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Kioxia Toshiba RC500 M.2 NVME SSD im Test (11/11)

Fazit

Die neue Toshiba RC500 mit 4-Kanal-Controller aus dem eigenen Hause präsentiert sich in unserem Test als eine solide und günstige NVMe-SSD für den M.2-Port. Der verbaute 96-Layer-BICS-4-TLC-NAND bietet im Vergleich zu der Konkurrenz mit QLC-Speicher weniger Einbrüche bei der Schreibleistung und kann zudem mit einem schnellen SLC-Cache aufwarten.

Der Hersteller Kioxia gibt selbst an, dass die RC500-Serie nicht dafür ausgelegt ist neue Benchmark-Rekorde zu brechen, sondern eine gute Performance zu einem erschwinglichen Preis bieten sollen. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlungen von 39,90 Euro für die 250-GB-Version und 59,90 Euro für die 500-GB-Variante kann die Toshiba RC500 bereits zum Launch überzeugen und dürfte mit der Zeit preislich sogar noch attraktiver werden.

Auf die allerneueste Technik mit PCI-Express-4.0 muss man aktuell bei Kioxia noch verzichten. Die neue Technik werden wir dort wohl erst im Jahr 2020 sehen. Allerdings sollen die Speicherlaufwerke in erster Linie als Upgrades für Notebooks und PCs verwendet werden, welche bereits mit dem M.2-Anschluss und dem NVMe-Standard umgehen können. PCIe 4.0 wird hier nur selten vorhanden sein.

Mit dem SSD Utility bietet Kioxia gleich eine passende Software an um die SSDs nach den eigenen Wünschen zu konfigurieren und die Performance zu optimieren. Mit Features wie "Secure Erase" und "Over Provisioning" kann die Software die Lebensdauer der SSD erhöhen und die Belastung der NAND-Flashspeicher reduzieren. Zusätzlich zeigt die Software auch den Status der SSD an und kann damit vor einem möglichen Ausfall den Anwender warnen. Für die allgemeine Verwendung der SSD ist die Software allerdings nicht nötig und spielt daher in der Bewertung eine eher untergeordnete Rolle.

Die Performance der RC500 liefert zwar in den meisten Benchmarks keine Spitzenwerte beim maximalen Durchsatz, aber es zeigt sich eine extrem gute Alltagsperformance der SSD. So zeigt sich dann auch, dass die SSD in den reinen Lese- und Schreibbenchmarks zwar nicht an die Top-Gruppe der schnellsten SSDs anschließen kann, sich in der Praxis aber hervorragend schlägt. Bei den Anwendungen liegt die SSD nämlich nur sehr knapp, im Schnitt 10 %, hinter den besten Modellen. Schaut man sich einige Benchmarks im Detail an, fällt auf dass die SSD eine sehr gute 4K Performance abliefert und auch bei den Patern Tests im Workstation-Test hervorragend abschneidet, dafür aber zum Beispiel in Tests mit Data-Base-Patterns (eher professionelle Anwendungen) deutlich zurückfällt.

Interessant ist an der RC500 auch die Datenkompression, mit der der Toshiba-Controller arbeitet. Diese kann nämlich wie in einigen Benchmarks zu sehen zu einer massiven Performancesteigerung bis an die Grenzen des PCIe-Interface führen, wenn Daten entsprechend gut komprimiert gespeichert sind (gut zusehen beim AS SSD und Crystaldisk Benchmark).

Es liegt also genau die Situation vor, die auch von Kioxia angegeben wird. Die RC500 ist eine SSD für Anwender und eher nicht für den professionellen Einsatz. Als SSD für den Arbeitsrechner oder Gaming-PC bringt die SSD eine hervorragende Leistung auf den Tisch und das zu einem sehr attraktiven Preis.

Besonders schön ist, dass die SSD dabei in Sachen Temperaturen im Vergleich zu anderen Modellen, die bis zu 100 Grad erreichen, relativ "kühl" bleibt. Temperaturen über 60 Grad sieht man im normalen Betrieb selten. Beim Lesen unter  Dauerlast erreicht man bis zu 63 Grad. Im absoluten Stresstest beim 4K Dauerschreiben ist bei 85 Grad Schluss. Damit fügt sich die SSD optimal in Arbeitsumgebungen wie Notebooks oder kompakte Desktop-Systeme ein, wo eine extra Kühlung eher schwer zu realisieren ist.

Insgesamt ist die RC500 vor allem wegen des Preises von gerade einmal 59,90 Euro bei 500 GB interessant. Sie gehört damit schon zum Launch zu den günstigsten M.2 NVMe SSDs. Dass die SSD dabei noch die gewohnte Toshiba Qualität liefert bei einer durchaus beachtlichen Performance in den Anwendungen, sollte die SSD zu einer guten Wahl als Systemplatte machen. Einziger Nachteil der RC500 ist die aktuell maximale Kapazität von 500 GB. Sie wird derzeit noch nicht als 1 TB oder gar 2 TB Version angeboten. Es bleibt zu hoffen das Kioxia hier noch nachliefert.

Vorteile:

  • Sehr gute Anwenderperformance
  • Hohe Performance bei 4K-Zugriffen
  • Performance wird recht lange gehalten (~ 20 Minuten)
  • niedrige Temperaturen im normalen Betrieb
  • Hohe Qualität des Flash-Speichers (Eigene Herstellung bei Toshiba)
  • Attraktiver Preis

Nachteile:

  • Keine 1 TB oder 2TB Version
  • Schreibgeschwindigkeit deutlich unter den schnellsten SSDs

3.12.19 / ar/rj

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