AMD Ryzen 5 1500X und 1600X auf MSI B350 Tomahawk im Test (2/8)
AMD Ryzen 5 1500X, 1600X und B350-Chipsatz und im Detail
Nach der Vorstellung der High-End-CPUs für den Sockel AM4 mit der
Ryzen-7-Serie am 2. März folgt ein guter Monat später die Einführung der
Mittelklasse-CPUs der Ryzne-5-Serie. AMD bedient sich bei den aktuellen
AM4-Prozessoren mit den Zen-Kernen an der Namensgebung von Intel, die mit
"i7" und "i5" sowie "i3" bereits ein bekanntes Schemata für die
Leistungsklassen eingeführt haben. Die Ryzen-5-CPUs werden sich demnach
gegen die Core-i5-CPUs von Intel behaupten müssen und sind
leistungstechnisch unterhalb den Ryzen-7-Modellen anzusiedeln.
Der von uns zur Verfügung gestellte Ryzen 5 1500X besitzt vier Kerne und
ist in der Lage bis zu acht Threads gleichzeitig zu bearbeiten. Der
Level-3-Cache fällt 16 Megabyte große aus, die maximale Verlustleistung
liegt bei nur 65 Watt. Standardmäßig läuft der Ryzen 5 1500X mit 3,5 GHz und
besitzt zudem einem Boost mit 3,7 GHz. Mittels Extended Frequency Range
(XFR) kann der Prozessor dynamisch bis zu 200 MHz höhere Taktraten anlegen,
wenn die Kühlung ausreichend ist.
Der Ryzen 5 1600X ist die etwas bessere Variante in der Ryzen-5-Serie und
besitzt sechs Kerne und zwölf Threads. Auch hier fällt der Level-3-Cache 16
Megabyte große aus, die maximale Verlustleistung steigt aber auf 95 Watt.
Der Takt liegt mit 3,6 GHz 100 MHz über dem Ryzen 5 1500X und der Boost-Takt
geht sogar noch einmal höher und steigt auf 4.0 GHz.
Wie schon bei den Ryzen 7 CPUs gilt auch bei den neuen Ryzen 5, das die
X-Versionen jeweils etwas höher getaktet sind und sich auch besser
übertakten lassen als die Versionen ohne X. Man kann also sagen bei den
X-CPUs handelt es sich um selektierte besonders gute Versionen. Im Gegensatz
zu Intel bekommt man bei AMD aber bei allen CPUs einen freien Multiplikator
und kann sich so in Sachen Overclocking austoben.
Die Prozessoren der Ryzen-5-Serie stellen, wie die Ryzen-7-Modelle,
insgesamt 24 PCI-Express-3.0-Lanes zur Verfügung. Zusätzlich können aktuell
alle Ryzen-CPUs mit vier USB-3.0-Ports und zwei SATA-6-Gbps-Anschlüsse über
PCI-Express-3.0-Anbindung aufwarten. Kleinere Einschränkungen gibt es
allerdings bei dem B350-Chipsatz.
Der B350-Chipsatz sieht im Gegensatz zu dem
X370-Chipsatz von AMD nicht
vor, dass die zur Verfügung gestellten Lanes für die Grafikkarte nicht
geteilt werden können. Dies wiederum bedeutet, dass es mit dem B350 Tomahwak
von MSI, genau wie mit jedem anderen Mainboard mit B350-Chipsatz nicht
vorgesehen ist mehr als eine Grafikkarte zu betreiben. Ein CrossFireX- oder
SLI-Gespann aus zwei Grafikkarten kann somit auf den Mainboards mit
B350-Chipsätzen nicht betrieben werden.
Weitere, kleinere Abstriche müssen auch bei der Bereitstellung der
USB-3.1-Gen1-Ports gemacht werden. Während der X370-Chipsatz bis zu zehn
dieser Ports zur Verfügung stellt, kann der B350-Chipsatz nur sechs
USB-3.1-Gen-Ports vorweisen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den
SATA-6-Gbps-Ports die bei den B350-Chipsatz auf vier von sechs reduziert
werden. Insgesamt stellt der B350-Chipsatz auch nur sechs
PCI-Express-2.0-Lanes anstatt acht Lanes des X370-Chipsatzes bereit.
Keinerlei Einschränkungen müssen Overclocker hinnehmen. Der B350-Chipsatz
erlaubt genau wie der X370-Chipsatz von AMD die Übertaktung der Ryzen-CPUs
über den offenen Multiplikator oder dem Basis-Takt, wenn die entsprechende
Funktion in dem BIOS/UEFI aktiviert ist.