Hitachi: Speicher aus Quarzglas soll Millionen Jahre überstehen

In der digitalen Welt liegen Unmengen an Daten vor, doch eine sichere Speichermethode gibt es für den gesammelten Wissensschatz der Menschheit bis heute nicht und so ist auch im Jahr 2011 ein "moderner Brand der Bibliothek von Alexandria" nicht ausgeschlossen, bei dem unsere auf Magnetscheiben, CDs, DVDs und Flashspeicher-Produkten gespeicherten Daten ins Jenseits übergehen.

Die langlebigste Speichermethode erscheint dabei tatsächlich nach wie vor die Steintafel, in denen man die Informationen mit Hammer und Meißel einhaut. Geradezu eine Ironie des Schicksals: Ein Großteil der mittels Steintafeln überlieferten Texten behandelt überwiegend  belangloses Zeug, etwa Buchhaltung der Warenhäuser. Kulturell wertvolle Texte wurden schon damals auf Papyrus gebracht, dass im Gegensatz zu den Steintafeln mittlerweile in den meisten Fällen zerstört ist.

Damit unserer Kultur nicht das gleiche Schicksal wiederfährt und wie Opfer unsicherer Speichermethoden werden, forschen Wissenschaftler rund um den Globus daran, sichere Speichermethoden zu erfinden. Die Jungs  von Hitachi haben nun eine relativ simple aber angeblich sehr langlebige Methode gefunden, um zumindest kleine Datenmengen zu sichern.

Dabei brennt ein Laser schichtweise kleine Punkte in ein Quarzglas, die Nullen und Einsen repräsentieren. Je Quadratzoll sollen so bis zu 40 MB gespeichert werden können. Der Träger soll mechanische Schläge überstehen, Temperaturen bis zu 1000 Grad und unterschiedliche Chemikalien. Solange das Glas nicht zerbreche, werden die Daten  Millionen von Jahre gespeichert, so die Hitachi-Forscher. Mögliche Einsatzgebiete sehen die Wissenschaftler unter anderem im Bereich der Museen oder bei Staaten.

Bleibt nur zu hoffen, dass jemand zuvor das Prinzips des Binärcodes auf den Scheiben sichert - und am besten nicht in Nullen und Einsen.