IOPS Stresstest - dauerhaftes Schreiben
Herstellerangaben bei SSD sind gerne darauf ausgelegt möglichst große
Zahlen anzugeben. Satte 60.000, 80.000, ja sogar über 90.000 IOPS sollen die
Laufwerke beim Schreiben von 4K Blöcken erreichen. Die Betonung liegt dabei
allerdings immer auf "bis zu", denn je nach Anwendung kommen in der Praxis
dann ganz andere Resultate hervor. Die meisten Benchmarks bestätigen
Herstelleranhaben aber durchaus. Man muss jedoch bedenken, dass diese nur
über einen relativ kurzen Zeitraum messen und dazu mit einer relativ kleinen
Datenmenge.
In der Praxis hat man es aber eher mit großen Datenmengen und dauerhaftem
Betrieb zu tun. Wenn eine SSD immer weiter gefüllt wird oder über einen
längeren Zeitraum ununterbrochen auf die SSD geschrieben wird, ohne das
Mechanismen wie TRIM oder Garbage Collection greifen können, dann wird diese
tendenziell immer langsamer.
Um zu sehen wie sich unsere Testkandidaten unter widrigen Bedingungen
verhalten haben wir ein Testszenario gebildet, das die zuvor komplett mit
Secure Erase gelöschte SSD zu 70% füllt und dann 45 Minuten lang 4K QD64
Random Write Operationen auf der SSD ausführt. Die Performance der SSD wird
dabei konstant aufgezeichnet. Es geht hierbei ausschließlich um das
Schreiben auf die SSD. Die Geschwindigkeit beim Lesen wird davon nur wenig
beeinflusst und ist gleichbleibend hoch.
Das Ergebnis ist eine Performance-Kurve über 45 Minuten, die anzeigt wie
"stabil" die Schreibperformance einer SSD auf Dauer ist. Man kann erkennen
wie stark und wie schnell die Performance einbricht und ob sie sich im Laufe
der Zeit trotz des dauerhaften Schreibens wieder etwas erholt.
Die OCZ ARC 100 liegt bei dem 45 Minuten Stresstest zwar klar unterhalb
der Vector, weisst aber eine stabile Performance auf. Damit verhält sich die ARC 100 wie auch
die anderen OCZ-SSDs mit Barefoot-3-Controller und kann sich auf einem Level
über 40.000 IOPS einpendeln.
Hier zeigt sich die Entwicklungsarbeit die OCZ in der
Firmware und beim Daten-Management geleistet hat. Der
typische Einbruch der Performance in den ersten Minuten
ist bei der ARC 100 nicht zu sehen. Den
bei vielen anderen SSDs zu beobachtenden Einsturz, nach dem
die schnellen Zellen in
den ersten fünf bis sieben Minuten vollgeschrieben wird, kann OCZ auch bei
der ARC 100 fast komplett auffangen.
Erst nach 13 Minuten lässt die
Performance der SSD etwas nach, kann sich aber noch über 40.000 IOPS halten.
Später steigt die Performance der SSD wieder etwas an.
Im direkten Vergleich zu anderen Value-SSDs wie der
MX100 oder der Corsair LX steht die ARC 100 allerdings
in diesem Test wie ein Fels in der Brandung.