GPU und CPU und ihre Zukunft - Interview mit NVIDIA, ATI, Intel und Matrox (21/22)

Frage 9 - Der Zahn der Zeit

Nichts ist für die Ewigkeit. Oder?

Zafiris Kalantzis, TweakPC: Bei so mancher Hardware, ist man durchaus dankbar, wenn sie der Zahn der Zeit zernagt. Dazu zählen wohl beigefarbene Gehäuse, Floppy-Laufwerke und nicht zuletzt auch Ball-Mäuse. Gelegentlich trifft es aber auch liebgewonnene Produkte. Wie die Tastatur mit Klick, den 130kHz Monitor oder das unverwüstliche und leicht zu reparierende Windows98SE. Konservative Anwender haben es in der schnelllebigen EDV-Welt nicht leicht. Denn es gibt nur wenig, an dem sie sich festhalten können.

Allgemeine Frage 9: Trotz aller Veränderungen, denen sich der Computer über die Jahrzehnte unterzieht, was denken Sie, wird sich niemals ändern?

Martin Strobel, INTEL: Rechenleistung und Energieeffizienz. Rechenleistung, weil immer größere Datenmengen und komplexe Algorithmen für Computer einen fast unstillbaren Hunger nach Rechenleistung darstellen und Energieeffizienz, weil Energie ein knappes Gut ist und das wahrscheinlich auch bleiben wird.

Michael Schmid, AMD: Ich glaube, dass der Computer immer nur auf Eingaben, egal ob über Gedanken, Sprache oder Gestik reagiert, und dann wahrscheinlich doch das Gegenteil von dem macht, was der User eigentlich wollte.

Bengt Hessel, MATROX: Ebenfalls schwer zu sagen. Die bewährte schnelle Interaktion über Augen und Hände wird wohl bleiben. Sprache kommt auf jeden Fall verstärkt hinzu. Alles weitere was bleibt oder hinzukommt ist derzeit Spekulation.

Lars Weinand, NVIDIA: So banal es klingen mag: Das man nie genug Leistung im Rechner haben kann.

Frage 9 - Quintessenz

Zafiris Kalantzis, TweakPC: AMD sieht die Unvollkommenheit des Computers als dessen unsterbliches Attribut. Zynisch aber logisch. Denn egal wie nahe ein Computer an die Perfektion heranreicht, es jedem Anwender Recht zu machen, wird er dennoch niemals schaffen. Bei NVIDIA tippt man auf die Leistung, ebenso bei INTEL, wo man allerdings auch den Verbrauch aufzählt. Aus kommerzieller Sicht waren dies ja auch bisher immer die zentralen Merkmale, die für jedes größere Rechenzentrum von Bedeutung waren (seit jeher). MATROX sieht dagegen die klassische Hand-Augen-Computer-Interaktion als für immer gegeben an. Selbst wenn sich in Zukunft exotischere Benutzer-Schnittstellen auftun sollten.