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Erhöhtes Krebsrisiko durch Mobilfunkstrahlen?

Dienstag, 07. Jun. 2016 08:10 - [tj] - Quelle: derbund.ch

Eine neue Studie aus den USA legt nahe, dass hohe Dosen von Mobilfunkstrahlen die Entstehung von Krebs begünstigen könnten.

Die Frage ist so alt wie die Technik. Können Mobilfunkstrahlen Krebs auslösen? Bisher wurde diese Frage meist mit einem relativ klaren "Nein" beantwortet. Zumindest konnte bisher nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass Mobilfunkstrahlen das Krebsrisiko erhöhen. In der Folge werrden elektromagnetische Felder von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (Iarc) derzeit als "möglicherweise krebserregend" eingestuft. Das ist die gleiche Einstufung, die etwa auch für Kaffee und eingelegtes Gemüse gilt.

Eine umfangreiche Tierstudie aus den USA, die bisher größte und teuerste in diesem Zusammenhang,  legt nun jedoch nah, dass die Gefahr womöglich höher ausfällt. Forscher vom National Toxicology Program (NTP) hatten 90 Ratte und Mäuse für knapp zwei Jahre täglich der Strahlung der Mobilfunkstandards GSM und UMTS ausgesetzt. Die von den Körpern der Tiere absorbierte Strahlung lag dabei zwischen 1,5 und 6,0 Watt pro Kilogramm.

Das Ergebnis: Die Tiere in der Strahlengruppe erkrankten an bösartigen Gliom. Auch in den Herzen der bestrahlten Tiere waren Tumore, sogenannte Schwannome, zu finden. Darüber hinaus fanden die Forscher in der Strahlengruppe vermehrt anormale Zellvermehrungen (Hyperplasien) im Hirn und im Herz, was auf eine Stimulation des Zellwachstums hinweist. In der Kontrollgruppe konnten die Forscher werde Tumore noch Hyperplasien nachweisen.

Die Zeitdauer der Bestrahlung entspricht den Forschern zufolge beim Menschen einer Bestrahlung über mehrere Jahrzehnte. Die Strahlengrenzwerte in Europa liegen bei 2,0 Watt pro Kilogramm bei lokaler Bestrahlung und 0,08 Watt pro Kilogramm bei Ganzkörperexpositionen. Dennoch seien die Ergebnisse ernst zu nehmen, so die Forscher, auch wenn es bisher noch unklar ist, inwieweit sich die Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen und einige Kritiker die Ergebnisse anzweifeln.

Sollten sich die Ergebnisse bestätigen lassen, sei es möglich, dass die Irac Mobilfunkstrahlen in die Kategorie "wahrscheinlich krebserregend" hochstufe.

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