Test: MSI Z77A-G45 Gaming Mainboard mit Killer E2205 Netzwerk Chip (2/7)
Layout und Boardtechnik
Das PCB des Gigabyte Z87X-OC Mainboards ist komplett Schwarz mit weißer
Beschriftung. Im Gegensatz zu vielen anderen Boards scheinen hier auch nicht
die Leiterbahnen braun durch, sondern die ganze Platine ist extrem dunkel
und wirklich komplett schwarz.
Das doppelte Kupfer-PCB des Boards soll vor elektromagnetischen Strömen
schützen und der Hitzentwicklung vorbeugen. Ein Akzent setzen die beiden
Kühlkörper, welche mit silbernen Komponenten den Ultra-Durable- und den
Gigabyte-Schriftzug tragen. Der Kühlkörper für die Spannungsversorgung der
CPU ist dabei so gewählt, dass auch größere CPU-Kühler oder ein LN2-Pot ohne
Probleme auf den Mainboards befestigt werden können. Zudem nutzt das Board
beim Kühler keine L- oder U-Form, so dass man quasi von drei Seiten an den
CPU-Kühler leicht herankommt.
Bei dem 8-Phasen-Design der Spannungsversorgung setzt Gigabyte auf das
digitale VRM-Design der Firma International Rectifier. Statt auf Gold-Caps
setzt Gigabyte nun sogar auf auf Durable-Black-Solid-Caps, welche zu einer höhere
Lebenserwartung des Mainboards führen sollen. Vier der acht Lüfteranschlüssen sind mit 4-Pins ausgestattet, was dem Mainboard ermöglicht
die Lüftergeschwindigkeit über das PWM-Signal zu regeln.
Das 8-Phasen-Design für die CPU-Spannungsversorgung wirkt auf den ersten
Blick für ein Overclocking-Mainboard ein wenig unterdimensioniert.
Allerdings setzt Gigabyte auf die IR3553 und IR3563B, welche eine
Lebenserwartung von über 10.000 Stunden bei 105 Grad Celsius bieten. Im
Normalfall sollte die Spannungsversorgung mehr als ausreichen, dennoch ist
nicht ganz Nachvollziehbar, warum Gigabyte gerade bei der
Spannungsversorgung der CPU Abstriche macht und kein 16-Phasen-Design
anbietet. In der Regel wünscht man sich gerade bei der Spannungsversorgung
bei einem Overclocking Mainboard das Maximum, das derzeit möglich ist.
Die Kühlung der Spannungswandler fällt selbst sehr knapp aus.
Selbst bei höheren Standard-Einstellungen wird der Kühlkörper spürbar warm.
Für Extrem-Overclocker stellt dies allerdings kein Problem dar, denn durch
die Kühle des CPU-Pots wird der äußere Bereich der CPU meist so gut mit
gekühlt, dass kein Kühlkörper von Nöten wäre. Der kleine Kühlkörper hat in
einem solchen Szenario also mehr Vorteile als Nachteile.
Der Z87-Chipsatz ist beim Gigabyte Z87X-OC passiv gekühlt. Durch die neue
Fertigung im 32-Nanomter-Verfahren entwickelt der neue Chipsatz weniger
Hitze als sein Vorgänger dem Z77. Der Chipsatzkühler von Gigabyte fällt
ausreichend groß aus und kann ohne weitere Probleme die ausgehende Hitze des
Chipsatzes abführen.
Neben dem ATX-Stromanschluss besitzt das Z87X-OC von Gigabyte einen
8-poligen und einen zusätzlichen 4-poligen EPS-Anschluss für die
Stromversorgung des Prozessors. Das Mainboard startet auch ohne dass der
4-Pol-Anschluss an dem Netzteil angeschlossen ist, wodurch die Verwendung
von kleineren Netzteilen kein Problem darstellen sollte.
Die vier RAM-Slots des Z87X-OC Extreme6 können im Dual-Channel-Modus
betrieben werden. Die maximale Speicherkapazität bei der Bestückung alle
vier RAM-Bänke beträgt 32GB. Offiziell unterstützen die Haswell-Prozessoren
von Intel DDR3-RAM mit bis zu 1.600 MHz. Das Übertakten der RAM-Module ist
dabei sowohl von Hand als auch über die XMP-Profile der einzelnen RAM-Module
möglich.
Das Gigabyte Z87X-OC besitzt vier PCIe-x16-Slots, einen PCIe-2.0-x1-Slot
sowie zwei PCI-Slots. Drei der PCIe-x16-Slots teilen sich die 16
PCI-Express-3.0-Lanes des Haswell-Prozessors. Der letzte PCIe-x16-Slot ist
mit vier Lanes über den Chipsatz angebunden und stellt deshalb maximal
PCI-Express-2.0 zur Verfügung. Je nach Grafikkartenbestückung stehen deshalb
unterschiedliche Lane-Verteilungen parat.
Bei nur einer Grafikkarte
wird der erste PCIe-x16-Slot mit 16 Lanes betrieben. Bei zwei
Grafikkarten werden diese Lanes auf x8/x8 geteilt. Bei drei oder vier
Grafikkarten stehen dem ersten PCI-Express-Slot weiterhin acht Lanes zur
Verfügung der zwei und dritte Slot müssen sich jeweils mit vier Lanes
begnügen. Der vierte PCIe-Slot wird immer mit maximal vier Lanes vom
Chipsatz versorgt. Durch diese eigenwillige Kombination lassen sich bis zu
vier AMD-Grafikkarten im CorssFire-Verbund auf dem Z87X-OC betreiben aber
maximal zwei Nvidia-Grafikkarten im SLI-Verbund. Dies ist dem Umstand
geschuldet, dass Nvidia für den Betrieb einer Grafikkarte im SLI-Verbund
mindestens acht aktive Lanes vorschreibt. Insgesamt ist die Konfiguration
mit 4 PCIe 16x Slots hier eher überflüssig, da extreme Overclocker die vier
Grafikkarten Benchmarken, sich nicht mit einem solchen Setup zufrieden geben
werden.
Die zwei PCI-Ports des Boards werden über einen Zusatz-Chip realisiert, da der
Z87-Chipsatz keine native Unterstützung mehr für PCI mitbringt. Bei der
Verwendung von zwei oder mehr Dual-Slot-Grafikkarten werden die Slots
allerdings verdeckt und können nicht mehr genutzt werden.