRock Taichi geradezu erschlagend.
Einige Features funktionieren allerdings noch nicht
wie gewollt. So lässt sich der RAM-Takt je nach Modulen zwar auf 3.200 MHz
anheben, aber nicht mit 3.000 MHz betreiben, sondern nur nach den
Spezifikationen von 2.667 MHz. Zwischenstufen für den RAM-Takt scheint es
aktuell gelegentlich zu fehlen.
Das an dem UEFI noch gearbeitet wird, zeigen die vielen
verschiedenen Versionen, welche ASRock aktuell bereitstellt. In regelmäßigen Abständen darf
man sich auf eine neue Version mit Verbesserungen freuen und kann das BIOS
direkt über das Internet aktualisieren. Diesen Luxus bietet derzeit nur
ASRock.
Wie bei den aktuellen Intel-Mainboards finden sich auch beim X370 Taichi die RGB-LED-Konfiguration, der
Easy-RAID-Installer sowie Internet-Flash- und Instant-Flash-Funktionen unter
der Rubrik "Tools". Gerade für unerfahrene Anwender können diese Funktionen
eine gute Hilfestellung sein.
Die Overclocking-Funktionen des UEFIs sind enorm vielfältig und liegen
deutlich über dem Durchschnitt. Natürlich erlaubt das ASRock X370 Taichi
auch
das Laden von XMP-2.0-Profilen.
Wie bei allen aktuellen Mainboards von ASRock bietet der Hersteller über
den AppShop eine breite Auswahl an Zusatz-Software wie XFast-RAM, die
RGB-LED-Software oder den AppCharger als separates Programm an.