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Corsair MP700 PRO Gen5 2TB SSD im Test (12/12)

Fazit

Die neue Corsair MP700 Pro schmeißt bei den maximalen Transferraten zahlen in den Benchmarks heraus, die einem definitiv ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Die 10-12 GB/s ploppen gleich mehrfach in verschiedenen Benchmarks auf. Aber auch die beworbenen 1.6 MIO IOPS lassen sich ganz einfach über den CryastalDiskmark im Random 4K IOPS Test nachweisen. All diese Tests sind natürlich das, was man mittlerweile als "Marketing Performance" bezeichnet. Sie spiegeln die maximale Leistung der SSD wieder, die aber natürlich in realen Szenarien in der Regel nicht erreicht wird. Dennoch ist es beachtlich, dass eine Corsair MP700 Pro in der 1 TB Version quasi in 100 Sekunden komplett gelesen werden kann.

Um ein reproduzierbares Gesamtbild auch bei anspruchsvollen Anwendungen zu erhalten führen wir des deswegen extrem viele verschiedene auch länger laufende Benchmarks durch. Insgesamt werden so etwa 40 TB an Daten auf die SSD geschrieben und gelesen.

Selbst Benchmarks wie der CrystalDiskmark bieten in der neuen Version 8 "Real Performance" und "Mixed" Einstellungen, die man nutzen kann. Weil dort Schreib- und Lese-Operationen gemischt ausgeführt werden und realistischere Zugriffszenarien genutzt werden (nicht nur Q32 oder T16), fallen die Ergebnisse schon deutlich realer  aus, als die reinen Maximaldurchsatz-Messungen.

Mit all diesen Benchmarks zeigt sich dann auch, das PCIe 5 keinesfalls nur Marketing ist und nur der Maximaldurchsatz steigt. Je nach Benchmark/Anwendung gibt es durchaus deutliche Unterschiede in der Performance. Ob man davon selbst etwas spürt, hängt dann natürlich eben davon ab, wie man die SSD nutzt und in welchem Zeitraum die "Last" abgearbeitet wird. Wenn etwas sowieso nur 5 Sekunden dauert bringt jede Performance Steigerung halt relativ wenig Ersparnis.

Besonders spannend bei der MP700 Pro sind die aufwendigen Pattern Tests ausgefallen, die verschiedene Anwendungsmodelle über längere Zeit simulieren. So sieht man hier gut 20 bis 30% Performancegewinn gegenüber einer schnellen PCIe 4 SSD. Der Workstation Test steigt von 270 auf 340 MB/s, der Webserver Test sogar von 2500 auf 3500 MB/s. Und die MP700 Pro liefert diese Resultate hier nicht nur kurzfristig, sondern konstant. Jeder Test wurde von uns über 300 Sekunden gemessen und der exakte Verlauf protokoliert.

Besonders stark zeigt sich die SSD zudem in einigen Tests des PCMark 10 (Making a copy of the ISO files) in dem sie gegenüber PCIe 4 fast doppelt so schnell arbeitet. Deutlich geringer fällt der Zuwachs beim Laden von Games/Anwendungen aus, wo man zum Teil nur ein Plus von 10% sieht, was sich dann angesichts des Preises einer PCIe5-SSD doch sehr relativiert.

Nichtsdestotrotz würden wir hier einmal davon ausgehen, dass eine teure PCIe5 SSD vermutlich mehr spürbares Performance-Plus bringt als extrem schneller teurer DDR5 RAM.

Die Schreibperformance der Corsair MP700 ist anfänglich mit an die 10-12 GB/s sehr hoch. Dank des SLC-Cache ist die SSD auch in der Lage diese für etwa 200 GB an Daten hoch zu halten. Das ist ein durchaus guter Wert. Und selbst danach hält die SSD noch bis 1.7 TB die Schreibperformance auf etwa 3500 MB/s. Die langsamste Schreibrate, wenn die SSD so gut wie vollgeschrieben ist, betrug im Stresstest etwa 1200 MB/s, selbst das ist kein schlechter, sondern eher ein recht guter Wert.

Die Kühlleistung des kleinen Aktivkühlers fällt erstaunlich gut aus.  Bei unserem Test ging diese nie über 65 Grad und es gab dementsprechend auch kein Drosseln der Performance aufgrund der Temperatur. Was die Laustärke angeht ist der kleine Lüfter zwar wahrnehmbar und produziert ein leises surren, wir empfanden ihn aber nicht sehr störend und das Geräusch geht schnell im Gesamtbild mit anderen Lüftern unter. Maximal "Silent Freaks" könnten sich am leisen surren stören, können aber dann immer noch auf die passiv oder mit Wasser gekühlte Version zurückgreifen. Die Wassergekühlte Version wir übrigens zum selben Preis wie die aktiv gekühlte angeboten,

Insgesamt hat Corsair mit der MP700 Pro eine für Enthusiasten sehr interessante High-Performance-SSD auf den Markt gebracht, die dank der drei Kühloptionen auch für jeden die passende Variante bereitstellt. Die SSD optional mit aktiver Kühlung anzubieten (In der Regel folgt ja im Netz auf jeden kleinen Kühler erst mal heftige Kritik) finden wir genau den richtigen Schritt, denn nicht jedem User geht Laustärke über alles. Und dazu verrichtet der kleine Kühler noch einen richtig guten Job bei der Kühlleistung.

Wer den gegenüber PCIe4 deutlich höheren Preis der SSD nicht scheut und sich an hohen Transferraten erfreut, der bekommt mit der Corsair MP700 Pro die Speerspitze von dem was M.2 SSDs derzeit leisten können. Bleibt zu hoffen, dass auch bei diesen Modellen der Preis bald fallen wird, damit auch Anwender mit kleinerem Geldbeutel  in den Genuss einer so schnellen SSD kommen können.

Vorteile:

  • Extrem hohe Peak-Lese und Schreibperformance
  • Bis zu 200G mit maximaler Schreibrate
  • 10-50% mehr Performance je nach Anwendung gegenüber PCIe 4 Modellen
  • Variable Kühloptionen (ohne, aktiver Lufkühler, Wasser)
  • Extrem hohe IOPS Leistung (1,6 Mio random 4k)
  • Mit aktivem Kühler niedrige Temperaturen
  • Gute Verarbeitung
  • 5 Jahre Garantie

Nachteile:

  • Hoher Preis
  • Bisher nur 1 und 2 TB verfügbar
    (4 TB soll aber folgen)
  • Aktiv gekühlte Version mit leicht surrendem Geräusch
    (Lautloser Betrieb aber mit passiver Version möglich)

14.11.23 / rj

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