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Vorratsdatenspeicherung: Telefonanbieter speichern unerlaubt Daten

Mittwoch, 07. Sep. 2011 13:52 - [tj] - Quelle: netzwelt

Der nächste Datenskandal steht an und wieder sind es große und etablierte Unternehmen.

Während sich die einen noch immer über Googles Streetview aufregen und die Sorge haben, die Darstellung des Hauses im Internet könne potentielle Verbrecher anzuziehen, vergisst die Mehrheit der Bundesbürger einmal mehr, an welchen Ecken und Enden es wirklich hapert mit dem Datenschutz in Deutschland.

Einem Dokument der Generalstaatsanwaltschaft München zufolge, speichern mehrere deutsche Telefonanbieter die Daten ihrer Kunden länger, als es das Gesetz zulässt. Besonders dramatisch dabei: Es werden auch Daten gespeichert, die die Unternehmen gar nicht archivieren dürfen. So sollen etwa  T-Mobile, Vodafone und E-Plus die sogenannten Verkehrsdaten ihrer Kunden für ein bis sechs Monate speichern, also Aufzeichnungen darüber, mit wem man wann, wie lange und wo Telefoniert hat.

Gegenüber dem Spiegel Online haben die Telekom und O2 dagegen angegeben, keine rechtswidrigen Datenspeicherungen vorzunehmen. O2 betonte zudem, dass nur Daten gespeichert würden, die vom Telekommunikationsgesetz (TKG) erfasst sind, also Daten, die für Abrechnungen, Störungserkennungen und Missbrauchsbekämpfung dienen. Diese sollen O2 zufolge für sieben Tage gespeichert werden.

Seit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Vorratsdatenspeicherung von 2010 ist es den Unternehmen untersagt Daten zu speichern, die nicht unter das TKG fallen, dazu gehören nach allgemeiner Ansicht auch die Verkehrsdaten der Kunden.
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