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Corsair HX1000i 2023 im Test - HXi-Series ATX 3 Netzteil mit Überwachung per ICUe

1000W, ATX 3, Platinum und Hardwareüberwachung für 250 Euro!

Corsair gibt in Sachen ATX3-Netzteile in diesem Jahr Vollgas. Nach dem Corsair RMx Shift, das als erstes ATX3-Netzteil mit neuem innovativem Kabelmanagement vorgestellt wurde, gesellten sich noch das neue Corsair RMe und das hervorragende SFX-L Modelle Corsair SFL hinzu. Corsair hat damit bis jetzt schon drei neue ATX3-Netzteile in der Gold-Klasse parat und es werden vielleicht sogar noch mehr.

Natürlich wäre das Programm nicht komplett ohne ein Update der bekannten HX-Serie, die wir vor kurzem erst in der HXi 2022 Version getestet hatten. Das neue HXi 2023 ist ein nahtloses Update der 2022 Serie und von dieser äußerlich nur durch die Modellnummer und natürlich die neue Verpackung zu unterscheiden.

Der größte Teil der bisher vorgestellten ATX3-Netzteile, auch von anderen Herstellern, gehört zur Gold-Klasse, so dass die Modelle mit 80 Platinum Effizienz noch eher selten anzutreffen sind. Corsair ist mit einer der ersten Hersteller, der diese Klasse bedient, zu der zum Beispiel auch das in kürze erscheinende Straight Power 12 von be quiet! gehört.

Was das neue HXi-Modell aber zudem besonders macht, ist die Tatsache, dass es derzeit neben dem MSI MEG Ai1000p das einzige ATX3-Netzteil mit digitaler Überwachung ist. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, die 1000 Watt Version, die wir uns in diesem Test anschauen werden, geht für gerade einmal 250 Euro über die Ladentheke. Das Netzteil ist damit günstiger als so manches anderes Gold-Netzteil ohne jegliche besondere Extras. Gegenüber dem Vorgänger hat sich auch die UVP des HXi nicht geändert. Das Netzteil kann im üblichen Handel oder aber auch direkt über den Corsair-Shop bestellt werden.

Wie beim 2022er Modell gib es das HXi 2023 zunächst nur in zwei Versionen mit 1000 und 1500 Watt Leistung. Vermutlich werden auch keine weiteren Modelle dazu stoßen, da sich bedingt durch die Ausstattung Netzteile dieser Art mit kleineren Wattzahlen kaum günstiger anbieten lassen.

Dank der digitalen Features kann das HXi mittels der Corsair ICUe-Software gesteuert und überwacht werden. Das beinhaltet zum Beispiel die Umschaltung zwischen Multi- und Single-Rail-Betrieb, die Einstellung der Lüftersteuerung und die Überwachung von Temperatur, Effizienz und Verbrauchswerten.

Optisch setzt auch das HXi 2023 wieder auf das standard Corsair Gehäusedesign das alle aktuellen Netzteile von Corsair bieten. Besonders auffällig sind dabei wie immer die abgeschrägten Kanten und das ausgestanzte Lüftergitter mit Dreieckformen, die allerdings im Vergleich zu älteren Modellen etwas größer geworden sind. Das Netzteil fällt etwas größer aus als die anderen Corsair ATX3-Modelle und bringt es auf eine Länge von 20cm.

Technisch werden wir bei den meisten Platinum-Netzteilen hochwertige Techniken eingesetzt. Hier eine Half-Bridge LLC Topologie und SR & DC-DC-Wandlung. Bei den 105°C-Kondensatoren, die verbaut sind, werden 100%  japanischen Hersteller versprochen.

Die üblichen Schutzschaltungen sind natürlich mit an Board. Dass heißt Überlastschutz, Überspannungsschutz, Kurzschlussschutz, Unterspannungsschutz, Überstromschutz und auch ein Überhitzungsschutz.

Als Lüfter kommt hier ein Magnetic Levitation Lüfter zum Einsatz, der mit einem per Software umschaltbaren Zero RPM Mode arbeitet.

