Intel Core i7 3960X im Test - Sandy Bridge-E Extreme Edition mit 6 Kernen (3/15)
Sandy Bridge-E Architektur
Da die Sandy-Bridge Prozessor-Architektur größtenteils bekannt ist und sich
die Änderungen zum Sandy Bridge-Extreme in Grenzen halten, wollen wir in diesem
Artikel nur kurz die eigentliche Neuerung behandelt, die sich in Form eines neuen
Sockels und einer neuen Board-Architektur zeigt.
Mit dem Sandy Bridge-Extreme Prozessor befinden wir uns immer noch beim Intel
üblichen "Tock" des "Tick-Tock". Das heißt der Prozessor ist in die gleiche
Generation einzuordnen wie der Sandy Bridge für den Sockel 1155 und auch in
32nm gefertigt. Die Neue
Generation von Intel CPUs auf dem 22nm Prozess wird uns dann mit der "Ivy
Bridge" ins Haus stehen, die derzeit schon kräftig mit Sockel 1155
Mainboards wegen ihres neuen PCIe 3.0 Interface promoted wird.
Damit ist auch gleich klar, dass der Sandy Bridge-E damit noch nicht
dienen kann. Freuen dagegen darf man sich bei der neuen CPU auf eine Quad-Channel-Speicheranbindung. Der Speichercontroller befindet sich wie
schon beim Sandy Bridge auch hier in der CPU. Quad Channel kannte man bisher
nur aus dem Server-Segment und dort auch aus anderen Gründen. Hier geht es
darum den Datendurchsatz zu steigern von das schafft man auf immerhin 12,5
GB/s pro Kanal also gut 50 GB/s. Allerdings bleibt Intel dabei
bei 1600 MHz stehen. Auf dem Sockel 1155 war bereits problemlos 2133 MHZ DDR
Speicher zu betreiben, auch wenn die CPU nur für 1333 MHz spezifiziert war.
Mit den RAM Specs ist man bei Intel bekanntlich immer sehr vorsichtig. Beim Sockel 2011 geht
dennoch sogar "offiziell" auch mehr, Intel gibt hier bis zu
2400 MHz an, allerdings nicht bei voller, sondern nur bei halber Belegung,
das heißt nur ein Modul pro Kanal. Es ist hinreichend bekannt, dass je
mehr Speichermodule man einsetzt, es immer schwieriger wird höhere Taktraten
zu betreiben.
Ein Blick auf den Die-Shot des neuen Sandy Bridge-Extreme offenbart aber dann
doch noch etwas interessantes. Im Hinblick auf die Zukunft hält Intel
hier Potential zurück. Bei Sandy Bridge-E handelt es sich nämlich schon um einen
Prozessor mit acht Kernen! Es sind aber lediglich bis zu sechs dieser Kerne
frei geschaltet. Der Sandy Bridge-Extreme Prozessor hat also in der Hardware
gleich doppelt so viele Kerne sitzen wie der Sandy Bridge auf dem Sockel
1155, nutzt sie nur nicht.
Sollte also AMD unerwartet mit Sieben-Meilen-Stiefeln aufholen,
kann sich Intel hier theoretisch durch die Freigabe der zwei zusätzlichen
Kerne erneut behaupten. Derzeit besteht für Intel keine Notwendigkeit diesen
Trumpf auszuspielen. In Intels-Desktop-Segment bleiben sechs Kerne somit das
Maß aller Dinge. Wer jetzt schon mehr will, muss mit Intels
Workstation-Prozessoren vorlieb nehmen. So kann man Workstation und Desktop
CPUs auch wieder gut trennen und preislich entsprechend einordnen. Neben den
8 Kernen ist auch interessant zu sehen, welch großen Teil des Die
mittlerweile der Cache des Prozessors einnimmt. Sein Anteil liegt in fast so
hoch wie der der 8 Kerne des Prozessors.
Integrierte Grafik ist für den Sandy Bridge-E genau für AMDs Bulldozer
ein Fremdwort. Diese fällt überlässt auch Intel seinen Midrange CPUs auf dem
Sockel 1155 und konzentriert sich beim Sandy Bridge-E ganz auf die "CPU".
Beim Thema Instruktion Sets gibt es beim Sandy Bridge-E auch nichts neues zu vermelden. Der
neue tut es auch hier dem alten Sandy Bridge gleich. Der
Prozessor unterstützt AVX Instruktionen, welche wir schon in unserem
AMD Bulldozer Review untersucht haben. Hiermit kann man mit entsprechend
optimierter Software - von der es bisher nur wenig gibt - einen gewissen
Performance-Zuwachs einzig durch Software Optimierung erzielen. Eine nette
Sache, wenn sie denn auf breiter Front irgendwann einmal unterstützt wird.