Die aktuelle Prognose der Analysten von Gartner sieht ein Überangebot in der Halbleiterbranche, bedingt durch eine verschlechternde Wirtschaftslage, voraus. Der Umsatz der Branche soll auch 2023 um 3,6 Prozentpunkte sinken.
Für das aktuelle Jahr 2022 wird noch ein Umsatzplus von bis zu vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert, im kommenden Jahr soll der weltweite Umsatz im Halbleitermarkt allerdings wieder zurückgehen. Allgemein seien aber nur die kurzfristigen Aussichten für den Halbleitermarkt etwas negativ behaftet, was sich an der insgesamt schlechten weltwirtschaftlichen Lage ableiten lässt.
Während die Schwäche der verbrauchsorientierten Märkte vor allem auf den Rückgang des verfügbaren Einkommens, der steigenden Inflation und Zinssätze zurückzuführen sind, scheinen aber auch die Prioritäten der Verbraucher sich zu verschieben. Es wird erwartet, dass insgesamt weniger Geld in Reisen, Freizeit und Unterhaltung gesteckt wird, was sich auch negativ auf die Technologiekäufe auswirken dürfte.
Die unternehmensorientierten Märkte dürfte hingegen im kommenden Jahr keine spürbare Schwäche in der Halbleiterindustrie hervorrufen. Sowohl Unternehmensnetzwerke, Computer, Industrie, Medizin als auch das kommerzielle Transportwesen ist maßgeblich auf die Halbleiterindustrie angewiesen und wird auch 2023 die Auftragsbücher der Fertigungsanlagen füllen.
Dennoch wird beim Speicherprodukten ein Preissturz erwartet. Die Preise für DRAM-Module sollen im kommenden Jahr um bis zu 16 Prozent sinken, da mit einem Überangebot gerechnet wird. Darüber hinaus sollen auch NAND-Speicher günstiger werden, da der Ausfall einiger Fertigungen von Anfang 2022 im Laufe des Jahres kompensiert werden konnte.