Die Garantiezeit auf der HXi Serie liegt weiterhin bei 10 Jahren.

ICUe 5 Support

Nicht nur das Corsair HXi 2023 Netzteil ist brandneu, auch die dazugehörende ICUe Software, mit der die gesamte Corsair Hardware gesteuert werden kann ist nun in der komplett neu und weitgehend überarbeiteten Version 5 zu haben. Die wohl bedeutendste Änderung betrifft hier die Größe der Software, denn Corsair hat das ICUe Ecosystem komplett auf Modalität umgestellt. Die Software installiert nun nur noch die Module zu der Hardware, die am System erkannt wurde, wodurch die Installation viel schneller vonstatten geht und auch die Installationsgröße merklich schrumpft.

In unserem Fall am Testsystem hat die Software nur das Netzteil erkannt und dazu die entsprechende Software installiert.

Mit der Software kann man dann eine Vielzahl von Funktionen ausführen. Das wichtigste hierbei sind die Umschaltung von Single- auf Multirail-Betrieb.

Und natürlich die Überwachung des Netzteils, wobei hier besonders die Effizienz und die Verbrauchswerte Spannend sind. Wer sich fragt wie genau diese Angaben sind, auch das haben wir natürlich getestet. Grob gesagt kann man sagen das die Angaben in Ampere zu den jeweiligen Schienen 12V, 3.3V und 5V recht genau sind und bis auf einen Fehler von 0,5 bis 1 A passen. Die Angaben zum Verbrauch auf der DC-Ausgangsseite, also wie viel der PC an Leistungsaufnahme hat sind ebenfalls recht gut und in der Regel bis auf Fehler von 10 bis maximal 20 Watt genau. Etwas ungenauer ist die AC-Eingangsleistung. Hier kann die Angabe schon mal bis zu 40 Watt daneben liegen. Insgesamt ist das System aber absolut brauchbar um eine Abschätzung des Verbrauches der Komponenten zu sehen. Leider zeigt die Software nicht den Verbrauch an einzelnen Anschlüssen an.

12VHPWR Kabel und Anschluss

Wie bei allen bisherigen ATX3-Netzteilen von Corsair besitzt auch das HXi 2023 keinen reinen nativen 12VHPWR-Anschuss am Netzteil, sondern man verwendet einfach einen Adapter mit 2 x 8 Pol PCIe-Anschluss auf 12VHPWR. Technisch ist die Lösung aktuell als gleichwertig anzusehen, weil eh kein ATX3-Netzteil derzeit eine dynamische Zuweisung der Sense Leitungen oder andere spezielle geplante Features anbietet.

Nach der neusten ATX Spezifikation V2.01 ist eine Beschriftung der Leistung der 12VHPWR-Anschlüsse am Kabel oder alternativ auf dem Netzteillabel erforderlich. Diese Änderung wurde allerdings erst eingeführt nachdem viele Hersteller ihre Produkte bereits Marktfertig hatten.

Beim Corsair HXi weißt daher wie bei den anderen Modellen auch, ein kleiner Schriftzug in der oberen Ecke der Verpackung auf die Vorgesehene Leistung des 12VHPWR-Anschluss hin. Diese liegt beim HXi 1000 auch wieder bei 450 Watt. Wohlgemerkt handelt es sich hierbei aber nur um Empfehlungen. Das beiliegende 12VHPWR-Anschlüsse ist hardwareseitig auf 600 Watt kodiert. Die empfohlene Leistung des Netzteils stimmt hier also nicht mit der Kodierung des Kabels überein.

Technische Details, Spezifikationen, Kabel und Lieferumfang

Bei den technischen Leistungsdaten folgt das Modell dem üblichen Standard. Interessant hierbei ist aber, dass das HXi wieder die -12V Spannung mitführt, die beim RMx Shift weggelassen wurde. Das deutet natürlich daraufhin, das hier die alte HXi 2022 Plattform einfach auf ATX3 "modernisiert" wurde.

