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GPU und CPU und ihre Zukunft - Interview mit NVIDIA, ATI, Intel und Matrox (16/22)

Frage 4 - Zukunfts-Ängste

Aus den Fehlern der anderen lernen

Zafiris Kalantzis, TweakPC: Der Grafikkarten-Markt ist ein sehr schnelllebiges Geschäft. In keinem anderen EDV-Bereich gibt es solch eine explosionsartige Entwicklung, die dabei auch noch über einen solch langen Zeitraum anhält. Und nach wie vor ist kein Ende in Sicht. Kein Wunder also, wenn dabei der ein oder andere Hersteller auf der Strecke bleibt.

Allgemeine Frage 4: Der Grafikkarten-Sektor ist mit Hersteller-Leichen gepflastert. Zahlreiche Unternehmen mussten schon das Handtuch werfen. Selbst marktbeherrschende Größen wie S3 und 3DFX konnten diesem Schicksal nicht entgehen. Muss man infolgedessen auch um Ihr Unternehmen fürchten?

Bengt Hessel, MATROX: Nein, Matrox existiert schon seit über 30 Jahren, ist nach wie vor profitabel und im Privatbesitz der beiden Firmengründer. Außerdem sind wir sehr breit aufgestellt: Graphics, Imaging, Video – und mit sehr vielen Innovationen und einzigartigen Produkten in vielen verschiedenen Märkten vertreten.

Lars Weinand, NVIDIA: Das lässt sich nur schwerlich vergleichen. Vor einigen Jahren war der Markt für 3D Grafiktechnologie noch sehr klein. Seit dieser Zeit hat sich sehr viel verändert. Die GPU wurde massiv weiterentwickelt und bietet heute eine noch nie dagewesene Rechenleistung. NVIDIA ist der Marktführer für Visual-Computing-Technologien. Wir arbeiten hart und investieren massiv in diesem Bereich, damit dies auch so bleibt.

Michael Schmid, AMD: Keineswegs. Wie Sie sicherlich in den vergangen Monaten gesehen haben, ist es uns gelungen, mit der 4000er Generation ein fantastisches Linup an Graphikkarten vorzustellen. Egal ob es um die schnellste Karte, oder um die effizienteste Karte geht. Mit dem derzeitgen Produktportfolio sind wir bestens aufgestellt.

Frage 4 - Quintessenz

Zafiris Kalantzis, TweakPC: Von INTEL gibt es hierzu keine Stellungnahme. Vermutlich war der Wortlaut der Frage etwas unglücklich gewählt, denn hierbei ging es ja immerhin um den „Grafikkarten-Sektor“. Vielleicht möchte man aber auch nur die alten Zeiten begraben wissen, in denen man ein kurzes und unrühmliches Debüt als Hersteller dedizierter Grafikchips feierte. So gesehen zählt man schon zu einer dieser Leichen, die diesen Weg pflastert. Doch einen Grund die Geschichte zu verstecken gibt es nicht, immerhin ist aus dem recht erfolglosen i740 die gewaltige INTEL IGP-Sparte gewachsen, der INTEL seine marktbeherrschende Stellung im Grafikchip-Sektor verdankt.

Was alle Hersteller gemeinsam haben, ist ihr breites Fundament. Jeder einzelne von ihnen stützt sich auf viele Produkt-Bereiche, statt sich nur auf einen zu verlassen. Insofern hat sich im Vergleich zu den Zeiten von S3 und 3DFX wirklich etwas geändert und die Wahrscheinlichkeit, dass der ein oder andere einem schnellen Tod zum Opfer fällt, ist praktisch kaum noch gegeben. Selbst wenn einer der Hersteller ins Straucheln geraten sollte, stehen potentielle Investoren bereit, um sie aufzufangen. Hier geht es schließlich nicht nur um Produktions-Kapazitäten, Entwicklungen, Patente und Vertriebs-Strukturen. Auch das jeweilige Image ist von weltweiter Tragweite und damit unbezahlbar.

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