Ultra DMA 66 - was bringt's?
SCSI Ade!
Ein großer Vorteil von SCSI war immer die
theoretisch maximal erreichbare Übertragungsrate. Bei den aktuellen SCSI-Controllern
liegt diese beim 80 MB/sec. U/DMA 33 kam da gerade mal auf 33 Megabyte pro Sekunde. U/DMA
66 setzt diesen Wert nun auf 66 MB/s hoch. Nun mag mancher sagen, daß selbst die U/DMA
33-Platten die 33 MB-Grenze nicht ausnutzten, und das ist wahr. Bei U/DMA 66 sieht es aber
anders aus. Wir haben die Quantum Fireball Plus KA für unsere Tests verwendet und nicht
schlecht gestaunt. Mit h2bench, das Festplattentesttool der c't, kamen wir an
Übertragungsraten von knapp 50 MB/s aus dem Festplattencache. Auch der gewichtete
Mittelwert lag mit etwas mehr als 10 MB/s deutlich über der IBM DHEA 36481, die gerade
mal 6 MB/s erreichte. Auch unser subjektiver Eindruck bestätigt diese Werte, so manches
Programm zum Beispiel Outlook startet um einiges schneller.
Wer also nur eine Platte einsetzt, was bei den derzeitigen
Größen recht wahrscheinlich ist, der kann auf SCSI locker verzichten. Mit U/DMA 66 sind
die derzeitigen Platten zumindest genauso gut, aber um einiges günstiger! ABIT hat also
an der richtigen Stelle angesetzt.
Das notwendige Anschlußkabel für U/DMA 66 hat ABIT
übrigens beigelegt, und diese Kabel sind nicht gerade billig!
Overclocking und Stabilität
Still rockin'
Das BE6 mußte sich mit verschiedenen CPUs auseinandersetzen. So kamen unser
"kleiner" Celeron 300A ebenso zum Einsatz wie ein Pentium III 500 Mhz und unser
ungelockter Pentium III 600 Mhz. Probehalber haben wir auch einen unserer PPGA 300As mit
einer Adapterkarte getestet.
Als Betriebsysteme kamen Windows 98 (Zweite Ausgabe), Windows
NT 4.0 und Linux zum Einsatz. Bei den beiden letzteren mußte das Board zeigen, was es im
"Server-Modus" auf dem Kasten hat.
Der normale Betrieb eines Boards, also innerhalb der
Spezifikationen, verlangt den aktuellen Mainboards nicht viel ab. Deshalb haben wir das
ABIT BE6 natürlich hauptsächlich im übertakteten Zustand getestet. Dabei mußte das
Board unter NT als E-Mail- und Webserver genauso ran wie als reiner Fileserver, wohl die
leichteste Übung unseres Tests. Interessanter ist da schon die Kernel-Kompilation unter
Linux (wir haben übrigens Red Hat 6.0 eingesetzt). Wenn reproduzierbare Fehler
auftauchen, dann unter Linux. Hauptaugenmerk haben wir natürlich auf Windows 98 gelegt.
Da dieses Betriebssystem wohl am meisten verbreitet ist, mußte das BE6 hier mehrere Tests
bestehen. Zum einen mußten Benchmarks wie 3D Mark 99 MAX und die der Spiele Quake II und
III, SIN, Turok II als auch Expendable fehlerfrei durchlaufen (und das etliche Male
hintereinander). Zusätzlich haben wir das Programm Prime95, es generiert Primzahlen bis
zum Abwinken, mehrere Stunden laufen lassen. Das BE6 hat uns dabei nicht einmal im Stich
gelassen.
"Let's Rock" sagte schon Duke Nukem, und das sagt
wirklich alles. Das BE6 ist verdammt stabil, wie sieht es nun beim Übertakten aus?
Hier mal unsere Overclocking Ergebnisse:
Celeron 300 Slot |
|
Pentium III 500 |
|
|
|
4.5 x 75 (2.00v)
4.5 x 83 (2.00v)
4.5 x 100 (2.10v)
4.5 x 110 (2.20v) |
|
5.0 x 105 (2.00v)
5.0 x 110 (2.00v)
5.0 x 112 (2.00v)
5.0 x 115 Bootfehler |
|
|
|
Celeron 300 PPGA |
|
Pentium III 600 |
|
|
|
4.5 x 75 (2.0v)
4.5 x 83 (2.00v)
4.5 x 100 (2.05v)
4.5 x 112 (2.10v) |
|
6.0 x 105 (2.05v)
6.0 x 110 (2.05v)
6.0 x 115 (2.05v)
7.0 x 100 (2.20v) |
Bei den verschiedenen Übertaktversuchen ist uns noch eine
kleine BIOS Anomalie aufgefallen: Bei z.B. 5 x 105 MHz meldet das BIOS 550 MHz, ebenso bei
5 x 112 MHz.Das BE6 scheint also nur bestimmte Taktfrequenzen zu kennen, nämlich die
gängigen und "geraden" (400, 450, 500, 550, 600 etc.). Wenn man gerade mit
Versuchen beschäftigt ist, mehr aus seiner CPU zu holen ist es schon lästig, immer ein
Programm oder Benchmark bemühen zu müssen um die aktuelle Taktfrequenz zu überprüfen.
Andere Boards (von Tekram oder ASUS zum Beispiel) zeigen die wirkliche Frequenz an. Aber
auch diese Kleinigkeit läßt sich sicher mit einem BIOS Update korrigieren.
Fazit
Rundum einfach gelungen
Nach dem BH6 und dem BX6 Revision 2 war es für ABIT natürlich schwer,
noch einen draufzusetzen. Mit dem Ultra DMA 66 Support hat ABIT sich unserer Meinung nach
etwas tolles einfallen lassen. Kein anderer Hersteller bietet dieses Feature. Die Preise
für die U/DMA 66 Platten fallen gerade "wie der Teufel", die Platten kosten oft
nicht mehr als die U/DMA 33 Kollegen.
Was uns wirklich stört, sind die fehlenden Bustakte
unterhalb von 100 MHz. Gerade von ABIT hatten wir da mehr erwartet, schließlich ist die
"ABIT Church" ja als Overclockers Liebling bekannt. Dieser Umstand hat dazu
beigetragen, daß das BE6 die 6 Sterne in der Ausstattung nicht bekommen hat, und auch
"nur" 5 1/2 Sterne in der Gesamtwertung erhielt. Zu den Sternen ist zu sagen,
daß wir unsere Bewertung aber auch etwas gestrafft haben - wir werden die 6 Sterne nicht
mehr so schnell vergeben (von den goldenen ganz zu schweigen). 5 Sterne stehen also für
ein wirklich gutes Board und 5 1/2 Sterne zeigen an, daß es echt knapp an den 6 Sternen
vorbei ging.
Damit ist das BE6 eigentlich auch schon gut beschrieben. Ein
gutes und stabiles Board, welches zusätzlich noch U/DMA 66 unterstützt. Typisch ABIT ist
auch der Preis, für rund 230,- DM müßte das BE6 zu haben sein. Und wo bekommt man für
das Geld ein solch ausgestattetes Board?
Das BE6 verrichtet nun seinen Dienst in einem unsere
Server, vor allem wegen der guten Stabilität. Wer also gerade nach der Suche nach einem
Board ist, weil daheim vielleicht noch ein LX Board werkelt und ein neuer Prozessor ins
Haus steht, der sollte sich das BE6 mal genauer ansehen - es sprechen jedenfalls viele
Gründe dafür.
|