ABIT
VT6X4 |
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Probleme
100MHz Speicherbausteine, die auf anderen Boards ohne irgendwelche Probleme mit
133 MHz liefen, wollten auf dem VT6X4 nicht so richtig rund laufen. Sämtliche
133 MHz Module, die wir gestestet haben, liefen aber einwandfrei. Das Board
scheint also recht anspruchsvoll zu sein, was den Speicher angeht.
Die zweite Überraschung kam
auf uns zu, als wir genau diese CPU/Board-Kombi mit nach Guillemot nahmen, um
dort das Vorserienmodell der Prophet II zu testen. Wir dachten, eine neue
Grafikkarte auf einem System mit 1 GHz zu benchmarken, das hätte was.
Allerdings produzierte die Prophet II schon während des Bootvorgangs Bildfehler
und die Timedemo von Quake3 stürzte nach ein paar Sekunden ab. Wir dachten an
ein Stromproblem, schließlich werkelte in unserem schnell zusammengesetzten
Mini Tower nur ein Standardnetzteil mit 250 Watt. Also zogen wir kurz los um in
Düsseldorf bei einem kleinen Laden ein 300 Watt Netzteil zu kaufen (wir möchten
nicht wissen, woher dieser Laden seine Ware bezieht, aber das nur am Rande). Wir
hatten zwar schon so eine Ahnung, dass es nicht am Netzteil liegen würde, aber
wir wollten halt auf Nummer sicher gehen. Leider bestätigte sich unsere
Vermutung. Auch mit dem 300 Watt starken Netzteil tauchten die gleichen
Bildfehler auf und die Benchmarks stürzten ab.
An dem Prototyp der Karte lag
es auch nicht, denn als wir diese in ein ASUS P3B-F steckten in das wir unseren
1 GHz Prozessor kurzerhand eingebaut hatten, lief alles rund.
Auch wenn sich letzten Endes
nicht hundertprozentig klären ließ, woran das lag, so würden wir auf eine
nicht ausreichend stabile Stromversorgung des Boards tippen. Jedenfalls legt ein
Blick auf das Board den Verdacht nahe. Wo sonst eine ganze Handvoll
Elektrolytkondensatoren für eine stabile Stromversorgung sorgen, finden sich
bei dem VT6X4 deutlich weniger dieser Gesellen – und die vorhandenen sind auch
noch relativ schwach. Wie gesagt, dass ist nur unser Tipp. Fakt ist aber, dass
die Karte auf dem VT6X4 nicht lief, auf dem P3B-F hingegen schon.
Eine ähnliche Erfahrung
mussten wir dann auch mit der Voodoo 5 5500 machen, die ebenfalls nicht vernünftig
zum Laufen zu bewegen war. Das System stürzte zwar nicht ab, aber dafür gab es
im Bild dauerhaft Fehler zu sehen, die auf anderen Boards (Via Athlon Boards, BX
Intel Boards) nicht auftauchten.
Sicher
könnte man nun das Argument anführen, dass ein Low-Cost-Board nicht mit
High-Performance-Karten für rund 800,- DM laufen muss, weil diese Kombination
wenig Sinn macht. Es stimmt zwar, dass das mit Sicherheit nicht die perfekte
Kombi ist, funktionieren sollte es aber trotzdem. Wenn es dann nicht die gewünschte
Performance bringt, kann man das auf das Low-Cost-Board schieben. Aber so?
Unsere Skeptik gegenüber VIA Chipsätzen für Intel-Prozessoren schien sich
wieder einmal als begründet zu erweisen.
Performance
Aber da ist ja noch der 133 MHz Front Side Bus
(Bustakt). Bringt dieser wirklich ein deutliches mehr an Speicherperformance? Um
das herauszufinden zogen wir SiSoft Sandra 2000 als Benchmark heran. Schon in
der Sharewareversion (2000.3.6.4) lassen sich damit verschiedene Benchmarks
durchführen, unter anderem auch ein Memory-Benchmark, welcher den
Speicherdurchsatz misst.
Auch hier hätten wir von einem
133 MHz System mehr erwartet. In unserem Testsystem werkelte ein 667 MHz
Coppermine, der bekanntlich mit 133 MHz Bustakt arbeitet. Die 128 MB RAM wurden
mit den schnellstmöglichen Bios-Einstellungen ( „Turbo“, CAS 2 etc.)
angesprochen. Trotzdem gleichen die Werte fast exakt denen des PII 500
Testsystems von Sandra (die übrigens aufs Haar unseren Ergebnissen mit einem
PIII 500 entsprechen). Man kann also nicht nur von keinem Vorteil der 133 MHz
sprechen, auch die höherer Taktfrequenz von 667 zu 500 macht sich beim
Speicherdurchsatz nicht bemerkbar!
Eventuell
lassen sich die Werte mit einem Bios-Update verbessern. Allerdings glauben wir
nicht, dass die Verbesserungen derart groß sein werden, dass sie diese schwache
Leistung aufheben. Ein Performancekünstler ist das VT6X4 also auf keinen Fall!
Fazit
Das VT6X4 hat uns insgesamt
ziemlich enttäuscht. Zwar bietet es eine sehr gute Ausstattung, dafür aber
eine recht magere Performance. Das Problem, dass die neuesten Grafikkarten nicht
auf diesem Board laufen, mag zwar nicht für jeden wichtig sein, sorgt aber für
eine weitere Abwertung.
Empfehlen kann man dieses Board
eigentlich nur demjenigen, der keine hohen Ansprüche an sein System stellt und
es auch nicht in naher Zukunft upgraden will. Für rund 220,- DM bekommt aber
auch ein solcher User bessere Boards. Am Preis müsste ABIT also noch mal kräftig
feilen, um diesen als Kaufargument zu anzubringen.
Schade
eigentlich, wir waren bis jetzt von ABIT Boards immer sehr angetan. Das VT6X4
ist der erste Fehlgriff von ABIT.
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