be quiet! Dark Power Pro 10 550 Watt - Highend Modular Netzteil im Test
Dark Power Pro 10 - Die 10te Generation
Dunkle Zeiten für die Konkurrenz?
Wenn in unserer Redaktion neue Netzteile von Be quiet! eintreffen, dann ist
die Spannung jedes Mal groß, was sich die deutsche Netzteileschmiede wieder
hat einfallen lassen um ihre Modelle zu verbessern. Gerade was die
Lautstärke der Netzteile angeht, darf sich be quiet! derzeit zurecht als
absoluter Markführer bezeichnen. Während die Konkurrenz auf
semi-passive Systeme setzt, hat be quiet! seine Netzteile einfach so lange
konsequent optimiert, dass sie auch mit aktivem Lüfter eigentlich nicht zu hören sind
und im Gegensatz zu vielen Semi-passiven-Modellen unter Last auch nicht zu
laut werden.
Mit dem
be quiet! Straight Power E9 haben wir uns zuletzt das neuste Netzteil der
Mittelklasse angesehen und nun steht schon das nächste
Modell ins Haus. Dieses Mal dreht es sich um die Highend-Klasse in Form des nagelneuen Dark Power Pro 10, welches wir uns
schon vor dem Launch genauer ansehen durften.

Erste Prototypen des Dark Power Pro Q10 hat be quiet! bereits auf der CeBIT
gezeigt, aber seitdem hat sich noch einiges geändert bis zum nun
vorliegenden finalen Modell. Von den drei Hauptserien Pure Power, Straight
Power und Dark Power Pro stellt letzteres die Enthusiasten-Serie bei be
quiet! dar, bei der alles aufgefahren wird, was in der Netzteiltechnik
derzeit angesagt ist.
In diesem Fall bedeutet das 80 Plus Gold Effizienz, japanische 105°C
Kondensatoren, Full Bridge und Half Bridge LLC Konvertierung, DCDC Technik,
ultra leise Lüfter, modulare Kabel und vieles mehr. Die Lautstärke soll beim
Dark Power Pro 550 unter 12,9 dB(A) liegen und das bei Lasten bis zu 100%.
Be quiet! verwendet bei diesem Netzteil sogar geräuschlose
PFC-Kondensatoren, so dass das Netzteile keinerlei elektronische Geräusche
von sich geben soll. Der Standby Verbrauch erfüllt die ErP-2013 Norm, das
bedeutet einen Standby Verbrauch unter 0.3 Watt, bei den kleinsten Modellen
sogar unter 0,1 Watt.
Da mittlerweile auch Netzteile der Mittelklasse über extrem hohe Effizienz
verfügen, reicht es natürlich für ein Highend-Netzteil nicht mehr aus nur
effizient und leise zu sein. Deshalb geht es beim Dark Power Pro
auch um top Ausstattung und Design. Das Netzteil besitzt nicht nur wieder
die bekannten temperaturgeregelten Lüfteranschlüsse, sondern verfügt zudem
über umschaltbaren Multi/Single-Rail Betrieb und erstmals eine in das
Gehäuse aufwendig eingearbeiteten Vibrationsdämmung.

Angeboten wird das neue Netzteil von schmalen 550 bis 1200 Watt. Das be
quiet! sich bei seiner Top-Serie auch in die niedrigen Wattbereich vorwagt,
ist nicht selbstverständlich. Für unseren Test haben wir uns das kleinste
Modell der neuen Dark Power Pro 10 Serie vorgenommen und einen ganzen Tag an
der Chroma-Teststation gnadenlos schwitzen lassen. Wie üblich testen wir
Effizienz, Spannungen, Spannungsqualität, Schutzschaltungen,
Überlastreserven und mehr.
Warum hat es uns gerade das kleinste Modell angetan? Zum einen werden PCs
immer sparsamer, lediglich Systeme mit mehreren Grafikkarten brauchen heute
noch hochwattige Netzteile. Und zum andern ist das herstellen von 750 bis
1000 Watt Netzteile mit 80 Plus Gold/Platin Level relativ einfach geworden
und auch kleinere Modelle zu fertigen ist zwar schwerer, aber nicht
unmöglich. Viele Highend-Netzteilserien werden dennoch erst ab 750 oder mehr
Watt aufgelegt, da sich die Kosten bei kleinen Modellen nicht decken.
Ein Netzteil einer Highend-Serie, von dem die Kunden auch einiges an
Reserven und Zusatzausstattung erwarten mit geringerer Wattzahl und hoher Effizienz aufzulegen
führt am Ende schnell dazu, dass es preislich auf dem gleichen Level liegt wie ein 1000-Watt-Bolide.
Es ist also durchaus noch eine Herausforderung ein Highend-Netzteil um die
500 Watt zu bauen. Schauen wir uns also an, ob be quiet! das mit dem Dark
Power Pro 10 550 gelungen ist.