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MSI MPG Z690 Carbon Wifi im Test (5/5)

Fazit

Das MPG Z690 Carbon Wifi von MSI ist ein äußerst leistungsstarkes Z690-Mainboard für die stärksten Sockel 1700 CPUs, insbesondere den 12900K. Die Spannungsversorgung des Mainboard wird auch bei extremen OC-Experimenten kaum in die Knie gehen., das merkt man bereits daran, dass bei hoch eingestelltem PL, das die 12900K auf dem Board Strom zieht wie ein V16 ohne das Board nur ansatzweise in die Knie zu zwingen.

Die gute VRM-Kühlung sorgt zusätzlich dafür, dass die Spannungswandler nicht überhitzen, wobei ein minimaler Luftzug hier sicherlich auch nicht schaden kann. Es ist schön zu sehen, das im Vergleich zu Boards vergangener Tage, bei denen fast nur die Optik der Kühler im Vordergrund stand, wieder mehr darauf geachtet wird auch die Form der Kühler an der Kühlleistung auszurichten und die Oberfläche durch Kühlrippen zu verbessern.

Die Performance des Mainboards bringt  wenig überraschendes zu Tage, denn im Vergleich zu CPU oder Speicher hat das Mainboard selbst nur sehr geringe Auswirkungen, so dass sich die meisten Mainboards nur in der Performance unterscheiden, wenn z.b der Bustakt sich unterscheidet. Da dieser bei den Highend-Mainboards aber eh frei einstellbar sind, sind die Unterschiede dann auch problemlos auszugleichen und praktisch irrelevant. Gleiches gilt für die voreingestellten PL1 Werte, die hier alle Zügel loslassen und das System in einigen Benchmarks auf Kosten des Stromverbrauchst beschleunigen.

 Bei den Speicheranschlüssen gilt das gleiche, auch hier liefert das Board in unseren Messungen jeweils das Maximum des Machbaren, außer bei den beiden zusätzlichen SATA über den ASMedia-Controller, was sich aber verschmerzen lässt.

Ein Board wie das Carbon überzeugt vor allem durch die umfangreiche Ausstattung, die hier so hoch ausfällt, das kaum Wünsche offen bleiben. Insbesondere bei den M.2 Slots liegt das Board mit 5 angebotenen quasi auf dem Maximum. Denn rein platztechnisch lassen sich kaum mehr auf einem ATX-Board unterbringen und auch dem Chipsatz gehen irgendwie die Lanes zur Anbindung aus. Das Board bietet sich gerade dazu an, aus mehrere kleineren SSDs einen größeren sehr performanten SSD Speicher im RAID-Verbund anzulegen, sogar Raid 5 und 10.  Die meisten User werden das Board in dieser Hinsicht vielleicht nicht einmal ausreizen, allerding ist es auch immer nett beim Speicher noch Reserven in der Hand zu haben.

2.5 Gbit LAN und Wifi 6 inklusive Bluetooth 5.2 gehören beim Sockel 1700 quasi zum Standard. Bei den USB-Ports finden sich ebenfalls mehr als die meisten User benötigen. Rückseitig wird der aktuelle schnellste Standard an einem Type-C Stecker geboten und für das Frontpanel gibt es ebenfalls im Type C immerhin noch USB 3.2 Gen 2 10Gbps. Hier wäre es natürlich auch schön den schnellsten Standard an der Front zu haben, allerdings bieten das auch nur die noch teuren Modelle Unify und ACE.

Das Layout des Mainboards ist insgesamt gut, wobei vor allem die extrem gut gemacht Kühlung gefällt. Auch die einfache Entfernung der M.2 Kühler, die zwar sehr zusammenhängend aussehen, sich aber alle einzeln mit schrauben lösen lassen ist gut gelöst.

Uns fehlen aber bei einem Board dieser Preisklasse aber definitiv die Onboard Power und Reset Tasten. Wenigstens in einer sehr günstigen „mini Taster“ Bauweise hätte man diese irgendwo unterbringen können. Auch ein CMOS Clear Taster am IO-Shield hätte dem Board gut zu Gesicht gestanden. Features die gerade Hobby-Overclockern am Z690 Carbon  fehlen werden und erst beim deutlich teuren Unify zu finden sind.

Man merkt also schon recht gut wo beim Carbon die Reise hin geht und wer hier die Zielgruppe ist. Es sind die Power-Anwender, die ein extrem gut ausgestattetes Board mit toller Optik für den praktischen Einsatz suchen, das aber eher im PC dauerhaft seinen Platz findet. Um nicht wie andere Mainboard preislich komplett aus dem Rahmen zu schießen gibt es ein paar kleinere Luxus-Features auf die man verzichten muss.

Highend Gaming PCs und leistungsfähige Workstations mit vielen M.2 Speichern sind zum Beispiel Anwendungen für das Mainboard sehr gut als Untersatz taugt. Hardware Freaks die ständig am PC aus und umbauen, mehr Zeit im Bios als in Windows verbringen und alles übertakten was geht, denen wird es vermutlich an essentiellen Dingen, wie Onboard. Taster, CMOS-Clear Taster und weiterem mangeln. Hier dürfte das Z690 Unify als Alternative für mehr Begeisterung sorgen.

Als Basis für ein leistungsstarkes Highend-System mit Core i 9 12900K, fetter Grafikkarte und vielen schnellen M.2 SSDs macht das Carbon eine extrem gute Figur und wird auch optisch in tollen RGB-PC-Builds überzeugen. Der Preis ist zwar hoch, verglichen mit anderen Board ähnlicher Bauart allerdings keinesfalls überzogen, eher im Gegenteil. Wer auf RGB verzichten will, der findet übrigens im MSI MPG Z690 Force WIFI ein sehr ähnliches und etwas günstigeres Mainboard und kann so noch ein paar Euro einsparen, muss dann aber mit silbernen Kühlern leben.

 So verrückt es klingt, will man zwei  PCIe 5.0 x16 Slots gehört die Platine zu den günstigsten Modellen und damit für Enthusiasten aktuell zu den interessantesten Z690-Platinen. Mit nur einem PCIe 5.0 x16 Slot gibt es allerdings reichlich Alternativen.

Vorteile:

  • In Verbindung mit schnellen CPUs sehr hohe Performance
  • Gute Overclocking Features im Bios für RAM und CPU
  • Sehr leistungsfähige Spannungsversorgung
  • Sehr gute Kühlung für Spannungsversorgung
  • Fünf M.2 Slots mit Kühler
  • 2.5 GBit-Lan
  • WIFI  6 + Bluetooth 5.2

Nachteile:

  • SATA Port 5+6 bieten nicht volle Performance
  • Extremes PL1=4096W sollte im BIOS nicht als Standard gesetzt sein
    führt zu unnötig hohem Stromverbrauch
  • Keine Onboard-Taster

21.1.22 / rj

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