Spezifikationen Leistung
Modell1000 Watt1500 Watt
Leistung gesamt W10001500
Peak Leistung W==
12V-Gesamt A/W83.3
999.6
125
1500
12V-Rails11
Leistung Multirail A--
Leistung 3.3/5V W gesamt150150
3,3V A2525
5V A2525
-12V A0.30.3
5 V SB A33

Bei den Anschlüssen sehen wir wieder den alten Modularen Standard, den wir bereits genauso von der HXi 2022 Serie kennen. Hier gibt es somit wenig auffälliges zu berichten, da ja der 12VHPWR Anschluss über ein Adapterkabel bereitgestellt wird.


Kabelkonfiguration
   10001500
 Länge mmTypKabel x Stecker
ATX 24-pin610sleeve1x11x1
EPS / ATX12V 4+4Pin640flach2x13x1
PCIe 5.0 - 12VPWHR
Leistung
650flach1x1
450W
1x1
600W
6+2-pin PCIe675/100flach2x22x2
SATA #1455/115/115/115/115flach2x42x4
SATA/Molex 450/100/100/100/100flach2x42x4
Floppy  00
     

Für den Test des Netzteils nutzen wir die Lastverteilung, die nach der 80-Plus-Spezifikation für die verschiedenen Schienen vorgesehen ist. Dabei handelt es sich um eine symmetrische Verteilung, die alle Schienen gleichmäßig nach ihrer maximalen Leistung beansprucht.

Das Diagramm unten zeigt die genutzten Lasten im Vergleich zur maximal möglichen Ampere-Leistung. Diese Verteilung entspricht im Test 100% Last. 0 % Last bedeutet, dass das Netzteil mit jeweils 0 Ampere Einstellung am Load-Tester läuft und lediglich die Spannungen der einzelnen Schienen ohne zusätzliche Last gemessen werden. Es ist also an alle Schienen nur ein Voltmeter in Betrieb und das Netzteil läuft ansonsten im Leerlauf

Unser Test-Equipment

Gerade wenn es darum geht kleinste Unterschiede in der Effizienz zu bestimmen und so ein Netzteil qualitativ einordnen zu wollen, ist extrem teures professionelles Messequipment unabdingbar. Bei günstigen Messgeräten sind die Messtoleranzen so hoch, dass eine korrekte Einschätzung der Performance im Vergleich zu anderen Netzteilen kaum möglich ist. Gerade wo die Netzteile in den letzten Jahren immer enger zusammenrücken.

Wir werden In Sachen Testequipment direkt vom deutschen Chroma Service Center unterstützt. Chroma ist auf professionelles Testequipment zur Effizienzmessung spezialisiert und unterstützt uns mit Know-How in Sachen Messtechnik. Die Messtechnik von Chroma gilt im Bereich der Netzteilproduktion und Qualitätskontrolle als Referenz.

Unser Setup für die Netzteil-Tests ist von uns selbst zusammengestellt und besteht aus folgenden Komponenten:

  • Chroma 66202 Power Meter
  • Chroma High-Speed DC Loads bis 3600 Watt
    • 10x Chroma 63303 a 300W
    •  4x Chroma  63302 Dual Load a 2x100 W
    •  1x Choma 63306 a 600W OPP/ OCP testing
    •  4x Croma 63301 a 200 w in Reserve
  • Chroma AC Source 6420 2 KW
  • Chroma AC Source 61505 4 KW PLD-Simulation
  • Keysight 34460A 6,5 Digit Tisch-Multimeter zur Spannungskontrolle 
  • 4x Rigol DS1054Z Oszilloskop 4x4=16 channels
  • Fluke 80i-110s AC/DC-Stromzange (100 A) Inrush, Holdup etc.
  • weitere Messgeräte wie Low-Voltage-Differentialtasköpfe etc. sowie diverse Kleinteile, Anschlüsse, Adapter usw.

Das gesamte Testequipment ist unser Eigentum und wurde von uns selbst angeschafft. Es wird nicht von einem Netzteilhersteller bereitgestellt und wurde auch nicht von Netzteilherstellern gesponsert. Wir sind diesbezüglich also völlig unabhängig.

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